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NEWSLETTER/166: Bremer Friedensforum 4 vom 20. Mai 2016


Newsletter Bremer Friedensforum 4 vom 20. Mai 2016

Inhalt heute:

  1. Zwei, drei Narrative in und über Israel
  2. Die Remilitarisierung 1956 und deren Folgen bis heute
  3. Bundeswehr an der Hochschule Bremen: Offener Brief an die Rektorin
  4. Margot Käßmann gegen Aufstockung der Bundeswehr
  5. Kein Drohnenkrieg - Stopp Ramstein
  6. Bremer Friedensforum im Netz
  7. Aus dem Terminkalender
  8. In eigener Sache

BEVORSTEHENDE VERANSTALTUNGEN
1. Zwei, drei Narrative in und über Israel

Bremen. Sönke Hundt vom Bremer Friedensforum berichtet am Mittwoch, 25. Mai, über seine kürzliche Reise nach Israel. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr in der Villa Ichon am Goetheplatz 4. Sönke Hundt fuhr mit einer Reisegruppe der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Bremen (DIG) nach Israel. Es ging hauptsächlich nach Haifa, der Partnerstadt Bremens, aber auch nach Akko, Beit She'arim, zum See Genezareth, zum immer noch sozialistischen Kibbutz Sha'ar Hagolan, auf die Golanhöhen, nach Caesarea, Tel Aviv, Jerusalem und auf die hoch über dem Toten Meer gelegene alte Herodes-Festung Masada. Die Reise war gut organisiert, sehr informativ - und insgesamt sehr einseitig.

Weitere Informationen:
http://www.bremerfriedensforum.de/667/event/Zwei-drei-Narrative-in-und-ueber-Israel/


2. Die Remilitarisierung 1956 und deren Folgen bis heute

Bremen. Um die Remilitarisierung 1956 und deren Folgen bis heute geht es in einer Veranstaltung mit Dr. Erhard Crome, Berlin und Horst Trapp, Frankfurt/Main, am Donnerstag, 26. Mai, um 20 Uhr in der Villa Ichon in Bremen, Goetheplatz 4.

1956 wurde das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland so geändert, dass Westdeutschland über Militär verfügen konnte und der männliche Bundesbürger zum Waffendienst verpflichtet war. Die Vorbereitungen zur Wiederbewaffnung waren bereits seit 1950, zunächst heimlich, mit ehemaligen Offizieren der Naziwehrmacht gegen einen starken öffentlichen Widerstand eingeleitet worden. 1955 trat die Bundesrepublik bereits der NATO bei. Dieser Neubeginn eines bewaffneten Deutschlands sollte besonders nach der Übernahme der DDR weitgehende Folgen haben, so die Beteiligung am NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien 1999, am Afghanistankrieg und das Streben nach einer immer stärkeren Militarisierung aller Lebensbereiche in der Bundesrepublik.

Erhard Crome, Politikwissenschaftler, arbeitet als Referent für Friedens- und Sicherheitspolitik sowie Europapolitik im Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er koordiniert den Gesprächskreis "Frieden und Sicherheitspolitik" der Rosa-Luxemburg-Stiftung, ist Mitglied im Berliner Debatte Initial e.V., im WeltTrends e.V., Potsdam, sowie in der Gesellschaft für Kultursoziologie e.V., Leipzig. Er schreibt in verschiedenen Zeitschriften.

Horst Trapp ist in der Friedens- und Zukunftswerkstatt e.V. seit ihrer Gründung 1990 tätig und arbeitet im Bundesausschuss Friedensratschlag mit. Seine Friedensaktivitäten reichen allerdings viel weiter zurück. Der ehemalige IG Metall-Jugendsekretär wirkt seit den 1960er Jahren bis heute in der Ostermarschbewegung, war Mitglied des Bundesvorstandes der Deutschen Friedens-Union (DFU), im Büro des Komitees für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit, aktiv bei der Krefelder Initiative und einer der Sprecher des Bundesvorstandes der Friedensliste.

Veranstalter: MASCH (Marxistische Abendschule) in Kooperation mit dem Bremer Friedensforum und dem Arbeitskreis Geschichte der IG Metall Bremen


AKTUELL
3. Bundeswehr an der Hochschule Bremen: Offener Brief an die Rektorin

Bremen. Aufgrund der Bestrebungen der Hochschule Bremen, für den neuen, dualen Studiengang "Internationaler Frauenstudiengang Informatik (IfI)" mit der Bundeswehr zu kooperieren, hat Ralf E. Streibl, Lehrbeauftragter des Fachbereichs Informatik, einen offenen Brief an Karin Luckey, Rektorin der Hochschule Bremen, geschrieben.

Ralf E. Streibl erklärt in dem Brief seine Verweigerung, in diesem neuen Studiengang als Lehrbeauftragter tätig zu sein und begründet dies ausführlich:
http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/HSB_offener_brief.pdf


4. Margot Käßmann gegen Aufstockung der Bundeswehr

Frankfurt/M. Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, kritisiert die geplante Aufstockung der Bundeswehr. "7.000 Soldaten mehr ändern nichts", sagte die Theologin der "Bild am Sonntag". Ihr gehe es "um die grundsätzliche Hoffnung, für die wir Pazifisten oft verlacht werden: eine Welt, in der wir Armeen nicht mehr benötigen." Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte angekündigt, die Bundeswehr in den kommenden sieben Jahren personell aufzustocken und den Wehretat bis 2020 von derzeit 34,2 auf 39,2 Milliarden Euro anzuheben.

Kriegseinsätze lehnte Käßmann ab. "Ich würde mir wünschen, dass Deutschland dafür bekannt würde, Konflikte nicht-militärisch zu lösen", sagte die Botschafterin der evangelischen Kirche für das Reformationsjubiläum 2017. "Die Geschichte Deutschlands hat uns gelehrt: Krieg, den wir nach außen tragen, bringt ganz entsetzliches Leid über andere. Und auch über uns selbst."

Weiter:
https://www.evangelisch.de/inhalte/134543/15-05-2016/margot-kaessmann-gegen-aufstockung-der-bundeswehr


5. Kein Drohnenkrieg - Stopp Ramstein
Kommt und macht mit bei der Menschenkette am 11. Juni 2016!

Bremen. Ramstein steht für die Politik von Interventionen und Krieg, von Überwachung und Militarismus. Von Ramstein gehen durch die weltweiten Drohneneinsätze tagtäglich Tod, Leid, Terror und Verderben aus. Drohnenkrieg ist Serienmord. Als erstes muss die Drohnenrelaisstation geschlossen werden, wenn Frieden und Abrüstung weltweit eine Chance bekommen sollen. Unser großes Ziel ist die Airbase zu schließen. Wir fordern die Bundesregierung auf, den Truppenstationierungsvertrag zu kündigen. Das geschieht nicht von allein. Die Bundesregierung ist nicht bereit, den Friedensintentionen des Grundgesetzes Folge zu leisten. Wir wollen am 11. Juni gegen Krieg und Waffen demonstrieren und mit einer symbolischen Menschenkette bis zur Air Base Ramstein für die überlebensnotwendige Alternative Frieden werben. Wir wollen den Druck auf die Politik erhöhen. Wir wollen ein unüberhörbares Zeichen setzen: Die Mehrheit der Menschen in unserem Land will keinen Krieg und keine Kriegsvorbereitung.

Mehr:
http://www.ramstein-kampagne.eu/wp-content/uploads/2015/08/Appell-der-Planungskonferenz-final.pdf


6. BREMER FRIEDENSFORUM IM NETZ

Bremen. Mehr als der Newsletter bringt die Internetseite des Bremer Friedensforums: www.bremerfriedensforum.de. Wir empfehlen auch die täglich mehrfach aktualisierte Facebook-Seite des Bremer Friedensforums. Sie kann auch gelesen werden, ohne Mitglied in dem sozialen Netzwerk zu sein (einfach das "f" von www.bremerfriedensforum.de anklicken!). Wer bei Facebook ist, bitte dort ruhig öfter mal den Daumen hoch (Gefällt mir). Auch für Kommentare sind die Redakteure und LeserInnen der Facebook-Seite dankbar.

http://www.bremerfriedensforum.de
http://www.facebook.com/bremerfriedensforum


7. AUS DEM TERMINKALENDER

• Treffen Bremer Friedensforum: jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4 (im Mai: 12. Mai 2016!)

• Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache Bremer Friedensforum, Marktplatz

• Jeden dritten Freitag im Monat, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

• Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

Weitere Termine aus der Friedensbewegung:
http://www.friedenskooperative.de/termine.htm

• Mittwoch, 25. Mai, 19.30 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, Reisebericht von Sönke Hundt: "Zwei, drei Narrative in und über Israel",

• Mittwoch, 25. Mai, 20 Uhr, "Kuß Rosa", Buntentorsteinweg 143, neben dem Schnürschuhtheater, "Bremen-Cuba: Solidarität konkret" zeigt den Film "Hello Hemingway" mit freiem Eintritt und anschließendem Gespräch

• Donnerstag, 26. Mai, 20 Uhr, Bremen, Villa Ichon, Goetheplatz 4, Dr. Erhard Crome, Berlin und Horst Trapp, Frankfurt/Main: "Die Remilitarisierung 1956 und deren Folgen bis heute", Veranstaltung der MASCH in Kooperation mit dem Bremer Friedensforum und dem Arbeitskreis Geschichte der IG Metall Bremen
http://www.masch-bremen.de/

• Samstag, 28. Mai, 11 Uhr, Buntentorsteinweg 95, Heinrich Hannover spricht bei der Einweihung der Stele zur Erinnerung an die Konfiszierung des KPD-Büros 1933

• Dienstag, 31. Mai, 17 Uhr, Bremer Presse-Club, Schnoor 27/28, "Wiedergutmachung für deutsche Rotspanienkämpfer nicht vorgesehen - Über einen Briefwechsel des Spanienkämpfers und Hamburger Bundestagsabgeordneten Peter Blachstein mit dem Sozialminister Katzer in den 1970er Jahren, vorgelesen und interpretiert von Gerald Schneider und Jörg Wollenberg

• Freitag, 10. Juni, 20 Uhr, Bremer Presse-Club, Schnoor 27/28, Vortrag von Volker Mauersberger, langjähriger Spanienkorrespondent der ARD und der "Zeit" und ehemaliger Chefredakteur von Radio Bremen (Hörfunk): "Vom schwierigen Weg zur Demokratie nach Franco",

• Samstag, 11. Juni, Demo und Menschenkette Kampagne "Stopp Ramstein! Kein Drohnenkrieg! http://www.ramstein-kampagne.eu/ - Info über Mitfahrgelegenheiten aus Bremen: Gerhard Baisch, Telefon (0421)415129

• Mittwoch, 15. Juni, 19.30 Uhr, Überseemuseum, Olaf Bernau, "Mali - Land im Umbruch"

• Donnerstag, 16. Juni, 20 Uhr, Villa Ichon Goetheplatz 4, Jörg Wollenberg: "Auf den Spuren der Bremer im Spanischen Bürgerkrieg"

• Sonntag, 19. Juni, 17 Uhr, Villa Ichon, Goetheplatz 4, "O wehe mir! Sie haben dich verbrannt?" Literarische Texte zum Überfall auf die Sowjetunion vor 75 Jahren, Veranstaltung des Literarischen Quartiers (LitQ)

• Freitag, 24. Juni, Berlin, Runder Tisch Friedensbewegung der Bundestagsfraktion Die Linke

• 24. bis 26. Juli, Delegation aus Bremen demonstriert vor Atomwaffenstandort Büchel - Info über Mitfahrgelegenheiten aus Bremen: Barbara Heller (0421)4341852

• Samstag, 6. August, 12 bis 13 Uhr, Marktplatz Bremen, Mahnwache zum 71. Jahrestag des Atombombenabwurfes auf Hiroshima und Nagasaki

• Donnerstag, 1. September, Antikriegstag

• Samstag, 17. September, Gemeindezentrum Zion, Berliner Compagnie

• 30. September bis zum 2. Oktober, Technische Universität Berlin, Weltkongress "Abrüstung - für und in einer Atmosphäre des Friedens" (Disarm for a Climate of Peace) "Die Welt ist überrüstet und der Frieden unterfinanziert" (UN-Generalsekretär Ban Ki-moon). In einer Atmosphäre der internationalen politischen Konfrontation und der weltweiten Hochrüstung veranstaltet das Internationale Friedensbüro (International Peace Bureau, IPB) den Kongress, zu dem ca. 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus mehr als 40 Ländern erwartet werden.
Das vorläufige, bereits sehr umfassende Programm ist zu finden unter:
https://www.ipb2016.berlin/program/program-structure/

• Samstag, 8. Oktober, Berlin, bundesweite Demonstration der Friedensbewegung (geplant)


8. IN EIGENER SACHE

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen an: info@bremerfriedensforum.de. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.
Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 4 vom 20. Mai 2016
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Telefon: 0049 - (0) 421-3 96 18 92
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
Internet: www.bremerfriedensforum.de
www.facebook.com/pages/Bremer-Friedensforum/265831246795398


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Mai 2016

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