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AKTION/1853: Erfolge - April/Mai 2016 (Amnesty Journal)


amnesty journal 04/05/2016 - Das Magazin für die Menschenrechte

Erfolge

- Iran - Iran lässt US-Reporter frei
- Südsudan - Verschleppter Journalist in Freiheit
- Guatemala - Lebenslange Haft für Sexsklaverei
- China - Schwedischer Menschenrechtler frei


EINSATZ MIT ERFOLG

Weltweit beteiligen sich Tausende Menschen mit Appellschreiben an den "Urgent Actions", den "Briefen gegen das Vergessen" und an Unterschriftenaktionen von Amnesty International. Dass dieser Einsatz drohende Menschenrechtsverletzungen verhindert und Menschen in Not hilft, zeigen diese Beispiele.


Iran lässt US-Reporter frei

IRAN - Mehr als 500 Tage saß der US-Journalist Jason Rezaian in einem iranischen Gefängnis. Nun ist der "Washington Post"-Reporter gemeinsam mit drei weiteren US-Bürgern aus der Haft entlassen worden. Rezaian war im Juli 2014 in Teheran festgenommen worden, im Oktober 2015 verurteilte ihn ein Gericht in einem geheimen Verfahren wegen "Spionage". Dass er wieder in Freiheit ist, ist einem Gefangenenaustausch zu verdanken, über den Teheran und Washington monatelang verhandelten. Die USA ließen im Gegenzug sieben Iraner frei, die in US-Gefängnissen saßen, weil sie gegen die Iran-Sanktionen verstoßen haben sollen.


Verschleppter Journalist in Freiheit

SÜDSUDAN - Der Journalist Joseph Afandi ist wieder frei. Der Mitarbeiter der Tageszeitung "El Tabeer" war am 29. Dezember 2015 vom südsudanesischen Geheimdienst NSS verschleppt und inhaftiert worden. Vermutlich war er ins Visier der Behörden geraten, weil er die Regierungspartei SPLM kritisiert hatte. Afandi durfte in der Haft weder Kontakt zu seiner Familie noch zu einem Rechtsanwalt aufnehmen. Am 19. Februar kam er ohne Anklage wieder frei. Amnesty hat wiederholt dokumentiert, dass der Geheimdienst NSS Journalisten einschüchtert und willkürlich festnimmt.


Lebenslange Haft für Sexsklaverei

GUATEMALA - Zwei ehemalige hochrangige Militärs sind in Guatemala zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden, weil sie während des Bürgerkriegs (1960-1996) indigene Frauen des Maya-Volks verschleppten und als Arbeits- und Sexsklavinnen missbrauchten. Das Gericht verurteilte den 59-jährigen Esteelmer Reyes zu 120 Jahren Haft, weil ihm nachgewiesen werden konnte, eine Maya-Frau und ihre beiden Töchter versklavt und umgebracht zu haben. Sein 74-jähriger Mitangeklagter Heriberto Valdez wurde wegen Verschleppung von mindestens sieben Frauen zu 240 Jahren Haft verurteilt.


Schwedischer Menschenrechtler frei

CHINA - Der schwedische Menschenrechtsaktivist Peter Dahlin und seine chinesische Freundin sind wieder in Freiheit. Der NGO-Mitarbeiter war am 3. Januar auf dem Weg zum Flughafen in Peking verschwunden. Seine Organisation "Chinese Urgent Action Working Group" bildet unter anderem Menschenrechtsanwälte aus. Rund zwei Wochen später strahlte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua ein Video aus, in dem Peter Dahlin ein möglicherweise erzwungenes "Geständnis" ablegte. Er bezichtigte sich darin selbst der "Aktivitäten gegen chinesisches Recht". Der Menschenrechtsaktivist wurde 22 Tage festgehalten, ohne Familie oder Anwälte kontaktieren zu dürfen.

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Quelle:
amnesty journal, April/Mai 2014, S. 13
Herausgeber: amnesty international
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Internet: www.amnesty.de
 
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. August 2016

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