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FILM/689: Fantoche 2012 - Eingaberekord und erste Programm-Highlights (Fantoche)


Fantoche - 10. Internationales Festival für Animationsfilm Baden/Schweiz, 4. - 9. September 2012
Medienmitteilung vom 19. Juni 2012

Fantoche 2012: Eingaberekord und erste Programm-Highlights



Die Kommunikation von Rekordzahlen wird bei Fantoche allmählich zur Tradition: So verzeichnet das Festival auch im 2012 erneut einen Eingaberekord an Wettbewerbsfilmen aus der ganzen Welt und hat mit 1078 eingereichten neuen animierten Kurzfilmen erstmals die Tausendergrenze überschritten. Das ist ein schöner erster Erfolg, den das Festival auch unter der neuen künstlerische Leiterin Annette Schindler verzeichnen kann. Gemeinsam mit ihrem Selektionsteam wird sie in den kommenden Wochen eine Auswahl treffen und aus den zahlreichen Eingaben ein konzentriertes Wettbewerbsprogramm zusammenstellen, das am Fantoche 2012 der Jury und dem Publikum präsentiert wird. Darin sollen künstlerisch gewagte Ideen, visionäre Experimente, überraschende Geschichten und beste Unterhaltung enthalten sein - sei es von Newcomern, von jungen Talenten oder von arrivierten Autoren.


Programm-Highlights Fantoche 2012

Doch Fantoche verkündet nicht nur Rekordmeldungen, Fantoche geht im 2012 in die zehnte Runde und feiert damit auch ein erstes rundes Jubiläum. Das wollen wir mit einem ganz besonderen Programm feiern. Vom 4. - 9. September 2012 lädt Fantoche einmal mehr mit einem breitgefächerten Programm nach Baden ein, das sich voll und ganz der Animation widmet. Die internationale Trickfilmschau gehört zu den weltweit herausragenden Festivals für Animationsfilm und hat in den letzten Jahren dank kontinuierlich wachsenden Publikumszahlen wie auch jährlich steigenden Wettbewerbsfilmeingaben eine einzigartige Bedeutung innerhalb der Schweizer Festivallandschaft erlangt.

Rund um die Brennpunkte des "Internationalen Wettbewerbs" und des "Schweizer Wettbewerbs", in denen Fantoche den aktuellsten Tendenzen im einheimischen und internationalen animierten Kurzfilmschaffen den Puls fühlt, bieten folgende Themenschwerpunkte und Programmgefässe die Höhepunkte des diesjährigen Festivals:

Fantoche celebrates - "The future ain't what it used to be" Zehn mal Fantoche sind gute Gründe, kurz innezuhalten und nach den Visionen und Utopien längst vergangener Zeiten zu forschen und nach den Geschichtsbüchern zu suchen, die in ferner Zukunft geschrieben werden. "Die Zukunft ist auch nicht mehr das, was sie früher mal war" - darüber lässt sich am diesjährigen Fantoche debattieren: ernsthaft, provokativ, lustvoll oder auch kritisch.

Bei der ersten Austragung von Fantoche 1995 sah die Welt noch anders aus als heute, und ebenso anders waren unsere Erwartungen an die Zukunft. Was vor uns liegt spielt sich in den Köpfen ab, gerade in jenen der Künstler und Gestalter - denn sie sind es, welche der Zukunft ein Gesicht geben. Fürs Fantoche 2012 werden die Trickfilm-Pioniere von damals und heute eingeladen, Fantoche stöbert in den Archiven des Festivals, lässt vergangene Highlights Revue passieren, wirft Blicke in die Zukunft und lässt sich diese sogar vorhersagen.

Es werden ehemalige Programmverantwortliche von Fantoche eingeladen, spezifische Kurzfilmprogramme zusammenzustellen, die Ideen von Vergangenheit und Zukunft veranschaulichen: So fragt Frank Braun nach den Zukunftsutopien aus der Vergangenheit, Susan Buchan zeigt, wie im Animationsfilm verschiedene Formen von Vergangenheit verhandelt werden und Duscha Kistler präsentiert ein Programm mit aktuellen Animationsfilmen, die in die Zukunft schauen, und dabei viel über gegenwärtige Stimmungen verraten. Eine ganz besondere Passion scheinen Animationsfilmer für Dystopien zu hegen, für Zukunfts-Szenarien, in denen alles schief läuft und sich die Katastrophen nur so aneinander reihen. Ein entsprechendes Programm dazu hat unser Partnerfestival "Fest Anca" aus der Slovakei kuratiert.

Fantoche stöbert darüber hinaus auch Filmrollen aus seiner eigenen Vergangenheit auf: Wir präsentieren die Publikumspreise aller vergangenen Festivals ebenso wie die Preisträger der "High Risk" Auszeichnungen von 1995 bis 2011. So wird das ganze Spektrum sichtbar, welches Fantoche in diesen 17 Jahren abdeckte: Experimentelle Grenzgänger und künstlerische Herausforderungen ebenso wie die unterhaltsamen Film-Perlen gelangen erneut auf die Festival-Leinwände und lassen vergangene Zeiten aufleben.

Eine Ausstellung im Kunstraum Baden sowie eine Paneldiskussion mit namhaften Referent/-innen ergänzt unsere Reflexion um Vergangenheit und Zukunft. Weitere Informationen dazu folgen.


Focus Tschechien

Wer einen Blick auf die Geschichte des Animationsfilms wirft, trifft unweigerlich auf die ehemalige Tschechoslovakei. Steckte doch insbesondere während den 1950er bis 1980er Jahren das tschechische Animationsfilmschaffen in einer Hochblüte, die ansässigen Filmemacher hatten die Nase im Wind und schufen vor allem in den Zentren Prag und Zlin animierte Meisterwerke, die Geschichte schrieben und künftige Generationen prägten - nicht nur im eigenen Land, sondern auch international. Fantoche lädt nun Tschechien als Gastland nach Baden ein und widmet dem tschechischen Animationsfilmschaffen einen umfangreichen Programmteil, der vergangene Pioniere und aktuelle Highlights ebenso wie vergessene Trouvaillen und verborgene Schätze in die hiesigen Kinosäle holt.

So feiern wir den 100sten Geburtstag des wohl wichtigsten Pioniers der Puppenanimation Jií Trnka mit einem eigenen Kurzfilmprogramm, hat er doch mit seinen unvergesslichen Animationen und seinem schier unerschöpflichen Erfindungsreichtum unzählige prägende Spuren bei Animationsfilmern wie auch einem internationalen Publikum hinterlassen. Doch auch etliche weitere Schlüsselwerke des tschechischen Animationsfilms aus der Blütezeit der 1950er und 1960er Jahre werden in eigenen Programmblöcken präsentiert - wegweisende und einflussreiche Kurzfilme, die bereits nach ihrer Veröffentlichung eine grosse internationale Verbreitung fanden. Doch sind heute auch zahlreiche tschechische Animationsfilme in Grossmutters Estrich verschwunden: seien es unbekannte Meisterwerke oder solche, die in unseren Breitengraden nur selten zu sehen waren und trotzdem auf fast rätselhafte Weise in der Erinnerung haftenblieben. Am Fantoche können sie neu entdeckt werden.

Nach der politischen Wende 1989 wurde die Produktion von Animationsfilmen abrupt gestoppt, was zu einer Krise im tschechischen Animationsfilmschaffen führte. Animationsfilmer konnten daraufhin nur noch unter erschwerten Bedingungen arbeiten, reflektieren aber dennoch auf subtile Weise, was die Wende gesellschaftlich und persönlich bedeutete. Am Fantoche ist diese Reflexion Thema. Doch heute ist alles wieder anders. Eine Vielzahl an aktuellen Filmen zeigt, wie die jüngsten tschechischen Animationsfilmemacher mit einer völlig neuen visuellen Sprache und überraschenden Narrationen ohne historischen Referenzen zu einem erneuten Reichtum und einer Vielfalt gefunden haben.

Wer erinnert sich nicht an die Serie "Der kleine Maulwurf". Es ist aber nur das berühmteste Beispiel von tschechischen animierten Kinderfilmen, welche Generationen von Kindern und Kindgebliebenen stets von neuem erobert und geprägt haben. Mehr dazu siehe "Kinder- und Jugendfilmprogramm".

Ergänzt wird der Tschechien-Fokus mit der Präsentation von Ausbildungsstätten der Visegrad-Länder und einem Trickfilm-Studio aus Prag. Nähere Informationen dazu folgen zu einem späteren Zeitpunkt.


Programmschwerpunkt Game Design

Seit jeher schlägt Fantoche Brücken in verwandte Kunstformen und Anwendungen von Animation in anderen Kommunikations- und Unterhaltungsmedien. Während den vergangenen drei Festivals hat Fantoche erfolgreich mit eigenen Themenschwerpunkten die Schnittstellen zwischen Animation und Game Design beleuchtet und reflektiert. Am Fantoche 2012 nun werden die Independent-Games zu einem festen Festivalbestandteil, wo regelmässig mit Ausstellungen, Filmprogrammen oder Branchenanlässen der interdisziplinäre Austausch gefördert wird und eine junge und erfrischende Kreativszene an einem Schweizer Festival ein Fenster erhält. In Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste, Vertiefung Game Design, werden am Fantoche 2012 Game Talks und auch eine Ausstellung mit neu gefertigten Computerspielen zum Thema "The future ain't what it used to be" präsentiert.


Kinder- und Jugendfilmprogramm

Das beliebte Kinderfilmprogramm mit seinen Wettbewerbsfilmblöcken für Kinder von 4-8 Jahren und 9-12 Jahren, mit dem populären Kinderpublikumspreis und der einzigartigen Kinderjury wird am Fantoche 2012 weitergeführt. Auch die Teenager-Trickfilmfans kommen nach wie vor nicht zu kurz mit einem Programm mit neuesten Animationskurzfilmen für 14-18-jährige, ausgewählt von einer eigens eingesetzten Jury aus Jugendlichen. Anlässlich des Fantoche Jubiläums zeigt der Kinderfilmclub "Die Zauberlaterne" zudem die besten Kinderfilme der letzten neun Festivals. Überdies werden die tollsten und bedeutendsten tschechischen Kinderfilme in die hiesigen Kinosäle gebracht - gleichermassen geeignet für Kinder und Erwachsene, denn wer schwelgt nicht sogleich in Kindheitserinnerungen beim Gedanken an den kleinen Maulwurf, der sich mit der berühmten gleichnamigen Serie eindringlich und unwiderruflich in die Köpfe der kleinen Zuschauer gegraben hat. Daneben werden Kinder und Jugendliche in Workshops dazu eingeladen, selbst tätig zu werden und mit Materialien und Animationstechniken zu experimentieren.


Weitere Programme

Ein exquisites Langfilmprogramm in 2D und 3D, mehrere Branchenanlässe, Treffs und Talks werden auch das Fantoche 2012 einmal mehr zu einem wichtigen Zentrum für Animation in all seinen Facetten machen. Detaillierte Informationen dazu folgen zu einem späteren Zeitpunkt.


Personelle Änderung im Ressort Medien/Kommunikation

Luzia Davi gibt nach knapp drei Jahren Mitarbeit im Kernteam von Fantoche die Leitung Medien/Kommunikation per Ende Juni 2012 ab. Luzia Davi verlässt das Festival auf eigenen Wunsch, um neue Wege einzuschlagen. Fantoche bedauert diesen Rücktritt sehr, hat doch Luzia Davi in den vergangenen Jahren als bestens integriertes Teammitglied einen ebenso engagierten wie professionellen Beitrag zum Gelingen des Festivals geleistet. Luzia Davi wird trotz ihrem Rücktritt bei Bedarf weiterhin für die künstlerische Leiterin Annette Schindler für ausgewählte Mandate zur Verfügung stehen.

Fürs Fantoche 2012 wird der Kommunikationsberater Adrian Erni die gesamte Medienarbeit in interimistischer Weise übernehmen. Der ausgewiesene Fachmann hat schon im 2009 das Medienmandat fürs Fantoche innegehabt, dank dem er das Festival bereits bestens kennt. Damit ist eine reibungslose Übernahme sowie eine professionelle Fortführung der Medienarbeit für das kommende Festival gewährleistet. Das Medienmandat der französischsprachigen Regionen hat weiterhin Sophie Guyot inne.


Vorverkauf / Gesamtprogramm auf www.fantoche.ch

Ab Montag, 6. August 2012 ist der Vorverkauf eröffnet. Tickets sind an Vorverkaufsstellen in der ganzen Schweiz oder via www.starticket.ch erhältlich. Per Montag, 6. August 2012 wird gleichzeitig das gesamte Detailprogramm von Fantoche 2012 auf www.fantoche.ch aufgeschaltet. Eine direkte Ticketreservation ist auch ab www.fantoche.ch möglich.

FANTOCHE 2012
10. Internationales Festival für Animationsfilm
Baden/Schweiz
4. - 9. September 2012
www.fantoche.ch

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Quelle:
Medienmitteilung vom 19. Juni 2012
Herausgeber:
Fantoche - Internationales Festival für Animationsfilm Baden/Schweiz
Bruggerstrasse 37A
Postfach
CH - 5401 Baden
Telefon: +41 56 290 14 46 (Mo-Mi, Fr)
Telefax: +41 56 290 14 45
Internet: www.fantoche.ch
E-Mail: mail@fantoche.ch


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juni 2012