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KALTE PLATTE/0060: Klatsch auf krossen Kräckern (SB)


Satirische Canapés und Cocktailbissen



Höher, schneller, teurer

Aserbaidschan? Wer kannte vor einem halben Jahr schon Aserbaidschan? Und da kommt jetzt dieses halbasiatische Niemandsland daher als Austragungsort für den Eurovision Song Contest 2012, knallt einen Kristallklotz von Wettbewerbshalle an seine Küste und meint, sich den Anschluß an die EU erprotzen zu können.

Bloß weil das Land zufällig Gewinner in der Bodenschätze-Lotterie war, reicht es noch lange nicht an basiseuropäische Standards heran. Das muß denen mal unmißverständlich klargemacht werden. Und wird es bald auch. Denn schon in drei Jahren, darüber haben sich die beiden EU-Führungsstaaten Frankreich und Deutschland verständigt, soll es für den medienwirksamen Sangeswettbewerb nur noch einen einzigen festen Austragungsort geben. Wo? Man höre und staune und vergesse darüber den lächerlichen Glaspalast der Aserbaidschaner: Im Orbit!

Die französische Raumfahrtagentur, derzeit beschäftigt mit dem Bau der Ariane-6, plant zu diesem Zweck die Konstruktion einer orbitalen Nobel-Konzerthalle mit 1000 Live-Besucherplätzen sowie der Elektronik für eine perfekte Übertragung in sämtliche Regionen der Erde. Welche Bühne wäre auch für die Interpreten dieser europäischen Prestigeveranstaltung angemessener als der Weltraum? Zeitgleich hat das deutsche Robotikunternehmen FESTO (Hersteller der ExoHand) angekündigt, den ersten androiden Interpreten des Eurovision Song Contest als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in den Orbit zu schicken. Voraussichtlicher Songtitel: Höher, schneller, teurer! Na, ihr aufgeblasenen Aserbaidschaner, wohl doch noch ein kleines bißchen zu rückständig, wie?!

23. Mai 2012