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NEWSLETTER/114: BUKO News vom 22.03.2013


BUKO News vom 22.03.2013



INHALT:

+++ NACHRICHTEN AUS DER BUKO +++
1) Neues zum Kongress: BUKO 35 nimmt Form an! 9.-12.5. in München
2) Gesnat-Seminar: Lebensweisen in der Krise, 5.-7.4. in Meuchefitz
3) Gegen Naziterror, staatlichen & alltäglichen Rassismus!
BUKO unterstützt Demo zum Auftakt des NSU-Prozesses, 13.4. in München
4) Speak up! Rundreise mit indischen Aktivist_innen, 9.-16.5. bundesweit
5) BUKO kurz vor Grün: Füttert den Tacho!

+++ MELDUNGEN +++ MELDUNGEN +++ MELDUNGEN +++
6) Vor dem WSF, Hintergründe, Berichte, Infos, 26.-30. März in Tunis
7) Jetzt unterstützen: Aufruf Flüchtlingen aus Choucha die Teilnahme am WSF zu ermöglichen
8) Aufruf unterstützen: Blockupy-Aktionstage am 31.5. und 1.6. in Frankfurt
9) Extremismusparagraph - Frauenverein Courage e.V. wurde die Gemeinnützigkeit aberkannt
10) Medico warnt vor einer Militarisierung des Konflikts in Mali
11) Stellenausschreibung Referent_in El Salvador und Honduras

+++ TERMINE +++ TERMINE +++ TERMINE +++
12) Tagung: "Vorschein des Neuen? Protestbewegungen und alternative Formen der Ökonomie im Europa der Krise", 5.-6.4. in Bremen
13) Internationale Tagung #cross solidarity", 26. bis 27.4. in Wuppertal
14) "Etwas fehlt" - Utopie, Kritik und Glücksversprechen bei Edition Assemblage erschienen
15) LN mit Dossier zu "Medien und Macht in Lateinamerika"

+++ DAS ALLERLETZTE +++
16) Layoutvorschläge von Dirk Niebel


Liebe Newsletterleser_innen,

kurz vor dem Abflug zum Weltsozialforum nach Tunesien, schicken wir euch noch fix unseren Märznewsletter, in dem viel drin ist, aber auch vieles fehlt: Einschätzungen zum Tod Chávez, Infos zur so genannten Schuldenkrise in Zypern, die Rolle des neuen Papstes während der argentinischen Militärdiktatur und vieles, vieles mehr, das irgendwie Erwähnung finden sollte. Aber heute ist nicht aller Tage, wir kommen wieder...

Eure Bundeskoordination Internationalismus


1) Neues zum Kongress: BUKO 35 nimmt Form an! 9.-12.5. in München

So eine Kongressvorbereitung, die ein halbes Jahr vorher beginnt, ist zunächst immer eine recht diffuse Sache. Es wird gemeinsam diskutiert, überlegt, verworfen und entschieden und irgendwann geht alles ganz schnell: Nur noch 7 Wochen bis zum Kongressauftakt in München am 9. Mai. Die Zeitung geht am Montag in den Druck und nun ist auch schon unsere Kongress-Seite online!
http://www.buko.info/buko-kongresse/buko-35/de

Hier könnt ihr euch anmelden, könnt euch ab Mitte April über den genauen Stand der Workshops informieren und in der Mitfahrer_innenbörse nach Reisebegleitung suchen. Was wir schon verraten können, ist: Wir haben dieses Jahr einen sehr hoher Anteil an internationalen Gästen. Geladen sind Aktivist_innen aus Indien, Honduras, Israel, Tunesien, dem Senegal, Frankreich, Portugal, Spanien, Griechenland, Italien und Österreich, die von ihren jeweiligen sozialen Kämpfen vor Ort berichten werden. Eine genauere Auflistung der Workshops und Veranstaltung folgt in Kürze. Wie immer freuen wir uns auch, wenn ihr uns in der Mobilisierung unterstützt. Anbei ein paar Banner zum Verlinken auf eure Seiten.
http://www.buko.info/fileadmin/user_upload/buko35/img/kongress35topbanner.jpg
http://www.buko.info/fileadmin/user_upload/buko35/img/kongress35leftbanner.jpg

Seid herzlich eingeladen, nach München zu gehen: Wir freuen uns auf einen vielfältigen, kollektiven, anregenden BUKO 35!
PS: Das nächste und letzte Vorbereitungstreffen findet am 12.-13. April in München statt.


2) Gesnat-Seminar: Lebensweisen in der Krise, 5.-7.4. in Meuchefitz

Das Seminar des Arbeitsschwerpunktes Gesellschaftliche Naturverhältnisse rückt näher: vom 5.-7. Mai treffen sich verschiedene Aktivist_innen aus Bereichen wie Sozialprotesten, Militarisierung, Antirassismus, Gewerkschaften, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen. Es sind nur noch wenige Restplätze vorhanden. Für alle Angemeldeten und Interessierten gibt es einen Reader zur Vorbereitung, der hier als pdf herunter geladen werden kann:
http://www.buko.info/fileadmin/user_upload/doc/reader/BUKO-Gesnat-Seminar-04-2013-Reader-V1.pdf

Aus der Seminarankündigung:
Die Situation in Deutschland wie international ist von verschiedenen Krisen gekennzeichnet - einer in den letzten Jahren deutlicher werdenden Finanz- und Wirtschaftkrise und einer schon lange vorhandenen ökologischen Krise. Teil der ökologischen Krise ist eine imperiale Lebensweise der Länder des Nordens sowie der globalen Mittel- und Oberschicht, die auf intensivem Rohstoff- und Naturverbrauch ebenso beruht wie der Ausbeutung "billiger" Arbeitskräfte vor allem im globalen Süden. Das Bestreben, den Zugriff auf die dafür nötigen Ressourcen zu sichern, wenn nötig auch mit militärischen Mitteln, ist Teil offizieller Politik beispielsweise in Deutschland und der EU. Gleichzeitig führen die Finanz- und Wirtschaftskrise und die darauf folgenden Sparprogramme dazu, dass sich auch im globalen Norden immer weniger Leute den Lebensstil der globalen Eliten leisten können. Aus mehreren Gründen liegt es also nahe, die imperiale Lebensweise im Zuge der multiplen Krisen zu hinterfragen und im besten Fall fundamental zu ändern.

Den kompletten Text lesen:
http://www.buko.info/aktuelles/news/datum/2013/02/13/lebensweisen-in-der-krise/

Lebensweisen in der Krise - sozial-ökologische Perspektiven von Protesten und Kämpfen, Wochenendseminar des Arbeitsschwerpunkts Gesellschaftliche Naturverhältnisse (Gesnat), 5. - 7.4.2013, Meuchefitz, Unkostenbeitrag: 20 Euro, Anmeldung: mail at buko.info


3) Gegen Naziterror, staatlichen & alltäglichen Rassismus! BUKO unterstützt Demo zum Auftakt des NSU-Prozesses, 13.4. in München

Die BUKO unterstützt den Aufruf "Greift ein gegen Naziterror, staatlichen und alltäglichen Rassismus - Verfassungsschutz abschaffen!", mit dem ein breites antifaschistisches und antirassistisches Bündnis für den 13.4. nach München mobilisiert. Am 17. April 2013 wird in München der Prozess gegen das NSU-Mitglied Beate Zschäpe sowie vier der Unterstützer beginnen. Mittlerweile unterstützen über 140 Gruppen den Aufruf:
http://nsuprozess.blogsport.de/unterstuetzer_innen/

Hier noch mal die Eckdaten zur Demo: Samstag, 13.04.2013: Bundesweite Demonstration anlässlich des NSU-Prozesses in München, Auftaktkundgebung: Karlsplatz (Stachus), 13.00 Uhr; Zudem gibt es zum Prozessauftakt, am Mittwoch, den 17.04., eine Kundgebung in der Nähe des Gerichts. Weitere Infos über den Ablauf vor Ort finden sich hier: http://nsuprozess.blogsport.de/

Im Vorfeld wird es eine Reihe Mobilisierungsveranstaltungen geben:
http://nsuprozess.blogsport.de/termine/

Bitte jetzt schon vormerken: Auf dem BUKO 35 wird es ebenfalls einen Workshop zum Thema NSU-Prozess geben wird, der sich mit dem aktuellen Stand des Verfahrens und den Hintergründen beschäftigen wird: NSU: Der strukturelle Zusammenhang von Naziterror mit staatlichem und alltäglichem Rassismus.

Fünf Bürgerrechtsorganisationen rufen zur Teilnahme an der Demonstration auf: das Grundrechtekomitee, Pro Asyl, der Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein, die Liga für Menschenrechte und die Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen. Sie fordern, aus dem Versagen von Polizei und Geheimdiensten weit reichende politische Konsequenzen zu ziehen. Hier ihr Aufruf:
http://www.grundrechtekomitee.de/node/557


4) Speak up! Rundreise mit indischen Aktivist_innen, 9.-16.5. bundesweit

Vom 09. Mai bis 18. Mai sind Ulka Mahajan und Madhuresh Kumar aus Indien zu Lese- und Diskussionsveranstaltungen unter dem Titel: »Sozialer Aufbruch und Widerstand in Indien« zu Gast in München (beim BUKO 35), Köln, Hamburg und Berlin. Ulka Mahajan ist freie Autorin, hat die Sarvahara Jana Andolan (Bewegung der arbeitenden Bevölkerung), in der sich Katkari-Adivasis im Bundesstaat Maharasthra organisiert haben, mit aufgebaut und ist in der Mobilisierung gegen Landnahmen und die Errichtung von Sonderwirtschaftszonen aktiv. Madhuresh Kumar ist unabhängiger Wissenschaftler, Organisator in der National Alliance of People's Movements, einem Netzwerk zahlreicher Basisbewegungen, das große Kampagnen vorbereitet und durchgeführt hat und Mitherausgeber des Buches »Speak Up! Sozialer Aufbruch und Widerstand in Indien«, das im Frühjahr im Verlag Assoziation A erscheinen wird.

Indiens Transformations- und Modernisierungsprozess und die damit einhergehende Öffnung gegenüber dem Weltmarkt hat in den letzten Jahrzehnten einen gigantischen Wachstumsschub ausgelöst. Eine neue urbane Mittelschicht ist entstanden und gleichzeitig haben sich die sozialen Ungleichheiten immer weiter verschärft. So droht dieses Modernisierungsprojekt die Lebensgrundlagen von Millionen von Menschen zu zerstören. Dagegen regt sich jedoch massiver Protest und Widerstand - organisiert in neuen sozialen Netzwerken und Initiativen lokal, landesweit und international agierender Akteur_innen. In dem Buch »Speak Up!« wird ein kaleidoskopisches Spektrum unterschiedlichster Bewegungen vorgestellt: die Kämpfe von Arbeiter_innen in neuen Formen gewerkschaftlicher Organisierung; von Bäuer_innen für Land und Ernährungssouveränität; Kampagnen gegen die Kriminalisierung von Menschenrechtsaktivist_innen; Kämpfe gegen Großprojekte wie Staudämme, Atomkraftwerke und Sonderwirtschaftszonen sowie der Slumbewohnerinnen für das Recht auf Wohnraum - um nur einige zu nennen.

Madhuresh Kumar und Ulka Mahajan werden bei den Veranstaltungen von diesen Kämpfen und Protesten berichten, Veränderungen in Indien vorstellen, analysieren und mit einem interessierten Publikum Fragen transnationaler Solidarität erörtern.

Veranstalter sind die Bundeskoordination Internationalismus (BUKO) und der Verlag Assoziation A. Mit finanzieller Unterstützung vom: ITB/Netzwerk Selbsthilfe Berlin, AKE/Arbeitskreis Entwicklungspolitik, Mehringhof e.V.

Stationen der Rundreise Speak Up!

München, 9.-12. Mai, Workshop im Rahmen des BUKO 35-Kongresses

Köln, 13. Mai, 20 Uhr, im Allerweltshaus Köln, Körnerstr. 77-79, Köln-Ehrenfeld; in Kooperation mit dem Allerweltshaus Köln e.V.

Hamburg, 15. Mai, 20 Uhr, Buchhandlung im Schanzenviertel, Schulterblatt 55, S-Bahn Sternschanze, Mitveranstalter: Schanzenbuchhandlung

Berlin, 16. Mai, 20 Uhr, Versammlungsraum im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin

Einen ersten Eindruck vom Buch gibt die Verlagsankündigung von Assoziation A, Fleig, Kumar, Weber (Hg.): Speak Up! Sozialer Aufbruch und Widerstand in Indien, Mit einem Vorwort von Ilija Trojanow, ca. 300 Seiten, erscheint März 2013, ca. 18 Euro:
http://www.assoziation-a.de/vor/speak_up_indien.htm


5) BUKO kurz vor Grün: Füttert den Tacho!

Der Tacho auf der BUKO-Spendenseite steht Anfang März bei 19.822,00 Euro. Die Nadel steht damit kurz vor grün. Das heißt, dass knapp 20.000 Euro bereits in dieser Spendenkampagne gespendet wurden. Das freut uns sehr. Vielen Dank an all die Spender_innen, die mit einem Beitrag die Arbeit der BUKO unterstützt haben. Das ist toll, denn nur so können wir unsere Projekte, wie Kongresse, Seminare und Veranstaltungen auch im nächsten Jahr fortführen. Nun ist die Nadel aber noch nicht ganz im grünen Bereich. Denn um unsere Arbeit in der gewohnten Form fortsetzen zu können, fehlen noch bis Herbst 10.000 Euro. Aus diesem Grund noch mal die herzliche Bitte: Kramt in euren Taschen, linst auf eure Konten oder guckt unter die Matratze - wir freuen uns über jede Spende. Da der VzF gemeinnützig ist, sind die Spenden steuerlich absetzbar. Nun folgt noch unser Spendenkonto und dann auch genug in eigener Sache.

Weitere Infos zur Spendenkampagne und zur Verwendung der Gelder finden sich hier:
http://www.buko-braucht-kohle.de/


6) Vor dem WSF, Hintergründe, Berichte, Infos, 26.-30. März in Tunis

Das Weltsozialforum in Tunis steht kurz bevor und auch wir sind im Reisefieber und suchen letzte Infos und Material für die Vorbereitung zusammen. Mit der Wahl von Tunesien als Austragungsland erinnern die WSF-Organisator_innen daran, dass der «Arabische Frühling» hier seinen Anfang nahm. Daran anknüpfend wollen sie die Demokratieprozesse in der Region und weltweit unterstützen sowie die emanzipativen Kräfte stärken. Das Motto des elften Weltsozialforums lautet "Würde". Das Programm gliedert sich in elf Themenachsen, die auf der deutschsprachigen Seite einzusehen sind:
http://weltsozialforum.org/2013/2013.wsf.2/index.html

Der Programmablauf mit provisorischen Workshopzeiten ist nun auch da und findet sich hier:
http://www.fsm2013.org/programme

Leider muss unser BUKO-Workshop aus organisatorischen Gründen entfallen, da ein Referent verhindert ist: Of the beauty and the pitfalls of international solidarity - a perspective from the global North:
http://www.fsm2013.org/en/node/4427

Es gibt einige Kritik an der Art und Weise, wie das tunesische Organisationskomitee den Planungsprozess koordiniert. Mai Choucri, Projektkoordinatorin der RLS-Stiftung für die Region Nordafrika fasst die Bedenken und Kritik zusammen:
http://wsf.blog.rosalux.de/2013/03/14/erwartungen-an-das-wsf2013/

Einige Aktivist_innen haben einen Call World Social verfasst: The people want the fall of the system, der hier auf Englisch einzusehen ist:
http://appelsm.wordpress.com/call/english/

Aktuelle Infos zu Protesten, Aktionen, Repressionen in Tunesien, Ägypten, Bahrain und anderen Ländern des "Arabischen Frühlings" liefert das "Recherchejournal zum Aufstand". Das Blog sammelt - so die Selbstbeschreibung - "Beiträge zum nun nicht mehr kommenden, sondern stattfindenen Aufstand":
http://uprising.blogsport.de/

Bereits im letzten Newsletter haben wir auf die Tunesien-Artikel des Journalisten Bernard Schmid hingewiesen, der nun auch für labournet Germany vom WSF berichten wird. Schmid wird auch im Mai auf dem BUKO 35 in München sein und ist dort an mehreren Workshops beteiligt sein. Zudem haben wir zwei Aktivisten aus Tunesien nach München geladen, die über die aktuelle Situation in ihrem Land berichten werden. Hier folgt eine kleine Auswahl von Artikeln von Schmid, mehr finden sich auf Labournet.

Bernard Schmid: Tunesien: Neue Regierung eingesetzt. Gleich drei Selbstverbrennungsversuche an einem Tag (15.3.2012):
http://www.labournet.de/internationales/tunesien/tunesien-neue-regierung-eingesetzt-gleich-drei-selbstverbrennungsversuche-an-einem-tag/#more-29306

Ende Dezember 2012 hatte Schmid einen Artikel veröffentlicht, in dem er auf den speziellen Sprengstoff der Situation in Tunesien eingeht. Tunesien: Die "soziale Frage" meldet sich mit Heftigkeit zurück:
http://www.heise.de/tp/artikel/38/38262/1.html

Last but not least, ein dritter Hintergrundtext von Schmid vom 3.4.2011, in dem er auf die Anfänge der Revolten im arabischen Raum eingeht, die ihren Anfang am 17.12. 2010 in Tunesien nahmen, wo sich ein junger Arbeitsloser selbst in Brand setzte. Dies sei ein "un-theologisch unterlegter Protest gegen ein verdammt schlechtes Leben", so skizzierte Schmid den Charakter der Proteste und er analysierte auch die Rolle der EU in Bezug auf die Verarmung der nordafrikanischen Bevölkerung: Nordafrika: Soziale Elemente und Jugendprotest in den nordafrikanischen Revolten - Versuch eines Überblicks:
http://uprising.blogsport.de/analysen/analysen-teil-2/


7) Jetzt unterstützen: Aufruf Flüchtlingen aus Choucha die Teilnahme am WSF zu ermöglichen

Bereits im letzten Newsletter haben wir über die Situation der Flüchtlinge im Lager von Choucha in der tunesischen Wüste berichtet. Seit dem Libyenkrieg sitzen Hunderte afrikanischer Flüchtlinge dort fest. Über 200 von ihnen wurden vom UNHCR nicht als Flüchtlinge anerkannt. Sie sollen das Lager nun verlassen, doch es ist unklar wohin. Anbei ein Spendenaufruf, der es ermöglichen soll, dass Aktivist_innen aus dem Lager zum Weltsozialforum kommen können:

"Es gibt Menschen aus dem Flüchtlingslager Shousha an der libysch-tunesischen Grenze, die am Weltsozialforum teilnehmen möchten. Die Lage in diesem Lager verschlimmert sich ständig. Untragbar ist die Situation für die Menschen, die von den Vereinten Nationen den Stempel "rejected" aufgedrückt bekommen haben. Sie haben keinerlei Perspektiven mehr. Seit Monaten werden sie nicht mehr mit Lebensmitteln und Medizin versorgt. Nun sollen sie in einen abgeschiedenen Teil des Camps "umgesiedelt" werden, vermutlich um Ihnen auch noch die Wasserversorgung abzudrehen und den Strom zu sperren. Da die Flüchtlinge sich außerdem in Tunesien offiziell nicht frei bewegen dürfen, werden sie de facto im Camp ausgehungert, um sie zu einer "freiwilligen" Ausreise zu bewegen. Fast zwei Jahre seit dem NATO-Bombardement Libyens haben so genannte "Drittstaatler" im UNHCR Lager verbracht und wurden dort inhuman behandelt. Sie können, auf Grund des rassistischen Klimas und der Gefahr wegen ihrer Hautfarbe erschossen oder eingesperrt zu werden, nicht in ihre letzte Heimat Libyen zurückkehren, obwohl viele von ihnen dort geboren sind."

Etwa 150 Flüchtlinge brauchen ein Busticket, um zum Forum nach Tunis und zurück ins Lager zu kommen. Die Fahrtkosten für eine Person betragen 25,- EUR. Sie brauchen dringend Menschen, die für sie die Fahrtkosten übernehmen.

Video, in der die Flüchtlinge aus Choucha ihre Situation erklären:
http://www.youtube.com/watch?v=h2WxXyAiLa0

Blog der Flüchtlinge:
chouchaprotest.noblogs.org


8) Aufruf unterstützen: Blockupy-Aktionstage am 31.5. und 1.6. in Frankfurt

Unter dem Slogan "Widerstand im Herzen des europäischen Krisenregimes" mobilisiert ein breites Bündnis zu den Blockupy-Aktionstagen nach Frankfurt. Wir kommen wieder! versprechen die Aktivist_inen und zwar vom 31. Mai bis 1. Juni 2013.

Aus dem Aufruf:
Blockupy* ruft auch in diesem Jahr zu europäischen Tagen des Protestes in Frankfurt am Main gegen das Krisenregime der Europäischen Union auf. Am 31. Mai und 1. Juni 2013 wollen wir den Widerstand gegen die Verarmungspolitik von Regierung und Troika - der EZB, der EU-Kommission und des IWF - in eines der Zentren des europäischen Krisenregimes tragen: an den Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) und vieler deutscher Banken und Konzerne - den Profiteuren dieser Politik.

Die Verarmungs- und Privatisierungsprogramme, die schon vor Jahrzehnten den Ländern des Globalen Südens aufgezwungen wurden, sind jetzt in Europa angekommen. Die deutsche Agenda 2010 war nur ein Modellprojekt für das, was in noch dramatischerem Umfang gegenwärtig insbesondere in Südeuropa durchgesetzt wird. Diese Verelendung wird sich - auch hier - noch weiter verschärfen, wenn wir uns nicht wehren: Es droht der weitere Abbau sozialer und demokratischer Rechte. Damit soll die Zahlungsfähigkeit für die Renditeerwartungen der großen Vermögen erhalten bleiben und durch die Verbilligung und Prekarisierung von Lohnarbeit die "ökonomische Wettbewerbsfähigkeit" Deutschlands und (Kern-)Europas auf dem kapitalistischen Weltmarkt gesteigert werden. [...]

Kompletten Aufruf lesen:
http://blockupy-frankfurt.org/213/aufruf-blockupy-frankfurt/

Der Aufruf kann hier unterzeichnet werden:
http://blockupy-frankfurt.org/aufruf/aufruf-unterzeichen/


9) Extremismusparagraph - Frauenverein Courage e.V. wurde die Gemeinnützigkeit aberkannt

Dem Frauenverein Courage e.V. in Wuppertal ist vom Wuppertaler Finanzamt Mitte Dezember 2012 die Gemeinnützigkeit entzogen worden und zwar rückwirkend ab 2010. Grund ist der Paragraph 51 Absatz 3 Abgabenordnung (Extremismusparagraph), nach dem eine Organisation, die in einem Verfassungsschutzbericht als "extremistisch" aufgeführt wird, nicht gemeinnützig sein könne. Seit Bekanntwerden dieses Vorgehens gehen beim Courage e.V. zahlreiche Solidaritätsschreiben ein und es gibt eine Petition zur Wiederherstellung der Gemeinnützigkeit:
http://www.change.org/de/Petitionen/finanzamt-wuppertal-elberfeld-wiederherstellung-der-gemeinnützigkeit-des-frauenverbands-courage

Mehr Infos auf http://fvcourage.de/


10) Medico warnt vor einer Militarisierung des Konflikts in Mali

Die Diskussion um den Konflikt in Mali wird weiterhin von militärischen Argumenten dominiert. Die Menschrechtsorganisation Medico möchte Diskussions- und Handlungsräume wieder öffnen und das Politische in den Mittelpunkt der Debatte stellen. Um die Diskussion auch um malische Stimmen zu erweitern, hat medico Alassane Dicko vom medico-Partner Association des Maliens Expulsés (AME) eingeladen, in den nächsten Wochen seine Analysen der Situation im medico-Blog mitzuteilen:
http://www.medico.de/blogs/medico-hausblog/2013/02/20/375/

Mit welchen Schwierigkeiten die Partner von Medico zu kämpfen haben, die in Mali Nothilfe für die Flüchtlinge aus dem Norden leisten, beschreibt die medico-Projektkoordinatorin Sabine Eckart im Interview:
http://www.medico.de/themen/nothilfe/dokumente/zivile-optionen-sind-in-den-hintergrund-gedraengt-/4401/


11) Stellenausschreibung Referent_in El Salvador und Honduras

Das Oeku-Büro München sucht als Verstärkung für sein Team ab Juli 2013 eine Referentin / einen Referenten für ihre Arbeit zu El Salvador und Honduras. Das Oeku-Büro ist seit 30 Jahren in der Mittelamerika-Solidaritätsarbeit aktiv. Tätigkeitsfelder sind:
- Entwicklungspolitische Bildungsarbeit
- Menschenrechts- und Projektarbeit
- Solidaritätsreisen und Delegationen nach Zentralamerika und Mexiko
- Kultureller Austausch

"Wir unterstützen soziale Bewegungen in unseren Schwerpunktländern Nicaragua, El Salvador, Honduras und Mexiko und informieren über dortige Entwicklungen. Dabei geht es uns immer darum, die Verhältnisse dort in Bezug zu den Strukturen hier zu setzen. Wir nennen historische und aktuelle Herrschaftsverhältnisse beim Namen und diskutieren Alternativen für eine gerechtere Verteilung des weltweiten Reichtums. Themen, zu denen wir arbeiten, sind: Weltwirtschaft, Menschenrechte, Unterdrückung und Verfolgung von sozialen Bewegungen und Kritik an Freihandel und Entwicklungshilfe."

Komplette Stellenausschreibung lesen:
http://www.oeku-buero.de/referent_in-fuer-el-salvadorhonduras-gesucht.html


12) Tagung: "Vorschein des Neuen? Protestbewegungen und alternative Formen der Ökonomie im Europa der Krise", 5.-6.4. in Bremen

Die Loccumer Initiative kritischer WissenschaftlerInnen lädt ein zur Tagung: Vorschein des Neuen? Protestbewegungen und alternative Formen der Ökonomie im Europa der Krise. Aus der Einladung:

Im Kontext der Krisendynamik sind vor allem in den Ländern der europäischen Peripherie breite soziale Protestbewegungen entstanden. Gleichzeitig haben sich zahlreiche Initiativen alternativen Wirtschaftens entwickelt. Die Suche nach politischen, sozialen und ökonomischen Auswegen aus den Dilemmata, die die herrschende Krisenpolitik produziert, hat an Dynamik gewonnen. Die gegenwärtigen sozialen Bewegungen speisen sich aus verschiedensten Kreisen der Bevölkerung, deren programmatische Ansprüche ganz unterschiedliche Reichweiten haben. Zwar stehen die sozialen Bewegungen und Projekte in Südeuropa gegenwärtig aufgrund der spektakulären gesellschaftspolitischen Auseinandersetzungen im Fokus, aber auch in Zentraleuropa lassen sich ähnliche Tendenzen feststellen. Wie lassen sich diese Bewegungen charakterisieren? [...]

Vorschein des Neuen? Tagung, 5.4.-6.4., DGB-Haus Bremen, Bahnhofsplatz 22-28, Programm und weitere Infos:
http://www.sopos.org/loccum/tagung/2013-April.php


13) Internationale Tagung #cross solidarity", 26. bis 27.4. in Wuppertal

Die internationale Tagung #cross_solidarity - Internationale Solidarität in der Krise wird vom 26. bis 27.April 2013 Bewegungsaktivist_innen zusammenbringen und internationalistische Praxis in den Blick nehmen. Aus der Ankündigung:

Internationale Solidarität erlebt seit einiger Zeit eine Renaissance. Im lokalen oder nationalen Rahmen aktive Bewegungen, wie die des so genannten «arabischen Frühlings», «Occupy»-Aktivisten und Aktivistinnen in den USA und anderswo, Schüler_innen und Student_innen in Chile, oder Gruppen, die die massiven Proteste in den Krisenregionen des südlichen Europa tragen, nehmen trotz unterschiedlicher Forderungen wie selbstverständlich aufeinander Bezug. Ihre Dynamiken brachten nicht nur die jeweiligen politischen Verhältnisse ins Wanken, sie überwanden auch Grenzen und inspirierten sich gegenseitig.

Ein Teil der beteiligten Gruppen kooperiert schon lange im Rahmen transnationaler Vernetzungen. Hinzu kommen neue Bewegungen, deren internationaler Bezug in ihrer Entstehungsgeschichte in den sozialen Netzen teilweise eingeschrieben ist, ohne dass sie sich zwingend in linken Traditionen des Arbeiter_inneninternationalismus oder der globalisierungskritischen Bewegung verorten müssen. Für die jüngeren unter ihnen sind Seattle, Genua und die Weltsozialforen, die eine transnationale Kooperation politisch voraussetzten, oft nur noch Geschichte. Ihre Bewegung artikuliert sich vielmehr ganz selbstverständlich in transnationalen Kommunikationsnetzwerken. Oft ist kaum zu sagen, ob die neue internationalistische Praxis das Ergebnis politischer Reflexion oder eher das Produkt globalisierter Kommunikationskanäle ist. [...]

Detailliertes Programm:

http://cross-solidarity.net/wordpress/?cat=4

Tagung #cross:_solidarity, 26.-27.4. in Wuppertal, Weitere Infos und Anmeldung:
http://cross-solidarity.net/wordpress/


14) "Etwas fehlt" - Utopie, Kritik und Glücksversprechen bei Edition Assemblage erschienen

Bei Edition Assemblage erschien Anfang März "Etwas fehlt - Utopie, Kritik und Glücksversprechen", herausgegeben von der jour fixe Initiative Berlin.

Aus der Verlagsankündigung:
"Die Feststellung, dass eine andere Welt möglich ist, sagt noch nichts darüber aus, wie diese in ihren Grundzügen aussehen soll. So klar die Kritiken an den herrschenden Verhältnissen sind, so unklar bleibt die Vorstellung der Alternativen. Dieses Buch verbindet die theoretischen, historischen und aktuellen Diskussionen des Utopischen."

Mit Beiträgen von: Bini Adamczak, Bill Ashcroft, Willi Hajek, Klaus Holz, Guido Kirsten, Michael Koltan, Mike Laufenberg, Michael Meyer, Felicita Reuschling, Annette Schlemm, Bernhard Schmid, Thomas Seibert, Christian Siefkes, Kruno Stojakovic, Volker Weiß.

jour fixe initiative berlin (Hg.): »Etwas fehlt« Utopie, Kritik und Glücksversprechen, 288 Seiten, 19,80 Euro.
http://www.edition-assemblage.de/etwas-fehlt/


15) LN mit Dossier zu "Medien und Macht in Lateinamerika"

Die aktuelle Ausgabe der Lateinamerika Nachrichten widmet sich in einem Dossier dem Thema "Medien und Macht in Lateinamerika". Wir zitieren aus dem Einleitungsartikel: Staatsnähe, Medienkonzentration und Gegenöffentlichkeit:

Medien und Macht - in den meisten lateinamerikanischen Ländern ist das Verhältnis zwischen der "Vierten Gewalt" und dem Staat seit Jahrzehnten von großer Nähe zwischen den Medienkonzernen, von denen sich viele seit mehreren Generationen in der Hand einiger weniger Familien befinden, und den Mächtigen geprägt. Im medialen Alltag Lateinamerikas produzieren die großen Mediengesellschaften in unterschiedlichen Formaten immer dieselben Inhalte. Crossmedial werden beispielsweise die Themen und Protagonist_innen der Feierabendserien in eigenen Zeitschriften und Internetseiten, bei Talkshows und Veranstaltungen immer neu aufbereitet und an die Frau, den Mann oder das Kind gebracht. Und in fast allen Ländern wird die privatwirtschaftlich organisierte Berichterstattung nicht durch ein öffentlich-rechtliches Rundfunksystem ergänzt oder "ausgewogen" gestaltet.

Ökonomisch und juristisch liegen die Wurzeln dieser Medienkonzentration meist in der Zeit der Militärdiktaturen. [...]

Den gesamten Artikel lesen:
http://www.lateinamerikanachrichten.de/index.php?/artikel/4486.html

Lateinamerika-Nachrichten, Ausgabe 465 - März 2013, 4.50 Euro; Weitere Infos und Bestellmöglichkeit:
http://www.lateinamerikanachrichten.de/index.php?/archiv/ausgabe/465.html


16) Das Letzte: Layoutvorschläge von Dirk Niebel

Kompletten Artikel lesen:
http://www.spiegel.de/spam/satire-spiegel-online-ngos-froh-niebelministerium-wuppt-alles-a-888543.html

*

Quelle:
BUKO News vom 22.03.2013
BUKO Büro (Bundeskoordination Internationalismus)
Sternstr. 2, 20257 Hamburg
E-Mail: mail@buko.info
Internet: www.buko.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. März 2013