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NEWSLETTER/145: Bremer Friedensforum 12 vom 30. Oktober 2014


Newsletter Bremer Friedensforum 12 vom 30. Oktober 2014



Inhalt heute:

01. Solidarität mit KOBANE ROJAVA
02. Podiumsdiskussion am 4. November in Bremen: Wie kann der Terror gestoppt werden?
03. ChristInnen und PazifistInnen protestieren am Reformationstag in Hannover gegen Militärseelsorge
04. Mahnwache des Bremer Friedensforums
05. Petition gegen Uranmunition
06. Offener Brief an Wirtschaftsminister Gabriel: Sagen Sie Nein zu Rüstungsexporten!
07. Sehr lesenswert im STERN: Lizenz zum Töten
08. Friedenspolitischer Ratschlag: Politik für den Frieden statt permanenten Krieg
09. Aktionskonferenz beschließt einen "Friedenswinter 2014/2015"
10. Bremer Friedensforum im Netz
11. Aus dem Terminkalender
12. In eigener Sache


1. Solidarität mit KOBANE ROJAVA/Aufruf zur Demonstration am 1. November 2014 in Bremen

Bremen. Immer mehr Menschen gehen aus Solidarität mit den Kurden im Irak und in Syrien, dort vor allem in Kobane, auf die Straße und fordern Unterstützung im Kampf gegen die Milizen von IS ("Islamischer Staat"). Auch das Bremer Friedensforum erklärt seine Solidarität mit den Menschen in Kobane und fordert jede erdenkliche humanitäre Hilfe, die unbürokratische Aufnahme von Flüchtlingen und die Aufhebung des PKK-Verbots. Allerdings lehnt das Bremer Friedensforum Waffenlieferungen und militärische Aktionen ab. Die letzten Interventionen in der arabisch-islamischen Welt - darauf hat kürzlich der Nahostexperte Michael Lüders hingewiesen - sind nicht nur erfolglos geblieben, sondern weisen eine verheerende Bilanz auf, ob Afghanistan, der Irak, Libyen oder Syrien. Das Bremer Friedensforum verlangt vielmehr von der Bundesregierung, Druck auf die Staaten auszuüben, die den IS bisher unterstützt haben und das womöglich weiter tun, wie die Türkei, Katar und Saudi Arabien, enge Verbündete der USA und Empfänger von deutschen Waffenlieferungen. Nur so kann dem Terror des IS Einhalt geboten werden. Darüber hinaus ist unter Federführung der UNO eine Friedensinitiative für den Nahen und Mittleren Osten einzuleiten, in die alle Staaten dieser Region, auch das palästinensische und das kurdische Volk, einbezogen werden. Dieses könnte unter anderem zur Folge haben, dass alle ausländischen Militärstützpunkte in diesem Gebiet geräumt werden.

Das Bremer Friedensforum ruft zur Beteiligung an der Solidaritätsdemonstration für Kobane am Samstag, 1. November, in Bremen (Start: 14 Uhr, Ziegenmarkt) auf.[1]


2. Podiumsdiskussion am 4. November in Bremen: Wie kann der Terror gestoppt werden?

Bremen. Kurdistan kommt nicht zu Ruhe. Schon im Juli haben die Terrormilizen des "Islamischen Staats" (IS) das hauptsächlich von kurdischen Jeziden bewohnte Shingal im kurdischen Nordirak angegriffen. Nur unter großen Anstrengungen ist es den kurdischen Selbstverteidigungskräften gelungen, einen Fluchtkorridor für zehntausende Zivilisten zu erkämpfen. Seit Wochen schaut die Welt nun gebannt auf Kobanê. Der IS war kurz davor, die Stadt in Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien) einzunehmen - bis heute leisten die "Volksverteidigungseinheiten" (YPG) erbitterten Widerstand. Gegen die mutmaßliche Unterstützung der türkischen Regierung für den IS hat sich in den kurdischen Gebieten in der Türkei ein Aufstand entwickelt, bei dessen brutaler Niederschlagung durch türkische Sicherheitskräfte über 30 Menschen ums Leben kamen. Heute greift der IS wieder Shingal an. Währenddessen findet in der internationalen Linken eine erregte Debatte um Waffenlieferungen, militärische Hilfe und die Rolle des Imperialismus in der Region statt. "Wir wollen diese Debatte nach Bremen holen und haben dafür ein Podium zusammengestellt, das viele unterschiedliche Positionen abdeckt. Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen und eine lebhafte Diskussion!" heißt es vom Veranstalter Die Linke, Landesverband Bremen.

Die Podiumsdiskussion mit Cindi Tuncel (Jezidischer Abgeordneter in der Bremischen Bürgerschaft, Die Linke), Barbara Heller (Sprecherin Bremer Friedensforum), NN (Vertreter der YPG, angefragt), Sebastian Rave (Sprecher für Frieden und Internationalismus im Landesvorstand Die Linke Bremen) findet am Dienstag, 4. November, um 19 Uhr, im DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22/28 statt. (Siehe auch: [2])


3. ChristInnen und PazifistInnen protestieren am Reformationstag in Hannover gegen Militärseelsorge

Bremen. Eine Gruppe Bremer ChristInnen und PazifistInnen hat sich zusammen gefunden, um am Freitag, 31. Oktober (Reformationstag) in Hannover vor dem Sitz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegen die Militärseelsorge zu protestieren, deren Abschaffung wir fordern. Die Kirchen sollen, um sich aus der unseligen Verbindung mit dem Militär zu lösen, Soldaten stattdessen Seelsorge in gemeindeeigenen Räumen anbieten. Weiterhin fordert die Gruppe, die 30 Millionen Euro, die jährlich für die Militärseelsorge ausgegeben werden, für die zivile Konfliktbearbeitung zur Verfügung zu stellen. Wer mitfahren möchte, ist herzlich willkommen. Abfahrt mit dem Zug ab Bremen-Hbf, Treffen ist um 9.00 Uhr in der Bahnhofshalle. Eine Anmeldung ist bei Joachim Fischer erforderlich.

Zur Erklärung, die bei der Aktion verteilt wird, gelangt man direkt unter:
http://www.militaerseelsorge-abschaffen.de/erklarung/


4. Mahnwache des Bremer Friedensforums

Bremen. Ab sofort findet die (Marktplatz-) Mahnwache des Bremer Friedensforums (seit 33 Jahren) wie immer in den "dunklen Monaten" auf dem Liebfrauenkirchhof / Ecke Sögestraße statt: jeden Donnerstag von 17 bis 18 Uhr. Neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter sind immer willkommen!


5. Petition gegen Uranmunition

Bremen. Die Petition gegen Uranmunition braucht noch Unterschriften und läuft in wenigen Tagen aus [3].


6. Offener Brief an Wirtschaftsminister Gabriel: Sagen Sie Nein zu Rüstungsexporten!

Bremen. Am 8. Oktober 2014 sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel in Berlin: "Die Väter und Mütter des Grundgesetzes (wollten) sicherstellen, dass Deutschland nicht dazu beiträgt, aggressive Staaten aufzurüsten und Konflikte kriegerisch zu lösen." Trotzdem genehmigt Minister Gabriel weiterhin Waffenexporte in Krisenregionen. Das Bremer Friedensforum hat den Bundeswirtschaftsminister in einem offenen Brief aufgefordert: "Halten Sie sich an den Geist des Grundgesetzes und sagen Sie: Nein zu Rüstungsexporten!"

Der Brief hat folgenden Wortlaut [4].


7. Sehr lesenswert im STERN: Lizenz zum Töten

Arno Luik im aktuellen "STERN" (Ausgabe 44, Seiten 76/77)


8. Friedenspolitischer Ratschlag: Politik für den Frieden statt permanenten Krieg

Kassel/Bremen. Das Programm des 21. Friedenspolitischen Ratschlags am 6./7. Dezember in Kassel ist da. Warum ist der nächste Friedensratschlag so wichtig? Im kommenden Jahr jährt sich zum 70sten Mal nicht nur das Ende des Zweiten Weltkriegs, sondern auch die Potsdamer Konferenz der Alliierten sowie die Gründung der Vereinten Nationen mit ihrer historischen Charta. Damit sollte das "Jahrhundert der "Katastrophen" und "Extreme" beendet, Frieden und Sicherheit für alle Staaten und Menschen garantiert werden. Vieles kam anders, als es sich die Menschen 1945 vorgestellt haben. Kriege werden wieder wie eh und je geführt, Menschen gefoltert, ganze Weltregionen in extremer Abhängigkeit gehalten. Von gerechten globalen Verhältnissen ist die Welt himmelweit entfernt. Ausbeutung, Hunger, extreme Entbehrungen, Kinderarmut und Rassismus bilden den Nährboden für noch mehr Gewalt. Friedensforschung, Friedensbewegung und Politik brauchen neue Antworten auf die drängenden Menschheitsprobleme. Krieg ist keine Antwort!

Das Bremer Friedensforum wird mit einer Degeation zum Friedensratschlag fahren.

Hier zum Programm:
http://www.ag-friedensforschung.de/rat/2014/programm3spalten.pdf


9. Aktionskonferenz beschließt einen "Friedenswinter 2014/2015"

Hannover/Bonn. "Gemeinsam für Frieden - Nein zu Krieg und deutscher Beteiligung - ja zu Abrüstung, ziviler Konfliktbearbeitung und humanitärer Hilfe": Auf der Aktionskonferenz der Friedensbewegung in Hannover wandten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmern an die Bürgerinnen und Bürgern mit dem Appell: Unterstützt die Aktionen der Friedensbewegung gegen die Kriege und die weitere Aufrüstung. (Link [5])


10. Bremer Friedensforum im Netz

Bremen. Viel mehr als der Newsletter bringt die Internetseite des Bremer Friedensforums: www.bremerfriedensforum.de. Wir empfehlen auch die immer besonders, täglich mehrfach aktualisierte Facebook-Seite des Bremer Friedensforums. Sie kann auch gelesen werden, ohne Mitglied in dem sozialen Netzwerk zu sein (einfach das "f" von www.bremerfriedensforum.de anklicken!). Wer bei Facebook ist, bitte dort ruhig öfter mal den Daumen hoch (Gefällt mir). Auch für Kommentare sind die Redakteure und LeserInnen der Facebook-Seite dankbar.

http://www.facebook.com/pages/Bremer-Friedensforum/265831246795398


11. Aus dem Terminkalender:

• Treffen des Bremer Friedensforums: jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

• Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache des Bremer Friedensforums Liebfrauenkirchhof/Ecke Sögestraße (in den "dunklen" Monaten, sonst Marktplatz)

• Jeden dritten Freitag im Monat, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8") + Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

• Sonntag, 09.11.2014 - 18.11.2014 Bremen: (tgl.) Andacht "Befreit zum Widerstehen" mit: Elfi Heinrichs, 19-19.30 Uhr, Gemeindehaus Lesum Kontakt: St. Martini, Elfi Heinrichs, Diakonin in Lesum & Werschenrege, Tel.: 0421/6921378
E-Mail: elfi(at)ejhb(Punkt)de Internet: http://martini2014.de

• Dienstag, 11.11.2014 Bremen: Lesung "Briefe Bremer Arbeiterfamilien aus dem 1. Weltkrieg: Die Pöhlands, Henkes und Kniefs im Krieg." - Die Briefe der Pöhlands liest der Schauspieler Rolf Becker. Die Lesung der Briefe steht im Mittelpunkt der Veranstaltung, 17 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, VA: DGB, IG Metall, Arbeit und Leben, Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, MASCH Bremen, Bremer Friedensforum, [im Rahmen der Reihe 1914 - Die "große Stunde" der Lüge und der (Ver-)Führer/100 Jahre Erster Weltkrieg - 75 Jahre Zweiter Weltkrieg], Kontakt: Bremer Friedensforum, Villa Ichon, Goetheplatz 4, 28203 Bremen, Tel.: 0421/3961892 oder 6441470, E-Mail: info@bremerfriedensforum.de,
Internet: http://www.bremerfriedensforum.de

• Sonntag, 16.11.2014 Bremen: Gemeinsamer Gottesdienst zur Friedensdekade in der Immanuel-Kapelle mit Diakonin Daniela Memedovski und Konfirmanden, 10 Uhr, Immanuel-Gemeinde (Kapelle), Elisabethstr. 20, VA: Immanuel-Gemeinde, Kirchengemeinde Walle, Kontakt: Immanuel-Gemeinde, Elisabethstr. 17/18, 28217 Bremen, Tel.: 0421/383116, Fax: 0421/9586917, E-Mail: buero(Punkt)immanuel(at)kirche-bremen(Punkt)de,
Internet: http://www.kirche-bremen.de/gemeinden/16_immanuel/16_immanuel.php

• Mittwoch, 19.11.2014 Bremen: Andacht zur Friedensdekade mit Pastor Gunnar Held & Team, 18 Uhr, Immanuel-Gemeinde (Kapelle), Elisabethstr. 20, VA: Immanuel-Gemeinde, Kontakt: Immanuel-Gemeinde, Elisabethstr. 17/18, 28217 Bremen, Tel.: 0421/383116, Fax: 0421/9586917, E-Mail: buero(Punkt)immanuel(at)kirche-bremen(Punkt)de,
Internet: http://www.kirche-bremen.de/gemeinden/16_immanuel/16_immanuel.php

• Samstag/Sonntag, 6./7. Dezember, Kassel, Friedenspolitischer Ratschlag 2014

• Dienstag, 9. Dezember, 17 bis 19 Uhr, DGB-Haus, Bahnhofsplatz 22/28, "Mit Gott dem Herrn zum Krieg": Kriegsansprachen Bremer Pastoren (Emil Felden, Karl König u.a.) und Tagebuchaufzeichnungen Bremer Bürger


13. In eigener Sache

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen an: info@bremerfriedensforum.de. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.
Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.

Mit freundlichen Grüßen
Ekkehard Lentz


Verweise:

[1] http://www.bremerfriedensforum.de/427/press/presseerklaerung-des-bremer-friedensforums-zum-kampf-um-kobane/

[2] http://www.bremerfriedensforum.de/424/event/solidaritaet-mit-dem-widerstand-gegen-is-terror-in-kurdistan-wie-kann-der-terror-gestoppt-werden/

[3] https://www.openpetition.de/petition/online/uranmunition-aechten

[4] http://www.weserreporter.de/artikelid4390_offener-brief-an-wirtschaftsminister-gabriel.html

[5] http://www.koop-frieden.de/aktuelles/artikel/aktionskonferenz-fuer-den-frieden-beschliesst-einen-friedenswinter-2014-2015.html

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 12 vom 30. Oktober 2014
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Telefon: 0049- (0) 421-3 96 18 92
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
Internet: www.bremerfriedensforum.de
www.facebook.com/pages/Bremer-Friedensforum/265831246795398


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Novmember 2014


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