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INTERNATIONAL/112: Rio20+ - Aktionsprojekt "Brotpanzer", Mahnung für Frieden (IALANA)


IALANA
Juristen und Juristinnen gegen atomare, biologische und chemische Waffen
Für gewaltfreie Friedensgestaltung
Deutsche Sektion der International Association Of Lawyers Against Nuclear Arms

Rio20+: Aktionsprojekt "Brotpanzer" - Frieden ist Vorraussetzung für nachhaltige Entwicklung



Mit dem Aktionsprojekt "Brotpanzer" mahnt die Zivilgesellschaft an Frieden als Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung - ohne Abrüstung keine nachhaltige Entwicklung!

Schon vor dem Rio+20 Gipfel, mit dem skandalösen Zustandekommen der im Wesentlichen zwischen der EU und Brasilien ausgemauschelten Abschlusserklärung, sind die ohnehin geringen Hoffnungen, dass dieser Gipfel Schritte zum Schutz des Planeten, der Umwelt und positive Entwicklungen für Milliarden hungernder und leidender Menschen vereinbaren würde, wie Seifenblasen geplatzt. Die Neuauflage des Erdgipfels birgt nichts außer Worte, Spesen und zerstörerische Flugreisen:

  • keine neuen Initiativen gegen die Klimakatastrophe - Kopenhagen lässt grüßen
  • Fortsetzung der Ausbeutung fossiler Energien und der Entwicklung der Atomkraft
  • Kein Handeln zur Abwehr der Umweltkrise
  • Nichts zum Meeresschutz und zur Zerstörung der Wälder
  • Verpflichtungen für die Industriestaaten - nein danke

Es bleibt bei der Beschwörung der Globalisierung und eines ungebremsten Wachstums - gefährlicher, alles zerstörender Irrglaube in einer begrenzten Welt. Das westliche Konsumverhalten wird nicht hinterfragt, eine nachholende (industrielle, Rohstoff basierte, wenn auch angeblich effektive) Entwicklung propagiert. Alles verdeckt mit dem Schlagwort Green Economy, dessen wahres Gesicht - Fortsetzung des neoliberalen Kapitalismus mit grünem Anstrich - überall als Fratze durchscheint.

Frieden als Voraussetzung für Gerechtigkeit, Gleichheit und somit auch für soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit findet keine Erwähnung.


Aktionsprojekt "Brotpanzer" - mahnen an Abrüstung für nachhaltige Entwicklung

Organisationen der Zivilgesellschaft, das internationale Friedensbüro (IPB), das weltweite Netzwerk von Ingenieurinnen und WissenschaftlerInnen für globale Verantwortung (INES) und der Weltzukunftsrat (WFC), thematisieren in Rio die Herausforderung der Militarisierung.

Brotpanzer - Foto: 2012 Reiner Braun - (CC BY 2.0)

Foto: 2012 Reiner Braun - (CC BY 2.0)

Mit dem Aktionsprojekt "Brotpanzer" machen die Organisationen auf den ungeheuren Skandal der weltweiten Rüstung aufmerksam, 1700 Billionen Dollar in 2011. Sie fordern einen umfassenden Abrüstungsplan, bei dem die Rüstungsausgaben kontinuierlich um 10% in den nächsten Jahren gesenkt werden sollen. Diese Forderung richten mehr als 30 Friedens- und Wissenschaftsnobelpreisträger in dem internationalen Appell "Disarmament for Sustainable Development" [1] an die Staats- und Regierungschefs.

"Worte sind genug gefallen, Nachhaltigkeit darf kein Geschwätz sein, sondern Taten stehen auf der Agenda. Abrüstung muss dabei oberstes Gebot sein", sagte der Bürgermeister der Favela St. Marta in Rio bei der Vorstellung des "Brotpanzers" am 19.6.2012.

"Ohne Abrüstung keine Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit, deshalb muss die Reduzierung der überbordenden Aufrüstung auf die Tagesordnung von Rio", so Reiner Braun, Geschäftsführer der IALANA, in seiner Ansprache in der Favela. "Die Regierungen der Welt sprechen nicht über die Rüstung, verständlich, sind sie doch die großen Aufrüster - einschließlich der sogenannten Schwellenländer - und Kriegstreiber. Wie viele Schulen hätten mit den 1,7 Trillionen gebaut, wie viele Ärzte und Krankenschwerstern bezahlt werden können?", so Braun weiter.

[1] http://www.inesglobal.com/Disarmament-for-Sustainable-Development.phtml

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Quelle:
Pressemitteilung vom 21. Juni 2012
IALANA Geschäftsstelle, Schützenstr. 6a , 10117 Berlin
Tel. (030) 20 65-48 57, Fax (030) 20 65-48 58
E-Mail: info@ialana.de
Internet: www.ialana.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juni 2012