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EUROPA/426: "Danckert ist an Zynismus nicht zu überbieten!"


Presseerklärung vom 17. März 2008

Empörung über Vorsitzenden des Bundestags-Sportausschusses:

"Danckert ist an Zynismus nicht zu überbieten!"


Empörung haben die Äußerungen des Vorsitzenden des Bundestags-Sportausschusses, Peter Danckert, gegen einen Boykott der Olympischen Spiele bei der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) ausgelöst. Die Nachrichtenagentur AP hatte den SPD-Politiker aus einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk am Montag zitiert mit den Worten: "Ein Boykott kommt für mich erst dann in Frage, wenn die Situation sich so weit verschärft, dass die Besucher, Touristen und Sportler auch mit einer Gefahr zu rechnen haben."

Dazu erklärt der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch wörtlich:

"Die Argumentation Danckerts ist an Zynismus nicht mehr zu überbieten. Man muss seine Äußerungen wohl so interpretieren, dass - selbst wenn das ganze tibetische Volk vernichtet wird - zuerst ein deutscher Tourist oder Sportler verletzt werden muss, bevor die Olympischen Spiele boykottiert werden dürfen."

Zülch erinnerte daran, dass 2006 in China bis zu 7000 Todesurteile ausgesprochen und vollstreckt, bis zu zwei Millionen Häftlinge in Arbeitslagern inhaftiert und nach Schätzungen kanadischer Menschenrechtler einige Zehntausend Falun-Gong-Anhänger durch Organraub ermordet worden sind.


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Quelle:
Presseerklärung Göttingen vom 17. März 2008
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen,
Tel.: 0551/49906-0, Fax: 0551/58028
E-Mail: info@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2008