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AIKOR/101: Protestaktion "Eine Tasse Blut für die Bundeskanzlerin"


Anti-Imperialistische Korrespondenz (AIKor)
- Informationsdienst der Vereinigung für Internationale Solidarität (VIS) e.V. vom 31. Dezember 2008 -

Offene Brief an Bundeskanzlerin Angla Merkel
Protestaktion "Eine Tasse Blut für die Bundeskanzlerin"


Liebe Leute,

hiermit dokumentiere ich die Protestaktion "Eine Tasse Blut für die Bundeskanzlerin", der sich anschließen kann, wer seine Wut und Empörung über die Unterstützung der israelischen Massaker in Gaza durch die deutsche Regierung in einer Email an die Bundeskanzlerin (angela.merkel@bundestag.de) zum Ausdruck bringen möchte.

Alle Teilnehmer an der Protestaktion, die ihre Briefe hier http://blutfuerdiebundeskanzlerin.blogspot.com/ veröffentlicht sehen möchten, mögen diese bitte in Kopie an cainkuelbel@t-online.de schicken.

Am 29. Dezember 2008 verlautete:

"Die Hamas müsse sofort und dauerhaft den Raketenbeschuss einstellen, damit die israelischen Militäroperationen schnell beendet werden könnten, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Stag am Montag, den 29. Dezember 2008 in Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel sei sich mit Israels Ministerpräsident Ehud Olmert bei einem Telefonat am Sonntagabend einig gewesen, dass die Verantwortung für die Eskalation 'eindeutig und ausschließlich bei der Hamas' liege."
(Quelle: Reuters, 29.12.2008)

Diese unverfrorene Unterstützung von Kriegsverbrechen durch die Regierung Deutschlands geht alle Deutschen an. Der Journalist und Nahostexperte Jürgen Cain Külbel schrieb:


OFFENER BRIEF AN DIE BUNDESKANZLERIN

angela.merkel@bundestag.de

Montag, 29. Dezember 2008

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel,

Betr. Ihre heutige einseitige Schuldzuweisung an die palästinensische Hamas

Etwas anderes als ein Kotau vor dem zionistischen Nationalismus der israelischen Bourgeoisie war von Ihnen selbstverständlich nicht zu erwarten. Bemerkenswert aber ist, dass Sie in einem Land, das nie Krieg geführt hat, aufwuchsen, und trotz Ihrer vorgeblich christlichen Gesinnung einen marketenderischen Hang für die völkerrechtswidrigen Vernichtungskriege der Präsidenten Bush und Olmert entwickeln konnten.

Als Zeichen meiner Missachtung übersende ich Ihnen symbolisch eine Tasse, die ebenso symbolisch mit palästinensischem Kinderblut gefüllt ist.

Jürgen Cain Külbel

Journalist, Berlin


Der in Deutschland lebende isländische Komponist Elias Davidsson schrieb:

OFFENER BRIEF AN DIE BUNDESKANZLERIN

angela.merkel@bundestag.de

Dienstag, 30. Dezember 2008

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel,

Meine verstorbenen Eltern waren anständige Juden. Sie wurden aus ihrer Heimat Deutschland von den "christlichen" Nazis vertrieben, weil sie nicht dem "Herrenvolk" der Stunde angehörten. Ich wurde in Palästina geboren. Unsere lieben Nachbarn in Jerusalem wurden von den "jüdischen" Nazis aus ihrer Heimat vertrieben, weil sie auch nicht dem "Herrenvolk" der Stunde angehörten. Das Gazastreifen, das größte Gefängnis der Welt, ist mit Stacheldraht umgeben und wird von Juden bewacht, die dafür sorgen, dass die vertriebenen Palästinenser nicht das jüdische Blut durch ihre Anwesenheit verseuchen. Das vierfüßige Zeichen von Deutschland hat sich bei den israelischen Juden zum Zionstern umgewandelt. Es bekleidet ihre Panzer und Angriffsflugzeuge und sorgt dafür, dass Palästinenser nicht zwischen jüdischen Nazis und Judentum unterscheiden können.

Weder Sie noch ich haben das moralische Recht, Leute, die nicht die minimalsten Menschenrechte genießen, zu kritisieren. Obwohl ich es bedauere, dass Hamas israelische Siedlungen beschießt, weil dieses Vorgehen nicht zur Befreiung von Palästina führen kann, habe ich Verständnis für die Verzweiflung der Gazaner, die ohne Hoffnung auf eine Befreiung leben müssen. Die Bewohner von Gaza brauchen unsere moralische und aktive Unterstützung, damit sie ihre Freiheit gewinnen. Wir können nur von freien Menschen verlangen, dass sie sich an ethische Maßstäbe halten sollen.

Sie sollten sich als deutsche Bundeskanzlerin schämen, die jüdischen Nazis gegen eine arme Bevölkerung von Flüchtlingen zu unterstützen. Sind sie etwa ein getarnter Antisemit, der Juden ein goldenes Seil schenkt, damit sie sich aufhängen können?

Als Zeichen meiner Missachtung übersende ich Ihnen symbolisch eine Tasse, die ebenso symbolisch mit Kinderblut gefüllt ist: Blut von palästinensischen Kindern, christlichen, muslimischen und jüdischen Glaubens.

Elias Davidsson
Ein Palästinenser jüdischer Abstammung

53347 Alfter


Mit internationalistischen Grüßen
Klaus von Raussendorff


*


Quelle:
Anti-Imperialistische Korrespondenz (AIKor) -
Informationsdienst der Vereinigung für Internationale Solidarität (VIS) e.V.
vom 31. Dezember 2008
Redaktion: Klaus von Raussendorff
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Januar 2009