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NEWSLETTER/129: Bremer Friedensforum 16 vom 27. Oktober 2013


Newsletter Bremer Friedensforum 16 vom 27. Oktober 2013



Inhalt heute:
01. Wolfram Wette: "1914: Der Wille zum Krieg"
02. Flüchtlinge der Gruppe "Lampedusa in Hamburg" kämpfen für Bleiberecht
03. Freitags-Friedenskundgebung zu Afghanistan
04. Sicherheitspolitische Kooperation mit den USA beenden
05. Obama hat keine Lizenz zum Töten
06. Soeben erschienen: Töten per Fernbedienung
07. Für ein internationales Verbot von Atomwaffen
08. Öl im Grundwasser: Bundeswehr will Gelände verkaufen
09. Brief an die Bundestagsfraktion der Linken
10. Lebendige Darstellung der Hafenblockade gegen Atomraketen 1983
11. Protestaktion gegen "Wohltätigkeitskonzert" der Luftwaffe
12. Geschmacklos: Studentenparty am 75. Jahrestag der Reichspogromnacht
13. Reichspogromnacht in Walle - Spurensuche damals und heute
14. Mahnwache zur Reichspogromnacht
15. Chörefestival gegen Rechts am 9. November in Hannover
16. Die "Überlebenden" - Kriegerdenkmäler gestern und heute
17. Brauchen wir den "Verfassungsschutz"?
18. Filmveranstaltung "The Lab" (Das Labor)
19. Friedenstunnel-Projekt
20. Gestohlene Jugend
21. Gefällt mir/Bremer Friedensforum liken
22. Terminkalender
23. In eigener Sache


1. Wolfram Wette: "1914: Der Wille zum Krieg"

Bremen. Der 100. Jahrestag der Entfesselung des Ersten Weltkriegs wirft seine Schatten voraus. Am Mittwoch, 30. Oktober, wird der bekannte Militärhistoriker Wolfram Wette in Bremen einen Vortrag zum Thema "1914: Der Wille zum Krieg" halten. Die Veranstaltung findet um 19.30 Uhr im "forum Kirche, Hollerallee 75 statt. Wette, einst Mitarbeiter des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, gehört zu den bislang wenigen Historikern, die dem "Schlafwandler"-Buch von Christopher Clark widersprechen. Der australische Historiker wartet in seinem neuen Buch mit der Botschaft auf, die zivile und militärische Reichsleitung des Kaiserreiches trage nicht mehr Schuld am Krieg als die Vertreter der anderen Großmächte.

Mehr:
http://www.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Veranstaltungen/EldgWette20131030HB.pdf


2. Flüchtlinge der Gruppe "Lampedusa in Hamburg" kämpfen für ein Bleiberecht

Hamburg/Bremen. Seit Monaten protestieren in Hamburg Flüchtlinge der Gruppe "Lampedusa in Hamburg" für ein Bleiberecht. Und auch die Unterstützung wird immer größer, allein am Freitagabend sind in Hamburg knapp 10.000 Menschen auf die Straße gegangen:

http://www.ndr.de/regional/hamburg/fluechtlinge561.html

Nächsten Samstag, 2. November, wird in Hamburg die zweite bundesweite Lampedusa-Großdemonstration stattfinden. Auch aus Bremen wollen Menschen an dieser Demo teilnehmen, vorher aber ihren Protest auch hier auf die Straße tragen: 11 Uhr (pünktlich !) Kundgebung bei den Schweinen (Sögestraße/Knochenhauerstraße), dann kurze Demo zum Hauptbahnhof, dann mit dem Zug um 12.33 Uhr nach Hamburg

• Mehr Infos zu Lampedusa-in-Hamburg (unter anderem zu dem jüngst veröffentlichten Brief an den Hamburger Senat) finden sich unter:
http://lampedusa-in-hamburg.tk/


3. Freitags-Friedenskundgebung zu Afghanistan

Bremen-Nord. Die 589. Freitags-Friedenskundgebung der Initiative "Nordbremer Bürger gegen den Krieg" findet am Freitag, 1. November, um 17 Uhr, Ecke Breite Straße/Gerhard-Rohlfs-Straße in Vegesack statt. Das Thema: "Afghanistan". Wie sich die Situation zur Zeit in Afghanistan darstellt, nach 12 Jahren "Krieg gegen den Terror", wird Walter Metag in seinem Beitrag berichten. Spenden werden gesammelt für die Elektrifizierung von Ärztehäusern mit Solarenegie in den Bergregionen Cubas. Bei trockenem Wetter erfolgt gegen eine freiwillige Spende die Verteilung von kaltgepresstem Olivenöl aus Kreta, zu gunsten von jungen arbeitslosen Menschen auf Kreta, die mit diesem Olivenölprojekt sich eine neue Lebensgrundlage aufbauen wollen.


4. Sicherheitspolitische Kooperation mit den USA beenden

Berlin/Bochum. "Spätestens jetzt müsste auch der Bundesregierung klar geworden sein, dass die Grundrechte der Menschen in Deutschland von der US-Regierung massiv verletzt werden. Es reicht aber nicht Barack Obama persönlich anzurufen oder den US-Botschafter einzubestellen", erklärt Sevim Dagdelen, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages und Sprecherin für Internationale Beziehungen der Fraktion Die Linke, anlässlich der neuesten Enthüllungen über die Tätigkeiten des NSA in Deutschland mit unter anderem der Überwachung des Telefons von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dagdelen weiter: "Die Bundesregierung muss jetzt endlich ein Zeichen setzen, will sie sich international nicht völlig lächerlich machen. Die sicherheitspolitische Kooperation mit den USA muss umgehend beendet werden. Das betrifft die Geheimdienste, aber auch die US-Stützpunkte in Deutschland.

http://www.sevimdagdelen.de/de/article/3329.sicherheitspolitische_kooperation_mit_den_usa_beenden.html


5. Obama hat keine Lizenz zum Töten

Berlin. "Angela Merkel muss jetzt alle Fakten auf den Tisch packen: Welche Daten hat Deutschland dem völkerrechtswidrigen Drohnenkrieg der USA zugeliefert? Die noch amtierende Bundesregierung muss erklären, wie die tödlichen Angriffe vor Ort unterstützt wurden, logistisch oder mit Informationen", fordert Jan van Aken, stellvertretender Parteivorsitzender der Linken, angesichts des öffentlich gewordenen Berichtes von Amnesty international über den US-Drohnenkrieg. Laut Amnesty international sind die Drohnenangriffe der USA völkerrechtswidrig und möglicherweise als Kriegsverbrechen zu ahnden. Doch auch Deutschland mischt - wie so oft - kräftig im Krieg mit. Deutsche Firmen liefern Bauteile für die US-amerikanischen Kampfdrohnen, mit Genehmigung der Bundesregierung. Solche Lieferungen müssen ab sofort gestoppt werden, denn Deutschland darf diesen schmutzigen Krieg Obamas nicht unterstützen.

Quelle:
http://www.die-linke.de/nc/presse/presseerklaerungen/detail/artikel/obama-hat-keine-lizenz-zum-toeten/


6. Soeben erschienen: Töten per Fernbedienung

Kassel/Bremen. Neu erschienen. Wir planen eine Vorstellung des neuen Buches: "Töten per Fernbedienung - Kampfdrohnen im weltweiten Schattenkrieg" mit dem Herausgeber Peter Strutynski. Beiträge haben geschrieben: Jürgen Altmann, Tom Barry, Chris Cole, Lühr Henken, Andrej Hunko, Hans-Arthur Marsiske, Knut Mellenthin, Matthias Monroy, Norman Paech, Elsa Rassbach, Noel Sharkey, Franz Sölkner, Ralf E. Streibl, Peter Strutynski und Nick Turse; erschienen im Promedia-Verlag: Wien 2013, br., 224 Seiten, 14,90 Euro (ISBN 978-3-85371-366-2)

Mehr:
http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Drohnen/buch-flyer.pdf


7. Für ein internationales Verbot von Atomwaffen

Berlin. Deutschland hat sich a, 22. Oktober in der UNO-Generalversammlung erneut geweigert, den Einsatz von Atomwaffen unter allen Umständen zu verurteilen. 124 Staaten haben eine entsprechende Erklärung unterzeichnet. Die internationale Kampagne gegen Atomwaffen (ICAN Deutschland) und die deutsche Sektion der IPPNW fordern die deutsche Bundesregierung auf, sich endlich für ein internationales Verbot von Atomwaffen einzusetzen:

http://www.ippnw.de/presse/presse-2013/artikel/3b950e432f/atomare-akzeptanz.html


8. Öl auf dem Grundwasser: Bundeswehr will Gelände verkaufen

http://www.taz.de/Verseuchter-Boden/!126042/


9. Brief an die Bundestagsfraktion der Linken

Kassel/Bremen. Nachdem alle alten und neuen Abgeordneten der Linksfraktion nun auch über die Bundestagsadresse erreichbar sind, haben einige Personen aus der Friedensbewegung herzliche Glückwünsche zur Wahl ausgesprochen. In dem Brief heißt es: "Wir beglückwünschen die Partei Die Linke, die neue Bundestagsfraktion, aber auch uns alle zum Ausgang dieser Wahl, worin die Linke als starke politische Kraft in der Bundesrepublik bestätigt wurde. Dies ist zweifellos der Tatsache zu verdanken, dass die Linke im Wahlkampf wie auch im letzten Bundestag klare und eindeutige Positionen bezogen hat und ihr sozialpolitisches, außen- und sicherheitspolitisches sowie (menschen-)rechtspolitisches Profil geschärft hat."

Der Brief im Wortlaut:
http://www.ag-friedensforschung.de/themen/Parteien/briefanlinksfraktion.pdf


10. Lebendige Darstellung der Hafenblockade gegen Atomraketen 1983

Bremen. In der Buchhandlung Leuwer am Wall erlebten die Anwesenden nach 30 Jahren die Hafenblockade der Friedensbewegung in Bremerhaven 1983 neu. Diese große Aktion wurde durchgeführt von vielen Friedensgruppen mit insgesamt 30000 vorwiegend jungen Menschen. Lebhaft schilderte Burkhard Hergesell das damalige Geschehen, das stunden- und tagelange Sitzen auf den drei Zufahrtsstraßen zum Hafen, die Koordination und Einübung der Demonstranten sowie die zum Teil militärischen Reaktionen der Polizei. Neu an dieser Aktion war, dass sich völlig unterschiedliche Gruppen mit verschiedenen politischen und weltanschaulichen Positionen unter den Konsens der Verhinderung neuer Atomraketen zusammenfanden.

Mehr:
http://www.bremerfriedensforum.de/20/1138/Petting-statt-Pershing-Hafenblockade-gegen-Atomraketen-1983/?monat=10&tag=15&jahr=2013&


11. Protestaktion gegen "Wohltätigkeitskonzert" der Luftwaffe für den Bürgerpark

Bremen. Die Besucher des Benefizkonzerts zugunsten des Bremer Bürgerparks im Konzerthaus "Glocke" trafen auf antimilitärisch eingestellte Bremerinnen und Bremer, darunter vom Bremer Friedensforum, die mit Friedensfahnen und Schildern gegen die Inszenierung der Bundeswehr als wohltätige Musiktruppe protestierten. "Wohltätig" wurde dieses Konzert des Münsteraner Luftwaffenmusikkorps 3 genannt, da es Geld für den Bremer Bürgerpark bringen sollte. Eine Zielstellung, die die Protestierenden durchaus teilen, gehörten doch auch mehrere Demonstranten zu regelmäßigen Spendern für die grüne Oase mitten in der Hansestadt.

Mehr:
http://www.myheimat.de/bremen/politik/bremer-protestaktion-gegen-wohltaetigkeitskonzert-der-luftwaffe-fuer-den-buergerpark-d2554231.html


12. Bremer Friedensforum: Studentenparty am 75. Jahrestag der Reichspogromnacht ist geschmacklos

Bremen. Während Bremen dieses Jahr vielfach der Reichpogromnacht vor 75 Jahren gedenkt, verwandelt sich genau in dieser Nacht das Musical Theater Bremen zum "Studi-Dancefloor der Stadt" und deren "Theaterbühne zu einer Rockbühne" zur Uni Nacht XL. Da der diesjährige Jahrestag auf einen Samstag fällt, der nach jüdischer Tradition ein Ruhetag ist, finden die Kranzniederlegungen und Gedenkfeiern, unter anderem am Mahnmal in der Dechanatsstraße und in der Jüdischen Gemeinde sowie die "Nacht der Jugend" im Rathaus vorher oder nachher statt. Das Bremer Friedensforum hält es für einen Affront gegen die Opfer, in dieser Nacht eine Studenten-Party zu veranstalten, in der vor 75 Jahren in Bremen wie im ganzen Deutschen Reich die Synagogen brannten, jüdische Bürger ermordet und tausende Männer verhaftet und in Konzentrationslager deportiert wurden. Ein kritischer Vermerk dazu auf der facebook-Seite UNI NACHT wurde kurz nach dem Eintrag gelöscht. Das bedeutet offensichtlich: Diskussionen darüber sind unerwünscht.


13. Reichspogromnacht in Walle - Spurensuche damals und heute

Bremen-Walle. Am Freitag, 8. November, 18 Uhr, ist die Immanuel-Gemeinde in der Elisabethstraße 17 Treffpunkt für einen Rundgang, bei dem an jüdisches Leben in Walle erinnert werden soll. Vor 75 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, wurden jüdische Geschäfte zerstört, Synagogen brannten und Juden wurden verhaftet und in der Folge umgebracht. Anlässlich dieses Datums möchten der Evangelische Gemeindeverbund Immanuel und Walle und das Geschichtskontor im Kulturhaus Walle gemeinsam eine Veranstaltung anbieten, die sich auf Spurensuche begibt: Im Anschluss an den Rundgang werden um ca. 18.45 Uhr im Foyer der Immanuel-Gemeinde Ausschnitte aus dem Bremer Film "Aufgeben - Niemals! Die Geschichte der Familie Bamberger" von Eike Besuden gezeigt. Es geht besonders um den Aspekt, wie die Verfolgung der Familie Julius Bamberger Spuren bis heute hinterlassen hat. Weitere Informationen: Telefon 3887078.


14. Mahnwache zur Reichspogromnacht

Bremen-Gröpelingen. Der Beirat ruft Gröpelingerinnen und Gröpelinger auf, sich am Freitag, 8. November, um 17 Uhr am ehemaligen jüdischen Altenheim an der Gröpelinger Heerstraße 167 an einer Mahnwache zum Gedenken an die Opfer der Pogromnacht vor 75 Jahren zu beteiligen. Mit dieser Mahnwache soll vor allem der Opfer des faschistischen Terrors im Stadtteil gedenken. Im Anschluss wird zu einem kurzen Rundgang zu den Stolpersteinen für die Bewohner des ehemaligen jüdischen Pflegeheims an der Buxtehuder Straße 9 und für die jüdische Kaufmannsfamilie Littmann an der Johann-Kühn-Straße 24 aufgerufen. Es sprechen von Beiratsseite Barbara Wulff und Raimund Gaebelein.


15. Chörefestival gegen Rechts am 9. November in Hannover

Bremen/Hannover. Am 75. Jahrestag der vom NS-Regime organisierten Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung am 9. November 1938 veranstaltet der DGB-Chor Hannover zum dritten Mal ein "Chörefestival gegen Rechts". Die ca. 30 teilnehmenden Chöre kommen aus dem norddeutschen Raum, aber auch aus den Niederlanden und Spanien (z.B. der Chor "Urdabai Kantagunea" aus Guernica). Der Bremer Raum wird vertreten durch die "Bremer Chorwerkstatt", den "Buchtstraßenchor", den Chor "Shosholoza" und die "Verdikanten". Auftrittsorte sind am Samstag, 9. November, vormittags in der Zeit von 11 bis 13.30 Uhr das Historische Museum Hannover sowie nachmittags von 14.30 bis 19.15 Uhr das Kulturzentrum Faust. Schirmherren sind der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und der hannoversche Bürgermeister Bernd Strauch.

Weitere Informationen:
http://www.KreisChorVerband-Bremen.de/veranstaltungen


16. Die "Überlebenden" - Kriegerdenkmäler gestern und heute

Bremen. Am Donnerstag, 14. November, spricht Prof. Dr. Kurt Pätzold, Berlin, um 20 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, zum Thema: "Die 'Überlebenden' - Kriegerdenkmäler gestern und heute". In fast jedem deutschen Dorf und jeder Stadt gibt es mindestens ein Denkmal, das an Menschen aus der Gemeinde erinnert, welche ihr Leben in einem imperialistischen Krieg verloren haben. Diese so genannten "Kriegerdenkmäler" blieben nach dem Zweiten Weltkrieg sowohl in Westdeutschland, wo sie ergänzt wurden, wie auch in der DDR erhalten. Kurt Pätzold hat Geschichte und Umgang mit diesen Zeugnissen vaterländischer Demagogie in Vergangenheit und Gegenwart untersucht und ist den Fragen nachgegangen, warum diese Monumente überhaupt aufgestellt wurden, welchen Geist sie verkünden und wieso nach 1990 neue errichtet wurden. - Veranstaltung der MASCH in Kooperation mit dem Bremer Friedensforum


17. Brauchen wir den "Verfassungsschutz"?

Bremen. Eine Podiumsdiskussion zum Entwurf eines neuen Bremer Verfassungsschutzgesetzes und über ein Memorandum zur Auflösung des Inlandsgeheimdienstes findet am Montag, 18. November, um 19 Uhr in der Zentralbibliothek/Wall-Saal, Am Wall 201 statt. Diskussionsteilnehmer: Ulrich Mäurer (SPD), Bremer Senator für Inneres, Dr. Matthias Güldner, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Grüne, RA Dr. Till Müller-Heidelberg, Humanistische Union, RA Dr. Rolf Gössner, Internationale Liga für Menschenrechte, Moderation: Prof. Dr. Dian Schefold. Nach Bekanntwerden der schockierenden Mordserie des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) sind die Behörden des "Verfassungsschutzes"(VS) in Bund und Ländern grundsätzlich in die öffentliche Kritik geraten. Als Konsequenz aus dem Versagen der bundesdeutschen Sicherheitsorgane und insbesondere der VS-Behörden hat der rot-grüne Senat in Bremen unter Federführung von Innensenator Ulrich Mäurer einen Entwurf für ein neues Bremer VS-Gesetz vorgelegt, das mehr "Öffentlichkeit und Transparenz" des VS gewährleisten und eine bessere parlamentarische Kontrolle ermöglichen soll. Humanistische Union, Internationale Liga für Menschenrechte und andere Bürgerrechtsorganisationen fordern dagegen aus grundsätzlichen demokratischen Erwägungen und vor dem Hintergrund der langen Skandalgeschichte der VS-Behörden die Auflösung dieses Inlandsgeheimdienstes, weil er sich als ineffizient, überflüssig, demokratiefeindlich und unkontrollierbar erwiesen habe.


18. Filmveranstaltung "The Lab" (Das Labor)

Bremen. Am Mittwoch, 20. November, wird um 19.30 Uhr im Lagerhaus Schildstraße der Dokumentationsfilm "The Lab" (Das Labor) über Israels Rüstungsindustrie von Yotam Feldmann gezeigt. Israel gehört, was nur wenige Menschen in Europa wissen, zu den bedeutendsten Rüstungsinnovatoren und - exporteuren der Welt. Die Umsätze in diesem lukrativen Industriezweig verdoppeln sich alle drei Jahre (zur Zeit 5,6 Milliarden Euro). Israel liegt bei der Waffenausfuhr global bereits an fünfter Stelle. Israels Rüstungsgüter sind deshalb so beliebt bei Militärs in aller Welt, weil sie auf dem neuesten technischem Stand sind und bei Kriegseinsätzen in den Palästinensergebieten getestet wurden. Sie sind also "battle tested", haben sich auf dem Schlachtfeld - mit den Palästinensern als Testpersonen - bewährt. Israelische Generäle preisen mit dem Argument des "battle tested" auf den internationalen Märkten die Kriegsprodukte ihres Landes an. Der israelische Journalist Yotam Feldman geht in seinem investigativen Dokumentarfilm "The Lab" (Das Labor) den Praktiken der Rüstungsindustrie seines Landes nach. Der Film bekam beim Dokumentarfilmfestival 2013 in Tel Aviv einen Preis. Yotam Feldman wird bei der Aufführung des Films in Bremen selbst anwesend sein. Eintritt: 5 Euro
- Veranstalter: Forum Nahost (Kontakt: Arn Strohmeyer Tel. 0421-4989210), Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen, Palästinensische Gemeinde Bremen, Initiative Nord-Bremer Bürger gegen den Krieg, Bremer Friedensforum, ICAHD (Israelisches Komitee gegen Häuserzerstörungen) Gruppe Bremen; Kooperationspartner: Lagerhaus Schildstraße, Abt.: Migration


19. Friedenstunnel-Projekt

Bremen. Das Projekt "Friedenstunnel - Bremen setzt ein Zeichen e.V." lädt zur Präsentation von "Frieden fängt klein an!" am Mittwoch, 20. November, um 11 Uhr in den oberen Saal des Rathauses ein. Dann werden die Klienten aller Bremer Tagesförderstätten ihre Ergebnisse von Frieden und Verständigung im Beisein des Bürgermeisters präsentieren und eine Schulklasse der Gesamtschule Bremen-Ost wird Musik spielen. Am Bauwerk Friedenstunnel geht es in diesem Jahr im November weiter. Dann wird die Frontseite zum Stern hin von außen angestrahlt, so dass auch nachts diese Tunnelseite leuchtet.

Mehr:
http://www.friedenstunnel.de


20. Gestohlene Jugend

Bremen. Am Dienstag, 26. November, berichtet Dr. h.c. Heinrich Hannover, Worpswede (Jahrgang 1925), um 20 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, wie ihm und den Menschen seiner Generation die Jugend gestohlen wurde. Nazi-Ideologie und Prügelpädagogik in der Schule, Einübung des Krieges in der Hitler-Jugend, Reichsarbeitsdienst und Wehrmacht. Fronteinsatz, Verwundung und Kriegsgefangenschaft. Armut und Hunger als Werkstudent. Aber auch Lichtblicke, sehr persönliche Erlebnisse, die ihn durchhalten ließen. Ein Plädoyer für eine friedlichere, menschenwürdige Zukunft. Heinrich Hannover ist einer der bedeutendsten Strafverteidiger Deutschlands. Er ist Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen, u.a. des zweibändigen Werks "Die Republik vor Gericht". Weit verbreitet sind seine zahlreichen Kinderbücher, mit denen Generationen junger Menschen aufgewachsen sind.


21. Gefällt mir/Bremer Friedensforum liken

Bremen. Die immer sehr aktuelle Facebook-Seite des Bremer Friedensforums (bringt aufgrund der Schnelligkeit noch viel mehr als der Newsletter und die Website!) kann auch gelesen werden, ohne Mitglied in dem sozialen Netzwerk zu sein. Wer bei Facebook ist, bitte dort ruhig öfter mal den Daumen hoch.

http://www.facebook.com/pages/Bremer-Friedensforum/265831246795398


22. Terminkalender:

• Jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr, Beratung des Bremer Friedensforums in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, am 3. Oktober als ganztägige Klausurtagung

• jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache des Bremer Friedensforums auf dem Bremer Marktplatz

• jeden dritten Freitag (das nächste Mal am 18. Oktober), 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

• jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

• Donnerstag, 31. Oktober, 20 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, Bremen, Diskussionsveranstaltung über ein egalitäres Europa mit Karl Heinz Roth und Lothar Peter, Moderation: Nobert Schepers - Ein Europa, das sich nicht gegen Flüchtlinge abschottet. Ein Europa, das nicht in einen reichen Norden und armen Süden geteilt ist. Während Massenerwerbslosigkeit, prekäre Arbeitsverhältnisse, soziale Enteignung und der Abbau demokratischer Rechte besonders die Länder der europäischen Peripherie prägen, herrscht hierzulande eine Stimmung des "Hauptsache, die Krise geht an uns vorbei" und eine breite Zustimmung zur Merkel'schen Austeritätspolitik zugunsten deutscher Interessen. Die Europäische Union und die Euro-Zone drohen an diesen Ungleichgewichten auseinanderzubrechen. Wie ein anderes, ein egalitäres Europa aussehen und erreicht werden könnte, darüber soll diskutiert werden. (Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Mittwochsgesellschaft der Stiftung Sozialgeschichte)

• Den Aufruf für ein egalitäres Europa und weitere Informationen finden Sie/Ihr auf:
http://www.egalitarian-europe.com

• Sonntag, 10. November, 10 Uhr, Andreas-Gemeinde, Werner-von-Siemens-Str. 55, Bremen, Gottesdienst - Beginn der ökumenischen Friedensdekade mit: Pastorin Ulrike Hardow, Kontakt: Ev. Andreas Gemeinde, Martin Warnecke, Werner-von-Siemens-Str.55, 28357 Bremen, Tel.: 0421/251177-0, Fax: 0421/2511779
E-Mail: pastor(Punkt)warnecke(at)kirche-bremen(Punkt)de
http://www.kirche-bremen.de/gemeinden/02_andreas/02_andreas.php

• Sonntag, 10. November, 19 Uhr, Lagerhaus (Saal), Schildstraße 12-19, Bremen, Dietmar Dath*, "Fordern statt ordern - Warum Freiheit und Gerechtigkeit nicht auf Bestellformularen stehen", Dietmar Dath über seinen Vortrag: "Ein beliebter Seufzer vieler Menschen, die mit der bestehenden Gesellschaft nicht einverstanden sind, lautet bekanntlich: Aber wie soll denn die Alternative aussehen? Dahinter stecken Vorstellungen wie die, es sei stets falsch, an einer vorhandenen Einrichtung zu rütteln oder herumzubasteln, wenn man a.) nicht sicher weiß, dass das Resultat nicht noch viel schlimmer wird, und b.) keine hinreichend detaillierte Vorstellung davon hat, wie dieses Resultat überhaupt aussehen wird. Der Vorwurf an linke Theorie und linke Praxis, sie hätten kein kindersicheres Menü anzubieten und ihre Ideen von der erstrebten Zukunft nach der gegenwärtigen Scheiße seien vage oder blamierten sich, wie die Geschichte angeblich gezeigt haben soll, zwingend an allerlei Realitäten, entpuppt sich, wenn man ihn genauer anschaut, als ganz erstaunlicher Unfall der Logik. Fragt sich also, warum er trotzdem ernstgenommen wird, was man ihm entgegensetzen kann und woher überhaupt - historisch und psychologisch - die Gewohnheit kommt, von links andauernd unmögliche Wunder zu erwarten, während man sich gleichzeitig von rechts mit der größten Selbstverständlichkeit den allerunklarsten Blödsinn bieten lässt, samt Unrecht und Unfreiheit."
*Dietmar Dath war Chefredakteur der Zeitschrift Spex und von 2001 bis 2007 Feuilletonredakteur der FAZ, seit September 2011 ist er dort Filmkritiker. Er veröffentlichte fünfzehn Romane, außerdem Bücher und Essays zu wissenschaftlichen, ästhetischen und politischen Themen, darunter die Streitschrift "Maschinenwinter", die "BasisBiographie Rosa Luxemburg" und zusammen mit Barbara Kirchner "Der Implex". (Eine Veranstaltung der Masch Bremen und Die Linke)

• Freitag, 15. November, 19.30 Uhr, Forum Kirche, Hollerallee 75, Bremen, Vortrag von Klaus von Freyhold einen Vortrag (mit anschließender Diskussion) zum Thema: "Braucht die afrikanische Landwirtschaft Entwicklungshilfe?" (Eine Veranstaltung der AFRIKA-FreundInnen Bremen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung)

• 16./17. November, Tübingen, IMI-Kongress "Krieg um die Köpfe - Die Mobilisierung von Kriegs-Zustimmung und die Demobilisierung von Protest", alle weiteren Infos (Übernachtungsmöglichkeiten) und der Einladungsflyer finden sich ihr hier:
http://www.imi-online.de/2013/08/30/imi-kongress-16-17-november-2013/

• Samstag, 16. November, 11 bis 13 Uhr, Anti-Drohnen-Aktion auf dem Findorffmarkt, Eickedorfer Straße, Bremen

• Freitag, 29. November, ab 18 Uhr, Gemeindehaus St. Stephani, Stephanikirchhof 8, Bremen, Solidaritätsbasar

• Samstag, 30. November, 19 Uhr, Glocke, "Bremen- Stadt der Internationalen Solidarität - Stadt der Rüstungsexporte", mit Bürgermeister Jens Böhrnsen, Renke Brahms (Schrift- und EKD-Friedensbeauftragter), Lühr Henken (Bundesausschuss Friedensratschlag), Cornelia Füllkrug-Weitzel (Direktorin Brot für die Welt) und Ernesto Cassinda aus Angola

• Sa./So. 7./8. Dezember, Universität Kassel, 20. Friedenspolitischer Ratschlag 2013, Bundesausschuss Friedensratschlag, "Umbrüche und Kontinuitäten: 100 Jahre Weltkriege - Kalter Krieg - 'Krieg gegen den Terror'; 100 Jahre Friedensbewegung - Niederlagen und Erfolge", zum Programm:
http://www.ag-friedensforschung.de/rat/2013/programm.pdf

• Freitag/Samstag, 21./22. Februar 2014, Jugendherberge Köln-Riehl, An der Schanz 14, Köln, 11. Strategiekonferenz, Kooperation für den Frieden, "1914-2014: 100 Jahre Krieg - 100 Jahre Pazifismus und Friedensbewegung", zum vorläufigen Programm:
http://www.koop-frieden.de/strategiekonferenz-2014-in-koeln/programm/

• Vorankündigung: Montag, 24. März 2014, Veranstaltung zum 15. Jahrestag des NATO-Luftkrieges gegen Jugoslawien, 20 Uhr, DGB-Haus, Bahnhofsplatz 28, Bremen, Rolf Becker, Hamburg, "Die Lüge wird zur Weltordnung gemacht" (Franz Kafka), 1999 überfiel die NATO mit deutscher Beteiligung die damalige Bundesrepublik Jugoslawien, das heutige Serbien. Rolf Becker wird aus Anlass des 15. Jahrestages über den Krieg, seine Folgen und seine Erlebnisse während seines damaligen Aufenthalts in Serbien sprechen. Für Deutschland war es der erste Angriffskrieg seit 1939 und der dritte Krieg innerhalb eines Jahrhunderts gegen Serbien. Der Luftkrieg gegen Serbien wurde zeitweise mit über 1.000 Kampfflugzeugen geführt. Es war eine der massivsten Luftkriegsoperationen der Militärgeschichte. Durch die Luftangriffe wurde ein sehr großer Teil der Infrastruktur und der Wirtschaft des Landes zerstört. Das Land hat unter den Folgen noch immer zu leiden. Die Gesamtzahl der Todesopfer wird auf 3.500 Menschen geschätzt. Etwa 10.000 Menschen sollen verletzt worden sein. Rolf Becker ist ein politisch engagierter und von Bühne, TV und Film bekannter Schauspieler. Gerne werden die von ihm gesprochenen CDs "Das Kommunistische Manifest" und "Literarischer Streifzug zur Entwicklung von Geld und Kapital" gehört. Er ist Mitglied der Gewerkschaft ver.di. Er tritt für die Freilassung von Mumia-Abu Jamal ein, den er im Gefängnis in den USA besuchte, und er unterstützte Hugo Chávez und das internationale Komitee zur Verteidigung von Slobodan Milosevic. Während des NATO-Krieges gegen Jugoslawien war er mit der Gewerkschaftergruppe »Dialog von unten - statt Bomben von oben« in Belgrad. Veranstaltung in Kooperation mit dem DGB Bremen, Bremer Friedensforum, Deutsche Friedensgesellschaft-VK und Nordbremer Bürger gegen den Krieg


23. In eigener Sache:

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen an: Ekkehard.Lentz@bremerfriedensforum.de. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.

Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard Lentz

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 16 vom 27. Oktober 2013
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
Internet: www.bremerfriedensforum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2013