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SPRACHE/982: Förderung kleiner Sprachen in Berlin - Community-Forum für Sprecher*innen kleiner Sprachen (idw)


Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. (GWZ) - 10.11.2018

ZAS fördert kleine Sprachen in Berlin: Community-Forum für Sprecher*innen kleiner Sprachen


Am Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS) findet am 17.11. zum ersten Mal das Berliner Community-Forum statt. Im Anschluss an die internationale Konferenz 'Big Cities, Small Languages' (14.-16.11.) haben Sprecher*innen von kleinen Sprachen in Berlin die Möglichkeit sich untereinander zu vernetzen und sich über ihre Sprachsituation auszutauschen. Es werden beispielsweise Sprecher*innen des Fula und des Abchasisch erwartet. Fula ist eine Niger-Kongo Sprache, die in Teilen der Sahelzone gesprochen wird. Abchasisch wird in u.a. in Georgien, Russland und der Türkei gesprochen.


Raus mit der Sprache, Berlin!

Das erste Berliner Community-Forum beginnt mit Kurzvorträgen zur Situation kleiner Sprachen. Im Anschluss können die Teilnehmer*innen ihre Erfahrungen als kleine Sprechergemeinschaft austauschen. Bei dem Treffen werden außerdem Videoaufnahmen gemacht, in denen die Sprecher*innen sich und ihre Sprache vorstellen. Mit einem vom SOAS World Languages Institute in London entwickelten Verfahren werden die Aufnahmen während der Veranstaltung auf einer Karte hochgeladen, die den Herkunftsort der Sprecher*innen und ihrer Sprache zeigt.

Große Städte, kleine Sprachen

Ziel des Berliner Community-Forums ist es, Sprecher*innen kleiner Sprachen beim Erhalt ihrer Sprachen in Berlin zu unterstützen und die Kontakte zwischen Sprachgemeinden in Berlin und Wissenschaftler*innen zu fördern. Die vor dem Community-Forum stattfindende Konferenz 'Big Cities, Small Languages' bringt Wissenschaftler*innen aus aller Welt zusammen, die zeigen, wie die Präsenz und Initiativen von Sprecher*innen kleiner Sprachen in Großstädten wie Berlin zum Spracherhalt, zur Revitalisierung und zur Dokumentation beitragen können.

Überraschende sprachliche Vielfalt in Städten

Durch den Prozess der Urbanisierung, der Verlagerung der Bevölkerung in Großstädte, werden große Städte oft zur Heimat vieler kleiner Sprachen, was zu einer überraschend reichen lokalen sprachlichen Vielfalt führt. In New York City gibt es 800 Sprachen, in London werden mindestens 250 Sprachen gesprochen, und in Berlin werden aktuell mindestens 120 Sprachen gesprochen.

Das Berliner Community-Forum wird vom Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS) in Kooperation mit dem Institut für deutsche Sprache und Linguistik der Humboldt-Universität zu Berlin und dem SWLI (SOAS World Languages Institute, London) ausgerichtet. Die Konferenz 'Big Cities, Small Languages' ist eine Kooperation des ZAS mit dem SWLI, dem Mercator Research Centre (Niederlande) und dem Interdisclipinary Centre for Social and Language Documentation (Portugal).


Weitere Informationen unter:
http://www.zas.gwz-berlin.de/fileadmin/material/presse/berlin-spricht-2018-flyer_com.pdf
http://www.zas.gwz-berlin.de/workshop_bisl.html?&L=0
http://www.zas.gwz-berlin.de
https://www.soas.ac.uk/world-languages-institute/
https://www.mercator-research.eu/en/
http://www.cidles.eu

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution717

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Geisteswissenschaftliche Zentren Berlin e.V. (GWZ), 10.11.2018
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. November 2018

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