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AKTION/205: Westerwelle soll für Hmong-Flüchtlinge aus Laos in Thailand intervenieren


Presseerklärung vom 28. Dezember 2009

Bitte intervenieren Sie bei der Regierung Thailand:
Die Hmong-Flüchtlinge aus Laos dürfen nicht abgeschoben werden!


Offener Brief an
Außenminister Guido Westerwelle


Sehr geehrter Herr Minister,

die mit der Bundesrepublik Deutschland eng befreundete Regierung Thailands hat begonnen, mit Unterstützung von 5.000 Soldaten, Beamten und zivilen Helfern etwa 4.000 Flüchtlinge des indigenen Volkes der Hmong nach Laos zu deportieren. Dort wurden die Hmong seit Ende der Indochina-Kriege als ehemalige Verbündete der USA gnadenlos verfolgt. Tausende von ihnen, vor allem Alte, Kranke, auf der Flucht Verwundete, Kinder und Frauen wurden in den vergangenen Jahrzehnten von laotischen Sicherheitskräften ermordet oder fielen den Strapazen in ihrem Dschungelversteck zum Opfer. Die Behauptung der Regierung Thailands, bei den Hmong handele sich um Wirtschaftsflüchtlinge, ist schon durch diese völkermordartigen Exzesse widerlegt.

Sehr geehrter Herr Minister, wir bitten Sie dringend, noch heute bei der Regierung Thailands zu intervenieren, um das Leben der Hmong-Flüchtlinge zu retten.

Als ein Land, das die Schrecken von Flucht und Vertreibung erlebt hat, müssen unser Mitgefühl und unsere Solidarität diesen bedrohten Menschen gelten, die bereits Opfer genozidartiger Verbrechen geworden sind. In diesem Sinne erwarten wir von Ihnen eine ganz entschiedene Intervention durch ein Telefongespräch mit dem thailändischen Ministerpräsidenten.


Mit herzlichen Grüßen,
Ihr Tilman Zülch
Präsident der GfbV-International


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Quelle:
Presseerklärung Göttingen, den 28. Dezember 2009
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen,
Tel.: 0551/49906-25, Fax: 0551/58028
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Dezember 2009