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AKTION/249: Mainz - Großdemo gegen die IS in Syrien und im Irak, 07.03.2015


Presseerklärung vom 5. März 2015

Proteste gegen IS in Mainz (07.03.)

Demonstration und Kundgebung unter dem Motto:
"Die Vernichtung des christlichen Lebens in Syrien und Irak beenden!"
Auftaktkundgebung am Samstag, den 7. März 2015, um 14 Uhr am Gutenbergplatz in Mainz


Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt den Aufruf des "Zentralverbandes der assyrischen Vereinigungen in Deutschland und europäischen Sektionen" (ZAVD), die für den kommenden Samstag zu einer Großdemonstration in Mainz aufgerufen haben. "Die Vernichtung des christlichen Lebens in Syrien und Irak muss beendet werden und die Minderheiten müssen international und wirksam vor den barbarischen Angriffen der IS-Dschihadisten geschützt werden", erklärt Dr. Kamal Sido, Nahostreferent der GfbV. "Die Assyrer/Aramäer/Chaldäer dürfen nach 100 Jahren des Völkermordes im Osmanischen Reich nicht wieder allein gelassen werden. Die Nachfahren der Überlebenden des Völkermordes von 1915 werden wieder verschleppt, vergewaltigt und ermordet", sagt Sido.

So griffen am 23. Februar 2015 griffen Kämpfer der Terrororganisation IS mehrere assyrische Dörfer in der nordöstlichen syrischen Provinz Al-Hasaka an. Etwa 10.000 Assyrer konnten zwar fliehen, mindestens 350 sollen jedoch von den Islamisten verschleppt worden sein. Nach assyrischen Angaben vor Ort zwang der IS vor drei Wochen die christlichen Kirchen in der Region ihre Kreuze zu entfernen. Zudem erhob die Terrorgruppe die sogenannte Kopfsteuer für Christen und drohte diejenigen zu töten, die diese nicht bezahlen würden. Bis zum Angriff von IS haben kurdische und assyro-aramäische Milizen die Dörfer geschützt. Sie konnten dem Angriff nichts entgegensetzen, da sie schlecht ausgerüstet waren.

Unter den 2,5 Millionen Christen, die vor dem Bürgerkrieg in Syrien gelebt haben, wurde die Anzahl der Mitglieder der assyrischen Kirche des Ostens zwischen 30.000 und 50.000 Gläubige geschätzt. Die meisten Assyrer leben am Fluss Khabur in der Provinz Al-Hasaka sowie in der Stadt Kamischli im äußersten Nordosten des Landes. Christen sowie andere ethnische und religiöse Minderheiten sind im syrischen Bürgerkrieg zwischen die Fronten geraten. Zu Hunderttausenden werden sie aus dem Land gejagt, verschleppt, vergewaltigt oder ermordet. Dem verheerenden Bürgerkrieg in Syrien sind bisher mehr als 300.000 Menschen zum Opfer gefallen, 1,5 Millionen wurden verwundet, 3,2 Millionen mussten fliehen. Der Aufruf zur Kundgebung wird von verschiedenen assyrischen, yezidischen sowie christlichen Organisationen und Vereinen aus dem Nahen Osten unterstützt.

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Quelle:
Presseerklärung Göttingen, den 5. März 2015
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen
Telefon: 0551/499 06-25, Fax: 0551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. März 2015

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