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AUFRUF/084: Globaler Marsch nach Jerusalem - Aufruf für die Freiheit (Vorbereitungskomitee)


Globaler Marsch nach Jerusalem 2012 - Januar 2012

Aufruf zur Unterstützung des Global Marches to Jerusalem


Liebe Freundinnen und Freunde,

die Stadt Jerusalem ist seit vielen Jahrhunderten ein wichtiges Zentrum für verschiedene Religionsgruppen, die dort lange Zeit friedlich zusammen gelebt haben. Seit der Gründung des Staats Israel und verstärkt seit der Besetzung Ostjerusalems im Jahre 1967 ist diese Vielfalt bedroht. Der Staat Israel versucht mit allen Mitteln - offene Gewalt genauso wie wirtschaftlicher Druck und menschenrechtswidrige Gesetze - die ursprünglichen Bewohnerinnen und Bewohner zu vertreiben und die historischen Zeugnisse für diese multikulturelle Geschichte auszulöschen.

Die Regierungen in aller Welt einschließlich der UNO haben mehr als 60 Jahre lang dabei versagt, die fundamentalen und nationalen Rechte der PalästinenserInnen zu schützen. Der Global March to Jerusalem ist eine internationale zivilgesellschaftliche Antwort auf diese Situation und wurde im Februar 2011 von TeilnehmerInnen der Asian Caravan to Gaza begründet. Inzwischen beteiligen sich zahlreiche weitere Einzelpersonen und Gruppen aus Asien, Afrika, Nordamerika und Europa. Zu den UnterstützerInnen gehören unter vielen anderen die palästinensischen Menschenrechtsaktivisten Mustafa Barghouti (ehemaliger Präsidentschaftskandidat) und Mazen Qumsiyeh, der amerikanische Jura-Professor und Sondergesandte für die palästinensischen Autonomiegebiete Richard Falk, der Schriftsteller und Aktivist Tariq Ali, der südafrikanische Anti-Apartheids-Aktivist Ron Kasrils sowie in Europa die Friedensnobelpreisträgerin Mairead Corrigan Maguire (Free Gaza Movement), die Menschenrechtsaktivistinnen Evelyn Hecht-Galinski und Gretta Duisenberg (Free Gaza Movement), die Bundestagsabgeordnete der Partei DIE LINKE Annette Groth (Free Gaza Movement).

Geplant ist es am Freitag, 30. März 2012, am Tag des Bodens von Jordanien, Libanon und Ägypten aus so nahe wie möglich an die Stadt Jerusalem heranzukommen und damit die Proteste und Demonstrationen im ganzen historischen Palästina zu unterstützen. Der Tag des Bodens erinnert an den Generalstreik der PalästinenserInnen am 30. März 1976, die sich damit gegen Landenteignungen in Galiläa, Al Muthalat und dem Negev wehrten.
Im deutschsprachigen Raum laufen die Vorbereitungen seit November 2011, nach Treffen in Wien und Rom kommen wir am 11. Februar erneut in Stuttgart zusammen. Wir hängen den zentralen internationalen Aufruf und die Einladung zur Beteiligung für Europa an diese Email an. Weiter Informationen finden sich im Internet unter

http://www.jerusalem-marsch.de
http://gmj-na.org/home.html
http://www.globalmarchtojerusalem.org/main/

Wir bitten alle, die für die Rechte der PalästinenserInnen eintreten, die Initiative zu unterstützen mit der Unterschrift (Name, eventuell Organisation/Verein und Stadt) unter den Aufruf oder/und mit der direkten Beteiligung an der Aktion.
Die Email-Kontaktadresse lautet: kontakt@jerusalem-marsch.de . Hier kann man auch weitere Informationen erfragen.
Wir fügen die Namen der ErstunterzeichnerInnen, den zentralen Aufruf und den Aufruf für Europa bei.

Solidarische Grüße
Für das Global March to Jerusalem-Vorbereitungskomitee im deutschsprachigen Raum


Thomas Zmyrzli, George Rashmawi, Fatima Radjaie, Wilhelm Langthaler,
Leo Gabriel, Harald Etzbach, Bernd Klagge, Attia Rajab, Verena Rajab


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Globaler Marsch nach Jerusalem
Aufruf für die Freiheit

Die Teilnehmer des Globalen Marsches nach Jerusalem halten fest:

Jerusalem ist aus politischen, kulturellen und religiösen Gründen für das palästinensische Volk und die Menschheit als ganzer von größter Bedeutung. Alle Versuche den kulturellen Charakter und die arabische Identität der Stadt zu zerstören, betrachten wir daher als Verbrechen gegen die Menschheit. Wir setzen uns für den Schutz der Heiligen Stätten und archäologischen Schätze ein und rufen alle internationalen Institutionen dazu auf diesbezüglich ihre Pflicht zu tun.

Die Verteidigung und Befreiung Jerusalems sind Pflicht aller freien Menschen weltweit und wir rufen daher alle Institutionen, Organisationen und Individuen dazu auf dieser Pflicht nachzukommen.

Wir verurteilen die ethnische Säuberung Jerusalems und des Rests von Palästina wie sie von den Zionisten durchgeführt wird. Wir lehnen die Politik der Judaisierung ab, die darauf abzielt die demografischen und geografischen Verhältnisse zu verändern. Wir kämpfen gegen die anhaltenden Versuche der zionistischen Besatzung die Apartheid-Mauer aufzurichten, um so palästinensisches Land zu enteignen, es zu besetzen und die schrumpfenden palästinensischen Enklaven von einander zu isolieren.

Wir unterstützen das Recht der Palästinenser ihr Land zu befreien und in ihm in Freiheit und würde zu Leben, so wie es allen Völkern der Erde zukommt.

Wir unterstützen das unverhandelbare und unveräußerliche Recht des palästinensischen Volkes in ihre Heimat, in ihre Häuser, in ihr Land, aus dem sie vertrieben wurden, zurückzukehren.

Wir weisen alle rassistischen Gesetze, die zwischen Menschen aufgrund ihrer ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit unterscheiden, zurück, und fordern ihre Aufhebung sowie ihr Verbot.

Der Globale Marsch nach Jerusalem repräsentiert keine politische Fraktion oder Partei, sondern ruft alle sozialen, politischen und ideologischen Richtungen zur Beteiligung auf.

Der Globale Marsch nach Jerusalem ist eine friedliche Bewegung, die Gewalt zur Erreichung ihrer Ziele ablehnt.

Amman, 12. Dezember 2011


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Quelle:
Globaler Marsch nach Jerusalem 2012
E-Mail: kontakt@jerusalem-marsch.de
Internet: http://www.jerusalem-marsch.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Februar 2012