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MELDUNG/001: Sieger des Karikaturenpreises 2009 (DMV)


Dresdner Magazin Verlag GmbH, Pressemitteilung vom 15. November 2009

Sieger des Karikaturenpreises 2009


Am heutigen Sonntag wurde der mit 10.000 Euro dotierte Deutsche Karikaturenpreis 2009 in Dresden vergeben. Die Sieger sind Til Mette, Dirk Meissner und Christiane Lokar (KITTIHAWK). Der Preis für das Lebenswerk ging an Walter Hanel.

In einer feierlichen Preisverleihung am heutigen Sonntag wurden im Dresdner Schauspielhaus die Sieger des Deutschen Karikaturenpreises 2009 mit dem diesjährigen Motto "Krise? Welche Krise?" geehrt. Til Mette aus Hamburg siegte mit der Karikatur "Mutter". Der zweite Platz ging an Dirk Meissner aus Köln mit "Ziffern" und die Drittplatzierte ist Christiane Lokar (KITTIHAWK) aus Berlin mit "Deine Mutter fährt dich". Zum vierten Mal wurde ein Preis für das Lebenswerk vergeben, diesen erhielt Walter Hanel aus Bergisch Gladbach.

Der Kabarettist Bernd Gieseking führte als Moderator durch das Programm und die preisgekrönte Jazz-Sängerin Cristin Claas sorgte für stimmungsvolle musikalische Untermalung des Vormittags. Die Laudationes für die Preisträger hielt Tom Pauls, Kabarettist aus Dresden. Ab morgen sind in einer Ausstellung die eingereichten Arbeiten - Cartoons und Karikaturen - zu sehen. Die Ausstellung ist vom 16. November 2009 bis 17. Januar 2010 täglich von 10 bis 19 Uhr, dienstags von 10 bis 15 Uhr im Haus der Presse geöffnet (Schließtage: 24.12. und 31.12.2009). Druckfrisch erscheint ebenfalls morgen der Katalog mit den besten Arbeiten der teilnehmenden Karikaturisten. Der Katalog ist zum Preis von 15,80 Euro in der Ausstellung oder in der Edition Sächsische Zeitung unter www.editionsz.de erhältlich.

82 namhafte Karikaturisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligten sich in diesem Jahr mit insgesamt 514 Arbeiten am Wettbewerb. Unter Karikaturisten gilt der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Deutsche Karikaturenpreis - verliehen von der Sächsischen Zeitung - als der bedeutendste seine Art in Deutschland. Nach den Wettbewerbsthemen der Vorjahre wie "Schneller, höher, weiter!", "Hauptsache billig!" oder "Zur Sache Schätzchen!" nahmen die teilnehmenden Karikaturisten auch das diesjährige Thema "Krise? Welche Krise?" dankbar auf, um ihre satirische Kunst auf die Bleistiftspitze zu treiben.

Weitere Informationen finden Sie unter
www.deutscherkarikaturenpreis.de.


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Informationen zu den Siegern

1. Preis - Til Mette
Karikatur: "Mutter"
bürgerlicher Name: Gotthard-Tilmann Mette
geboren: 28.10.1956 in Bielefeld
Cartoonist und Maler
Wohnort: Hamburg
verheiratet
zwei Kinder

Til Mette wird 1956 in Bielefeld geboren und fängt bereits als Schüler an, Karikaturen zu zeichnen. Von 1980 - 86 studierte er Kunst und Geschichte auf Lehramt in Bremen. Bereits zu dieser Zeit erschienen seine Zeichnungen in der "Süddeutschen" und der "Frankfurter Rundschau". 1985 ist er Mitbegründer der taz-Lokalredaktion Bremen, in der seine Cartoons schon ein Jahr später ihren festen Platz haben. 1991 erschien sein erstes Cartoonbuch im Lappan-Verlag, zahlreiche weitere folgen. Von 1992 bis 2006 lebt er als freier Maler und Cartoonist mit seiner Frau Ina in New York und New Jersey. Seit 1995 erscheinen wöchentlich seine Cartoons im Stern. Außerdem erscheinen seine Karikaturen im englischen "Punch", in der "Süddeutschen Zeitung", "Die Presse" (Wien) und in der amerikanischen "Funny Times". Seit Mitte des Jahres 2006 lebt Til Mette mit der inzwischen auf vier Personen angewachsenen Familie wieder in Deutschland. Als neue Heimat hat er sich Hamburg ausgesucht. 2002 belegte er den 3. Platz beim Deutschen Karikaturenpreis zum Thema "Dumm gelaufen".

2. Preis - Dirk Meissner
Karikatur: "Ziffern"
geboren: 06.04.1964, Aachen
freier Cartoonist, Maler und Karikaturist
Wohnort: Köln
verheiratet
zwei Töchter

Dirk Meissner wurde 1964 in Aachen geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Krefeld am Niederrhein. Schon mit 16 Jahren entdeckte er seine Liebe zum Zeichenstift und sein Talent als Cartoonist. Ende der Achtziger wurden seine Cartoons durch zahlreiche veröffentlichte Postkartenserien bekannt. 1985 zog er nach Köln und begann sein Volkswirtschafts-Studium, durch das sich v.a. ökonomische Themen in seinen Arbeiten wieder finden. 1992 schloss er es als Diplom-Volkswirt ab, arbeitete danach als freier Cartoonist und zeichnet vorwiegend für die Wirtschaftspresse, wie "Börse Online", "Arbeitgeber" und "Aktiv". 1995 erschien sein erstes Buch "Manager at work". Es folgten weitere Veröffentlichungen. Im Jahre 1996 erhielt er seine erste Auszeichnung, er gewann den Karikaturenwettbewerb der Frankfurter Rundschau. Heute lebt er mit seiner Frau und den beiden Töchtern in Köln.

3. Preis - KITTIHAWK
Karikatur: "Deine Mutter fährt dich"
bürgerlicher Name: Christiane Lokar
geboren: 1972, Recklinghausen
Cartoonistin
Wohnort: Berlin
ledig

KITTIHAWK wurde 1972 in Recklinghausen geboren, wuchs im Ruhrgebiet auf und studierte Grafik-Design an der Hochschule für Künste in Bremen. Sie lebt und arbeitet seit 2000 freiberuflich in diesem Bereich in Berlin. 2006 wurde ihre erste Karikatur in dem Berliner Stadtmagazin "Zitty" veröffentlicht. Heute erscheinen ihre Arbeiten außerdem in "Titanic", "SPAM/Spiegel-Online", "Sächsische Zeitung", "Schädelspalter" und auf www.toonpool.com. 2009 publizierte der Lappan-Verlag ihr erstes Cartoonbuch "Lebenslanges Lernen". Aus diesem Anlass kann in der Cartoonfabrik in Berlin noch bis zum 22.11.09 die erste Ausstellung von KITTIHAWK besucht werden. Im November 2008 wurde sie mit dem Cartoonpreis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung geehrt. Ihr Künstlername kommt von Kitty Hawk - jener Küstenstadt in North Carolina, die durch die ersten motorisierten Flugversuche der Gebrüder Wright bekannt wurde.

Preis für das Lebenswerk - Walter Hanel

Walter Hanel wurde am 14. September 1930 Teplitz-Schönau (heute Teplice/Tschechien) geboren. In Böhmen aufgewachsen, wurde Hanel in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges als Gymnasiast zum Volkssturm eingezogen und später dann aus seiner Heimat vertrieben. Er floh mit seiner Mutter nach Leipzig, begann in der DDR eine Malerlehre, übersiedelte bald in die Bundesrepublik, nach Köln und schloss seine Ausbildung als Maler und Grafiker ab. Im Anschluss absolvierte er ein Kunststudium an den Kölner Werkschulen und wurde 1959 zum Meisterschüler. Er gewann im selben Jahr den 1. Preis eines Karikaturen-Wettbewerbs der Zeitung "Die Welt".

Walter Hanel gilt heute als führender politischer Zeichner in Deutschland. Er war Mitarbeiter mit regelmäßigen Zeichnungen und Cartoons bei verschiedenen Zeitungen wie dem Simplicissimus, der FAZ und der Pardon. Weiterhin war er tätig für den Spiegel, Le Monde, Le Soir und das Time Magazine. Nachdem er zwölf Jahre beim WDR arbeitete, wendete er sich 1970 der freien grafischen Arbeit zu. Seit 1975 ist Hanel mit seinen Werken bei zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland vertreten, u.a. im Karikaturenmuseum Warschau, im Wilhelm-Busch-Museum Hannover, in der Kunstsammlung der Universität Göttingen und beim Deutsch-Italienischen Kulturinstitut Florenz. Am 19. September 2001 erhielt er den Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, das Verdienstkreuz erster Klasse.

An ihn gingen weitere Auszeichnungen, u.a.
1987 Wilhelm-Busch-Preis
1988 Thomas-Nast-Medaille
1995 Deutscher Preis für politische Karikaturen
2000 Europamedaille der Europa-Union


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Quelle:
Pressemitteilung vom 15. November 2009
Herausgeber:
neuwerk - Agentur für Kommunikation
Dresdner Magazin Verlag GmbH
Ostra-Allee 18
01067 Dresden
Telefon: +49 (0) 351 48 64 28 43
www.deutscherkarikaturenpreis.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. November 2009