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UNIVERSITÄT/029: Deutschlands erster Master-Studiengang Kulturvermittlung in Hildesheim (idw)


Stiftung Universität Hildesheim - 21.02.2011

Deutschlands ersten Master-Studiengang Kulturvermittlung in Hildesheim studieren


Im Herbst 2011 startet an der Stiftung Universität Hildesheim der erste Masterstudiengang Kulturvermittlung in Deutschland. Der zweijährige Master-Studiengang qualifiziert für ein breites Spektrum an Tätigkeiten: von der Vermittlung der Künste und Vermittlung in den Künsten über Tätigkeiten in der Kulturellen Bildung bis zu indirekten Formen der Vermittlung im Kulturmanagement, der Kulturverwaltung und der Kulturpolitik sowie in der kulturwissenschaftlichen Forschung.

Kulturvermittlung hat in den vergangenen Jahren nicht nur innerhalb der Kulturinstitutionen, sondern auch darüber hinaus im Bildungssektor, in sozialen Bereichen ebenso wie in Wirtschaftsunternehmen stark an Bedeutung gewonnen. Kulturvermittler spielen als Moderatoren zwischen künstlerischer Produktion und Rezeption sowie zwischen Kunstsektor und anderen gesellschaftlichen Bereichen eine zentrale Rolle. Sie sind es, die dafür sorgen, dass Kunst ihr gesellschaftliches Potential entfalten kann.

Der Hildesheimer Studiengang Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis ist der älteste und größte Studiengang in Deutschland, der sich seit über 20 Jahren mit der professionellen Qualifizierung von Kulturvermittlern beschäftigt. Der im Herbst startende Masterstudiengang Kulturvermittlung wird an diese Erfahrungen anknüpfend die Forschungsaktivitäten für die noch relativ junge Wissenschaftsdisziplin intensivieren und an der Konzeption innovativer Formate der Kulturvermittlung arbeiten. Mit dem Master-Studiengang haben Studierende die Möglichkeit, profunde wissenschaftliche, künstlerisch-gestaltende und organisatorische Kenntnisse zu erwerben. Sie entwickeln neue Konzepte der Kulturvermittlung und realisieren ein eigenes Forschungsprojekt an einem Ort, der mit seinen anderen künstlerisch-wissenschaftlichen Studiengängen vielfältige Anregungen dafür bietet. Der Hildesheimer Ansatz von Kulturvermittlung misst den Künsten eine ganz wesentliche Bedeutung zu. Sie werden als Schlüssel für kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe begriffen.

Studiumsaufbau:
Auf der Grundlage von kulturpolitischen und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen werden Konzeptionen und Formate von Kunst- und Kulturvermittlung analysiert und gestaltet sowie Settings für Forschung und Evaluation erarbeitet und umgesetzt. Im Mittelpunkt des Studiengangs steht ein eigenes Forschungsprojekt zur Kunst- und Kulturvermittlung, das die Studierenden alleine oder im Team entwickeln und das die verschiedenen Dimensionen von Kulturvermittlung berücksichtigt. Während des Studiums werden Grundlagen der quantitativen und qualitativen empirischen Kulturforschung und Methoden der Evaluation und Wirkungsforschung ebenso wie Methoden der hermeneutischen Forschung vermittelt und auf das eigene Projekt angewendet. Die Präsentation und schriftliche Reflexion dieses Projekts ist zugleich Bestandteil der Masterarbeit.

Im Sinne des spezifischen Profils der Hildesheimer Kulturwissenschaften ist das Studium in den Künsten genuiner Bestandteil des Masters Kulturvermittlung. Dabei kann man wählen zwischen den Künsten Theater, Film, Musik, Literatur, Bildende Kunst. Die theoretisch wie praktische Auseinandersetzung mit den Künsten zielt auf einen experimentellen Umgang mit ästhetischen Praktiken, die über die wissenschaftliche Reflexion an den Diskurs der Kulturwissenschaften rückgebunden werden. Der Studiengang verfügt über ein großes Netzwerk von Kulturinstitutionen, kulturpolitischen Verbänden und Stiftungen mit denen gemeinsame Forschungsprojekte realisiert werden. Immer wieder werden auch renommierte Praktiker als Lehrbeauftragte in den Studiengang eingebunden. Eine Besonderheit bietet die Kooperation mit dem Studiengang Médiation Culturelle an der Université de Provence in Frankreich. Sie ermöglicht den Erwerb eines Doppelmaster Kulturvermittlung/Médiation Culturelle und bietet damit die Chance, Kulturvermittlung im deutsch-französischen Vergleich sowie unter einer interkulturellen Fragestellung zu betrachten.

Berufsfelder und Chancen:
Der Master-Studiengang Kulturvermittlung qualifiziert für ein breites Spektrum beruflicher Führungstätigkeiten an der Schnittstelle zwischen Kunstproduktion und ihrer gesellschaftlichen und kulturellen Vermittlung sowie für eine wissenschaftliche Laufbahn in den Bereichen Kultur-, bzw. Kunstwissenschaften. Typische Arbeitsfelder liegen in folgenden Bereichen: Kunst vermittelnde Tätigkeiten in Kunst- Institutionen (Theater, Opern, Konzerthäuser, Museen, Galerien, Filmproduktionsfirmen, Tonstudios); Kultur- und medienpädagogische Arbeit (Jugendkunstschulen, Musikschulen, soziokulturelle Zentren und allgemein bildende Schulen); Kulturverwaltung und Kulturpolitik (Kulturbüros, Ministerien, Fachverbände); Kulturmanagement (in Kulturinstitutionen und Agenturen); Kulturjournalismus oder Kultur- Tourismus. Wie Absolventenstudien zum vorangegangenen Diplomstudiengang Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis zeigten, haben 97% der Absolventen eine studiumsadäquate Stelle gefunden, über die Hälfte davon bereits innerhalb von drei Monaten nach Beendigung des Studiums (vgl. Mandel 2010). Die Hildesheimer Kulturwissenschaften sind der älteste und größte Studiengang der Kulturvermittlung in Deutschland und konnten sich über die letzten 30 Jahre durch überzeugende Absolventen hohe Bekanntheit und Renommee erarbeiten.

Der Studiengang wendet sich an Absolventen geistes- und kulturwissenschaftlicher Studiengänge mit künstlerischem Schwerpunkt oder künstlerisch-praktischer BA-Studiengänge, die bereits grundlegende Kenntnisse im Hinblick auf Kultur- oder Kunsttheorie, Kultur- oder Kunstgeschichte, Kultur- oder Kunstvermittlung erworben haben. Die Eignung der Studienbewerber für das Studium Kulturvermittlung wird durch eine schriftlich eingereichte Projektskizze für ein Forschungsprojekt im Bereich der Kulturvermittlung sowie durch ein persönliches Gespräch ermittelt. Die Bewerbung ist zum Sommer- und zum Wintersemester möglich.


Studieren auf der Domäne Marienburg
Mit den Kulturwissenschaften hat sich die Stiftung Universität Hildesheim in der deutschen Hochschullandschaft einen Namen gemacht: Die kulturwissenschaftlichen Studiengänge - Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis, Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus, Szenische Künste sowie Philosophie-Künste-Medien - führen Studierende aus dem gesamten deutschsprachigen Raum nach Hildesheim auf die Domäne Marienburg. Die Domäne gehört zu den wertvollsten mittelalterlichen Baudenkmälern in Norddeutschland. Der Hildesheimer Studiengang Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis ist der älteste Studiengang in Deutschland, der sich seit über 20 Jahren mit der professionellen Qualifizierung von Kulturvermittlern beschäftigt. Die Verknüpfung von wissenschaftlicher Lehre und künstlerischer Praxis ist das Signum des Studiums: in Projektsemestern können die Studierenden ihr theoretisches Wissen an der Praxis messen und überprüfen.

Weitere Informationen unter:
http://www.uni-hildesheim.de/index.php?id=studiengangkulturvermittlung
http://www.uni-hildesheim.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution102


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Stiftung Universität Hildesheim, Isa Lange, 21.02.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Februar 2011