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EUROPA/570: Mehr Kriegsflüchtlinge aus Syrien aufnehmen


Presseerklärung vom 11. September 2013

Erste Kriegsflüchtlinge aus Syrien treffen in Niedersachsen ein

"Dringend notwendige lebensrettende Geste" - Deutschland soll 50.000 Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen!



Als "dringend notwendige lebensrettende Geste" hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Aufnahme der ersten Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien in Deutschland bezeichnet. Gleichzeitig mahnte die in Göttingen ansässige internationale Menschenrechtsorganisation jedoch, dass die Initiative der Bundesregierung, 5.000 syrische Flüchtlinge ins Land zu holen, angesichts der verheerenden humanitären Lage in dem Bürgerkriegsland bei weitem nicht ausreiche. "Deutschland sollte jetzt großzügig sein und mindestens 50.000 Menschen aus Syrien aufnehmen. Das wären nicht einmal ein Prozent der insgesamt rund sechs Millionen Flüchtlinge innerhalb und außerhalb Syriens", forderte der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch am Mittwoch.

"Die Familien jedes dritten Deutschen haben die bittere Erfahrung von Flucht und Vertreibung machen müssen, als Vertriebene aber auch Aufnahme gefunden. Da gibt es eine große Solidarität mit Menschen, die dieses Schicksal in heutiger Zeit erleiden müssen", erinnerte Zülch. "Schon während des Bosnienkrieges hat Deutschland mit der Aufnahme von 360.000 Flüchtlingen ein Zeichen setzen können. Das sollte jetzt angesichts der verzweifelten Lage in Syrien wieder geschehen. Als Menschenrechtsorganisation für verfolgte und bedrohte Minderheiten legen wir großen Wert darauf, dass nicht zuletzt die in Not geratenen Angehörigen der Minderheiten der Kurden, christlichen Assyrer-Aramäer, Drusen, Ismailiten, Yeziden und andere Hilfe und Zuflucht finden."

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Quelle:
Presseerklärung Göttingen/Hannover, den 11. September 2013
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen
Telefon: 0551/499 06-25, Fax: 0551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. September 2013