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NEWSLETTER/172: Bremer Friedensforum 10 vom 14. November 2016


Newsletter Bremer Friedensforum 10 vom 14. November 2016


Inhalt heute:
Bevorstehende Veranstaltungen - (weitere im Terminkalender unten)

01. Schritte auf dem Weg zum Frieden in Afghanistan
02. Einwirkungen der langjährigen Kriegssituation auf die israelische Gesellschaft

Berichte/Interviews/Erklärungen/Initiativen

03. Rechtsgutachten weist nach: Kooperation verstößt gegen die Zivilklausel
04. Die Cyberpeace-Kampagne wird fortgesetzt
05. Projekt Drohnenkrieg und Flucht gestartet
06. Bundeswehrmandat für Syrien verlängert - Kampagne zieht dennoch vorsichtig optimistische Bilanz
07. EAK: Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung auch für US-Soldaten bestätigen
08. Ein Präsident Trump schockt sie weniger als Clinton
09. Was wir von den Wahlen in den USA lernen können (und müssen)
10. Mitschnitt des Vortrags von Clemens Messerschmid: "Wem gehört das Wasser?"
11. ATTAC zu deutscher Rüstung und Rüstungsexporten
12. Spenden für ein Projekt der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit
13. Plakatwand "Kein Werben fürs Sterben"

- Bremer Friedensforum im Netz
- Aus dem Terminkalender
- In eigener Sache


BEVORSTEHENDE VERANSTALTUNGEN (weitere im Terminkalender unten
1. Schritte auf dem Weg zum Frieden in Afghanistan

Bremen. Matin Baraki spricht am Mittwoch, 16. November, um 19.30 Uhr, im Überseemuseum Bremen zum Thema "Schritte auf dem Weg zum Frieden in Afghanistan". In Afghanistan herrschen seit 37 Jahren Krieg und Gewalt. Was muss geschehen, damit die verfeindeten Lager dort in Verhandlungen miteinander treten und sich den Menschen eine Perspektive auf ein friedliches Zusammenleben eröffnet? Ist das Konzept der "Nationalen Versöhnung", das Ende der 1980er Jahre unter Nadschibullah entwickelt wurde, eine geeignete Basis für Verhandlungen?

Dr. Matin Baraki, Politologe mit Lehraufträgen an den Universitäten Marburg, Gießen und Kassel und regelmäßig in Afghanistan, stellt das Konzept der Nationalen Versöhnung vor und zieht Schlüsse für heute. Baraki stammt aus Afghanistan und hat zahlreiche Publikationen zum Mittleren und Nahen Osten veröffentlicht.

Veranstalter:
Afghanisch-Deutsche Kulturinitiative, Flüchtlingsrat Bremen, Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz), Bremer Friedensforum

Link:
http://www.bremerfriedensforum.de/742/event/Schritte-auf-dem-Weg-zum-Frieden-in-Afghanistan/


2. Einwirkungen der langjährigen Kriegssituation auf die israelische Gesellschaft

Bremen. Iris Hefets spricht am Mittwoch, 23. November, um 19 Uhr in der Villa Ichon, Bremen, Goetheplatz 4, zum Thema: "Einwirkungen der langjährigen Kriegssituation auf die israelische Gesellschaft". Iris Hefets ist Psychotherapeutin und in der "Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost", der deutschen Sektion der Föderation "European Jews for a Just Peace" (EJJP), aktiv. Laut seiner Satzung setzt sich der gemeinnützige Verein dafür ein, "Personen jüdischer Herkunft eine Plattform" zu bieten, "sich für das allgemeine Ziel der Völkerverständigung und vorrangig für eine gerechte Friedenslösung zwischen Israel und Palästina einzusetzen sowie für ein friedliches Zusammenleben der jüdischen und palästinensischen Bürger und Bürgerinnen Israels zu wirken". Dabei will er "die jüdische Tradition des Strebens nach Gerechtigkeit, Friedfertigkeit und Mildtätigkeit sowie insbesondere den jüdischen Widerstand gegen Willkür und Unterdrückung in Ehren halten und in der jüdischen und nichtjüdischen deutschen Bevölkerung bekannt machen."

Iris Hefets ist in Israel geboren und hat das Land vor 14 Jahren aus politischen Gründen verlassen. In einer Auseinandersetzung mit Lala Süsskind, der Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Berlin, wehrte sich Iris Hefets in einer Klage vor dem Berliner Landgericht gegen sie beleidigende Äußerungen. Frau Süsskind verlor den Prozess und musste eine Unterlassungserklärung abgeben, dass sie die beleidigende Äußerung nicht wiederholt und Ähnliches nicht mehr behauptet.

Veranstalter:
AK Nahost, Deutsch-Palästinensische Gesellschaft/Bremen e.V., Israeli Committee against house demolation (Gruppe Bremen), Bremer Friedensforum


BERICHTE/INTERVIEWS/ERKLÄRUNGEN/INITIATIVEN
3. Rechtsgutachten weist nach: Kooperation verstößt gegen die Zivilklausel

Bremen. Die beabsichtigte Kooperation zwischen der Hochschule Bremen und dem Bundesamt für das Personalwesen der Bundeswehr verstößt gegen die Zivilklauseln des Bremischen Hochschulgesetzes und der Hochschule Bremen. Dies weist Rechtsanwalt Dr. Bernd Hoppe aus Kassel in einem Rechtsgutachten nach.

Das Gutachten steht zum Download:
http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/Doku20161106bh.pdf


4. Die Cyberpeace-Kampagne wird fortgesetzt

Bremen. In Bremen ist das zweitägige Cyberpeace-Forum zu Ende gegangen. Hier wurden aktuelle Entwicklungen zum Thema Cyberkrieg diskutiert. Die Veranstaltung begann mit einer Podiumsdiskussion anlässlich der Kooperation der Hochschule Bremen mit der Bundeswehr: "Zapfenstreich für die Zivilklausel?". Am zweiten Tag stellten kompetente Referenten aktuelle Entwicklungen und Gegenentwürfe zum Thema Cyber- und Drohnenkrieg vor.

Die Cyberpeace-Kampagne geht weiter:
http://cyberpeace.fiff.de/Kampagne/WirFordern

Beitrag von Radio Bremen:
http://www.radiobremen.de/gesellschaft/themen/zivilklausel-cyberwar-hochschule100.html


5. Projekt Drohnenkrieg und Flucht gestartet

Bremen. Die Bremer Rosa-Luxemburg-Stiftung (Rosa-Luxemburg-Initiative) beschäftigt sich seit einigen Jahren intensiv mit dem Thema Drohnenkrieg (zuletzt beim Cyberpeace-Forum). Bei ihrer Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit will sie auch die Sichtweise der Opfer dieser Art der Kriegsführung zu Wort kommen lassen. Nach Deutschland Geflüchtete sollen zu ihren Erfahrungen mit Drohnen befragt und die Ergebnisse in geeigneter Form dokumentiert werden. Die Zeuginnen und Zeugen entscheiden dabei, in welcher Form (Audio, Video) ihre Berichte öffentlich gemacht werden.

Siehe:
http://www.rosa-luxemburg.com/news/2016/projekt-drohnenkrieg-und-flucht-gestartet/


6. Bundeswehrmandat für Syrien verlängert - Kampagne zieht dennoch vorsichtig optimistische Bilanz

Berlin/Bonn. Die Kampagne "MACHT FRIEDEN. Zivile Lösungen für Syrien" (Bremer Friedensforum gehört dem Trägerkreis an) verurteilt die Zustimmung der Bundestagsabgeordneten zur Verlängerung und Erweiterung des Syrienmandats der Bundeswehr. Dadurch wird Deutschland noch weiter in den Krieg in Syrien hineingezogen und der Konflikt zwischen der NATO und Russland weiter eskaliert. Trotz der mehrheitlichen Verabschiedung der Mandatsverlängerung zieht Ulrich Wohland, einer der Sprecher*innen der Kampagne, eine vorsichtig optimistische Bilanz. "Unser Ziel war, dass mehr Bundestagsabgeordnete als letztes Jahr gegen das Bundeswehrmandat stimmen - nun sind es sogar sechs weniger als 2015. Doch wenn man sich die Aufteilung der Stimmen genauer anschaut, gibt es Grund für einen vorsichtigen Optimismus," resümiert Wohland. "Fast alle Bundestagsabgeordneten aus der Regierungskoalition von CDU/CDU und SPD, die im letzten Jahr gegen das Mandat oder mit Enthaltung gestimmt hatten, blieben bei ihrem Votum. Und im Gegensatz zu 2015, als noch jeweils drei grüne Abgeordnete den Einsatz befürworteten bzw. sich enthielten, stimmte die Grüne Bundestagsfraktion in diesem Jahr geschlossen dagegen - wie auch wieder die Linke. Das ist ein Erfolg und macht uns Mut. In unseren Gesprächen mit Bundestagsabgeordneten unterschiedlicher Fraktionen wurde deutlich: Das noch immer überwiegende Ja zum Bundeswehreinsatz ist keineswegs zementiert. Viele Abgeordnete, die jetzt noch für das Bundeswehrmandat gestimmt haben, würden zivile Lösungen der militärischen Reaktion vorziehen. Das ist für die Kampagne und für die ganze Friedensbewegung Ansporn, die Möglichkeiten ziviler und gewaltfreier Konfliktbearbeitung in Syrien noch konkreter zu vermitteln und Politikerinnen und Politiker aller Parteien dafür zu gewinnen."

445 Bundestagsabgeordnete votierten für das Mandat, 139 dagegen, davon insgesamt 29 aus der Regierungskoalition (zwei aus der CDU/CSU, 27 aus der SPD-Fraktion). Zwei Abgeordnete enthielten sich. Bei der Abstimmung im vergangenen Jahr waren es 145 Nein-Stimmen (davon zwei CDU/CSU und 28 SPD) und sieben Enthaltungen. Die Zahl der Ja-Stimmen blieb gleich. Insgesamt waren weniger Abgeordnete als im letzten Jahr bei der namentlichen Abstimmung anwesend.

Die Kampagne wird ihre Arbeit fortsetzen und auch im Wahljahr 2017 für zivile Alternativen der Konfliktbearbeitung werben. Mehr Informationen über die Kampagne "MACHT FRIEDEN. Zivile Lösungen für Syrien" und die beteiligten Trägerorganisationen:
http://www.macht-frieden.de


7. EAK: Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung auch für US-Soldaten bestätigen

Bonn/München. Die Verhandlung über den Asylantrag des US-Soldaten André Shepherd vor dem Verwaltungsgericht in München bietet nach Ansicht der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden die Chance, das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung auch für US-Soldaten in Deutschland zu bestätigen. Das Verwaltungsgericht München wird am 16. November ab 13.30 Uhr über den im November 2008 eingereichten Asylantrag des US-amerikanischen Soldaten André Shepherd verhandeln. Er hatte in Deutschland Asyl beantragt, weil Shepherd sich einem Einsatzbefehl für den Irak verweigert hatte, da er diesen für völkerrechtswidrig hielt. Der Antrag wurde vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge abgelehnt, seine Klage vor dem Münchener Verwaltungsgericht wurde dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) vorgelegt. Und dieses entschied im Februar 2015, dass die Entscheidung über den Asylantrag bei den deutschen Behörden und Gerichten liege.

"Es muss möglich sein, dass Soldatinnen und Soldaten jederzeit einen Einsatz aus Gewissensgründen verweigern können", macht EAK-Geschäftsführer Wolfgang Burggraf deutlich. Er wird als Prozessbeobachter an dem Gerichtsverfahren in München teilnehmen. Kriegsdienstverweigerung sei ein unverzichtbarer Teil der Glaubens- und Gewissensfreiheit, unterstreicht Burggraf nachdrücklich. "Eine Verweigerung des Kriegsdienstes, ebenso auch eine Desertion sind mutige persönliche Schritte aus Gewissensnot, die es zu achten und nicht zu verfolgen gilt", betont der EAK-Geschäftsführer. Darum sei das Gerichtsverfahren von André Shepherd auch so bedeutend. Und hier habe Deutschland eine Chance, zu zeigen, dass das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung und die Achtung des Gewissens als hohes Gut ernst genommen werden, so Wolfgang Burggraf.


8. Ein Präsident Trump schockt sie weniger als Clinton

Bremen. Gabriele Krone-Schmalz war langjährige Moderatorin bei der ARD und als Korrespondentin in Moskau. Gabriele Krone-Schmalz hält nichts von Vereinfachungen. Hier ein Interview mit ihr darüber, was von der künftigen Außenpolitik des neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump zu erwarten ist.

Bitte lesen Sie:
http://www.nordbayern.de/politik/ein-prasident-trump-schockt-sie-weniger-als-clinton-1.5609985


9. Was wir von den Wahlen in den USA lernen können (und müssen)

Berlin. Vergangenen Dienstag waren die Menschen in den USA aufgefordert, eine neue Regierung zu wählen. Zur Überraschung vieler wählten sie den Immobilienmogul und Fernsehstar Donald Trump zum Präsidenten und bescherten seiner Partei eine für die USA seltene Machtfülle mit satten Mehrheiten im Senat und dem Repräsentantenhaus. Nach allem was wir wissen, verlief die Wahl ordnungsgemäß. Wir, der Rest der Welt, müssen die Resultate dieser demokratischen Wahl akzeptieren. Wir müssen aber auch mit ihnen leben. Denn die USA sind weiterhin die einzige globale Supermacht - militärisch, politisch, wirtschaftlich, kulturell - daher kann es niemandem egal sein, wer sie regiert.

Bitte lesen Sie den Kommentar von Dr. Alex Rosen, IPPNW-Vorstand:
http://blog.ippnw.de/?p=2272


10. Mitschnitt des Vortrags von Clemens Messerschmid: "Wem gehört das Wasser?"

Bremen. Den Mitschnitt des Vortrags von Clemens Messerschmid am 8. November im Bremer Überseemuseum zum palästinensisch-israelischen Wasserkonflikt hat Sönke Hundt jetzt auf youtube online gestellt. Sehenswert! Anhörenswert! Aber Achtung: dauert 1:20 h. Clemens Messerschmid, von Beruf Hydrogeologe, lebt und arbeitet seit fast 20 Jahren in Palästina, vornehmlich in der West Bank (Ramallah). Neben seiner Tätigkeit in lokalen und internationalen Projekten zur Erkundung, Erschließung und Nutzung der örtlichen Grundwasserressourcen, arbeitet er in der Projektplanung und Evaluierung. Er ist ausgesprochener Fachmann für hydropolitische Analysen im Nahen Osten. Nach seinem Interview zur besten Sendezeit in der ARD und auf arte ist er reichlich angegangen worden. Einer seiner schärfsten Kritiker, Ulrich W. Sahm (schrieb früher äußerst siedlerfreundliche Kommentare im Weser Kurier) war bei der Veranstaltung auch anwesend. Er äußerte sich aber nicht, obwohl von Clemens Messerschmid mehrfach angesprochen.

Video:
http://www.nahost-forum-bremen.de

Direkt auf youtube:
https://youtu.be/ag9CZQwoBOg


11. ATTAC zu deutscher Rüstung und Rüstungsexporten

Frankfurt/M. Beschluss des ATTAC-Ratschlag, 29. Oktober 2016: "Aufrüstung und Rüstungsexporte: Das Geschäft mit dem Krieg stoppen!" Gemeinsam mit Friedens- und humanitären Organisationen fordert attac-Deutschland: Kein Export von Rüstungsgütern, Exportverbot für Kleinwaffen und Munition, Keine Hermes-Bürgschaften für Rüstungsexporte, Keine Lizenzvergaben zum Nachbau deutscher Kriegswaffen, Angebote zur Umwandlung von Rüstungsindustrie in zivile Produktion. Darüber hinaus statt der angekündigten, massiven Ausweitung- drastische Reduzierung des Rüstungsetats, und die Beendigung aller Auslandseinsätze der Bundeswehr. ATTAC wird sich weiter mit den wirtschaftlichen Mechanismen der Rüstungs- und Kriegsökonomie befassen, und der Politik der Gewalt unsere Ziele entgegensetzen: Wir wollen Dialog, weltweite Abrüstung, friedliche zivile Konfliktlösungen und ein auf Ausgleich basierendes System gemeinsamer Sicherheit.

Begründung:
Wirtschaftliche Dominanz- und Gewinninteressen werden durch die Macht der Kapitaleigner über die Märkte durchgesetzt, aber auf internationaler Ebene immer wieder auch durch militärische Gewalt - wie es einer der Ideologen dieser Verhältnisse ausdrückte: wo die Macht von McDonald's (Hamburger-Kette) zur ökonomischen Landnahme nicht ausreicht, werden die Produkte von McDonnell-Douglas (Bombenflugzeuge) zur Anwendung gebracht. Das Geschäft mit den Kriegswaffen boomt: allein der Etat des deutschen "Verteidigungs"-Ministeriums soll laut Nato-Beschluss von 1,2 % auf 2 % des Bruttoinlandsprodukts steigen, allein in diesem Jahr laut Haushaltsentwurf schon bei 34,3 Mrd., sind für 2017 36,6 Mrd. vorgesehen, das bedeutet +6,8 %, während der Haushalt insgesamt um 2,7% wachsen soll - während gleichzeitig anderen europäischen Ländern ein strikter Austeritätskurs verordnet wird, bis hin zu drastischen Einschnitten in der Gesundheitsversorgung, bei den Unterstützungen für Arbeitslose und bei anderen für die Bevölkerung existentiellen Ressourcen. Der sogenannte Verteidigungsetat ist (nach dem Haushaltstitel des Arbeits- und Sozialministeriums) der zweitgrößte Posten im Etat der Bundesrepublik.

Und es boomt auch der Export deutscher Waffen in Krisen- und Kriegsregionen - im offenen Widerspruch zu den selbstverordneten Richtlinien: an der Spitze der Empfänger steht im Rüstungsexportbericht für 2015 das autokratisch regierte Emirat Katar, an dschihadistischen Feldzügen in Arabien und Afrika beteiligt und aber auch Standort britischer und US-Militäreinheiten. Die GKKE (Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung) kommentiert: "Katar wird beschuldigt, verschiedene islamistische Organisationen, unter anderem auch den Islamischen Staat (IS) finanziell zu unterstützen. Hinzu kommt, dass Katar, als Mitglied der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition im Jemen, aktive Partei in einem bewaffneten Konflikt ist. Die Belieferung Katars mit Kriegswaffen ist deshalb aus Sicht der GKKE ein klarer Verstoß gegen die selbst gesetzten Kriterien für deutsche Rüstungsexporte." Dieses Land nahm 2015 mit Lieferungen im Wert von über 1,6 Mrd. Euro die Spitzenposition bei den deutschen Rüstungsexporten ein. An vierter Stelle liegt in der Rangfolge der Empfänger deutscher Waffenlieferungen mit Importen im Wert von über 500 Millionen Euro Israel, das, obwohl im Dauerkonflikt mit der palästinensischen Bevölkerung in den besetzten Gebieten und mit arabischen Nachbarn, mit atomwaffentauglichen U-Booten made in Germany ausgestattet wird. An achter Stelle das autokratisch regierte Saudi-Arabien, welches Krieg im Jemen führt, und zu den Förderern des dschihadistischen Terrors zählt. All diese "guten Kunden" haben dazu beigetragen, dass unter Wirtschafts-Minister Gabriel, der vor seinem Amtsantritt für eine restriktivere Rüstungsexportpolitik eintrat, diese Exporte 2015 den Rekordwert von 12,82 Mrd. Euro (Summe aller Exportgenehmigungen 2015) erreichen konnten.


12. Spenden für ein Projekt der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit

Bremen/Verden. Die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF) besteht seit 1919 als deutsche Sektion der Women's International League for Peace and Freedom (WILPF). Die WILPF wurde 1915, mitten im Krieg, von den Frauen des Internationalen Frauenfriedenskongresses in Den Haag gegründet. Eine der Gründerinnen und die spätere Gründerin der deutschen Sektion war Anita Augspurg, geboren am 22. September 1857 in Verden/Aller. Angesichts der Kriege in der Welt, die uns täglich erschüttern, hat die IFFF beschlossen, Frauen auszuzeichnen, die in ihrem kriegführenden Land oder akuten Krisengebiet um Frieden ringen. Der Preis ist Anita Augspurg gewidmet und mit 5718 Euro (in Anlehnung an ihr Geburtsdatum 1857) ausgelobt. Mit der Preissumme soll der Kampf um Frieden unterstützt werden. Die Preisverleihung wird in Kooperation mit der Stadt in Verden im September 2017 stattfinden. Bis dahin soll das Preisgeld über Spenden zusammen gekommen sein. Die Preisträgerin wird im März 2017 nominiert. [...]

Weitere Informationen:
http://www.wilpf.de


13. Plakatwand "Kein Werben fürs Sterben"

Bremen. Der Bremer Künstler Klaus Schiesewitz hat in der Faulenstraße (neben der ehemaligen Drogerie Zinke) eine Plakatwand gegen die Werbung und den Einfluss der Bundeswehr in Hochschulen und anderen Lebensbereichen gestaltet. Das Kunstwerk kann noch die nächsten zwei Wochen angeschaut werden.


BREMER FRIEDENSFORUM IM NETZ

Bremen. Mehr als der Newsletter bringt die Internetseite des Bremer Friedensforums: www.bremerfriedensforum.de. Wir empfehlen auch die täglich mehrfach aktualisierte Facebook-Seite des Bremer Friedensforums. Sie kann auch gelesen werden, ohne Mitglied in dem sozialen Netzwerk zu sein (einfach das "f" von www.bremerfriedensforum.de anklicken!). Wer bei Facebook ist, bitte dort ruhig öfter mal den Daumen hoch (Gefällt mir). Auch für Kommentare sind die Redakteure und LeserInnen der Facebook-Seite dankbar.

http://www.bremerfriedensforum.de
http://www.facebook.com/bremerfriedensforum


AUS DEM TERMINKALENDER

• Mittwoch, 16. November, 19.30 Uhr, Bremen, Überseemuseum, Veranstaltung mit Matin Baraki "Schritte auf dem Weg zum Frieden in Afghanistan", Veranstalter: Afghanisch-Deutsche Kulturinitiative, Flüchtlingsrat Bremen, Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz), Bremer Friedensforum

• Mittwoch, 16. November, 18.05 bis 19 Uhr, Bremen, Podiumsdiskussionssendung "Nordwestradio unterwegs" zur Kooperation zwischen Hochschule Bremen und Bundeswehr beim "Internationalen Frauenstudiengang Informatik", Publikum willkommen!
Siehe auch:
http://www.radiobremen.de/nordwestradio/veranstaltungen/nordwestradio-unterwegs/index.html

• Donnerstag, 17. November, 19 Uhr, Bremen-Vegesack, Gustav-Heinemann-Bürgerhaus, "Heinrich Heine: Und Deutschland? .... . Ich weiß nicht ...", Rolf Becker, Theater-, Film- und Fernsehschauspieler, rezitiert. Rolf Becker gilt als einer der besten Heine-Rezitatoren. Die Lesung wird 90 Minuten dauern. Eine Solidaritätslesung im Gedenken an den Blumenthaler Widerstandskämpfer Leo Drabent und seinem besten Freund Hans Neumann, die wegen ihres Kampfes gegen Faschismus, Rassismus und Krieg am 20. November 1944 im Zuchthaus Brandenburg enthauptet wurden, Veranstalter: Nordbremer Bürger gegen Krieg

• Freitag, 18. November, 18 Uhr, Bremen, Büro Birgit Menz (MdB), Doventorstraße 4, Vortrag und Diskussion mit Robert Hempel "Die Macht der Kunst in Zeiten anhaltender Kriege am Beispiel von Picassos 'Guernica'", Veranstalter: Die Linke, Kreis Mitte/Ost

• Freitag, 18. November, 20 Uhr, Bremen, Bürgerhaus Hemelingen, "Auf der Flucht vor meinen Landsleuten", ein besonderer Liederabend mit Stephan Uhlig und Angelika Scholl, der dem Thema "Flucht und Vertreibung" gewidmet ist. Zu hören sind Lieder und Texte von Hanns Eisler, Kurt Weill, Bertold Brecht, Kurt Tucholsky, J. v. Eichendorff u.a.
Getragen wird der Abend von der Anneliese Loose-Hartke-Stiftung:
http://www.alhs.eu

• Samstag/Sonnntag, 19./20. November, Tübingen, Schlatterhaus, Österbergstraße 2, 20. Kongress der Informationsstelle Militarisierung e.V., "Kein Frieden mit der Europäischen Union"
http://www.imi-online.de

• Dienstag, 22. November, 19.30 Uhr, Bremen, Villa Ichon, Goetheplatz 4, Jörg Kronauer: "Das pazifische Jahrhundert: US-Politik gegenüber China", Veranstalter: MASCH Bremen

• Dienstag, 22. November, 19 bis 21.30 Uhr, Bremen, SOS-Kinderdorf-Zentrum, Friedrich-Ebert-Straße 101, Ecke Neustadtscontrescarpe, "Bundeswehr hat an Uni und Hochschule nichts zu suchen", Diskussionsveranstaltung mit Prof. Dr. Wolfram Elsner, Ralf Streibl und Miriam Strunge, Veranstalter: Linksfraktion Bremen
http://www.dielinke-bremen.de/nc/termine/ereignis/einzel/termin/bundeswehr-hat-an-uni-und-hochschule-nichts-zu-suchen/

• Mittwoch, 23. November, 19 Uhr, Bremen, Villa Ichon, Goetheplatz 4, Iris Hefets: "Einwirkungen der langjährigen Kriegssituation auf die israelische Gesellschaft", Veranstalter: AK Nahost, Deutsch-Palästinensische Gesellschaft/Bremen e.V., Israeli Committee against house demolation (Gruppe Bremen), Bremer Friedensforum

• Freitag, 25. November, ab 18 Uhr, Bremen-Neustadt, Gemeindehaus Zion, Kornstraße 31, 51. Solidaritätsbasar für Vietnam, Kuba, Nicaragua, Basarverkauf, gemeinsames Essen, musikalische Beiträge: Das Rote Krokodil, ab 19.30 Uhr Begrüßung: Thomas Lieberum, Pastor, Referent: Volker Hermstorf, Hamburg, "Wie geht es weiter mit/in Kuba?"

• Freitag, 25. November, 20 Uhr Premiere/Weitere Aufführungen: 26.11., 20 Uhr/ 27.11., 17 Uhr, Bremen, Chinelo-Theaterhaus, Feldstraße 103, Theateraufführung "Liebe in der Fremde", Theaterstück über die Liebe in Zeiten des Krieges, Eintritt: Spenden werden erbeten (für Geflüchtete frei), Voranmeldungen: E-Mail: chinelo-theaterhaus@gmx.de, Telefon 0421-79012971,
http://www.bremer-welttheater.de

• Samstag, 26. November, 11 bis 17 Uhr, Frankfurt/M., Gewerkschaftshaus, Wilhelm-Leuschner-Straße 69-77, Aktionskonferenz Stopp Ramstein
Anmeldung unter: info@ramstein-kampagne.eu

• Donnerstag, 1. Dezember, 19.30 Uhr, Oldenburg, Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3, Seminarraum 2, Ausstellungseröffnung "Vergessene Geschichte - Berufsverbote - Politische Verfolgung in der Bundesrepublik Deutschland", Grußworte: Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, Stefan Störmer (GEW-Bezirksvorsitzender), Susanne Menge (MdL, Grüne), Ulf Prange (MdL, SPD), Betroffene berichten, u.a. Hans-Joachim Müller, Eva Mellert-Hartling, anschließend führen Betroffene durch die Ausstellung. Die Ausstellung wird bis zum 21. Dezember im 1. Stock des PFL gezeigt.

• Samstag/Sonntag, 3./4. Dezember, Kassel, Universität, Wilhelmshöher Allee 73, 23. bundesweiter und internationaler Friedensratschlag 2016 "Für Frieden, Abrüstung und soziale Gerechtigkeit, Rassismus und Nationalismus entgegentreten, Deutsche Kriegs- und Aufrüstungspolitik stoppen, für Verhandlungslösungen
http://www.friedensratschlag.de/userfiles/downloads/2016/2016-10_Friedensratschlag_Flyer_A4.pdf

• Dienstag, 6. Dezember, 19.30 Uhr, Bremen, Bürgerhaus Weserterrassen, Osterdeich 70b, Filmvorführung und Diskussion mit Sabrina Dittus: "Milliarden für den Stillstand". Es geht um konkrete Projekte im völkerrechtswidrig besetzten Palästina, die mit Mitteln und Hilfe von EU und UN realisiert wurden und von der Militärmacht Israels behindert und wieder zerstört wurden. Ein Einblick in die schlimme aktuelle Lage in der Westbank, unter anderem auch am Beispiel des Wasserkonflikts. Veranstalter: AK Nahost, Deutsch-Palästinensische Gesellschaft/Bremen e.V., Israeli Committee against house demolation (Gruppe Bremen), Bremer Friedensforum

• Donnerstag, 8. Dezember, 19 Uhr, Bremen, Überseemuseum, Dr. Katja Mielke (Sozialwissenschaftlerin am Internationalen Konversionszentrum Bonn, BICC), "Warum ist so wenig gut in Afghanistan?" Veranstalter: Afghanisch-Deutsche Kulturinitiative, Flüchtlingsrat Bremen, Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz), Bremer Friedensforum

• Sonntag, 11. Dezember, 15 Uhr, Bremen-Gröpelingen, Nachbarschaftshaus "Helene Kaisen", Beim Ohlenhof 10, Silvia Gingold liest aus dem Buch ihres Vaters Peter Gingold, Veranstalter: DKP-Gruppe Bremen

• Mittwoch, 14. Dezember, 19.30 Uhr, Oldenburg, CvO-Universität, Ulhornsweg, A01 0-005, Vortrag: "Berufsverbote und politische Repression an der Carl von Ossietzky Universität" - Interviews mit Zeitzeugen - Diskussion mit Dr. Heike Flessner, Prof. (em) Dieter Sterzel, RA Gerhard Baisch, Johannes Petrich, RA Hans-Henning Adler. Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Stiftung und GEW
Das gesamte Begleitprogramm zur Ausstellung kann hier eingesehen werden:
http://www.die-linke-oldenburg.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1808:berufsverbote&catid=61:veranstaltungen&Itemid=103

• Freitag, 16. Dezember, 20 Uhr, Bremen, Sendesaal, Bürgermeister-Spitta-Allee 45, "Die Grenzgänger": Brot und Rosen - Premiere des neuen Bühnenprogramms im alt-ehrwürdigen Sendesaal von Radio Bremen. Lieder von der Liebe und ihren Bedingungen im Alltag
Eintrittskarten: http://www.sendesaal-bremen.de

• Mittwoch, 11. Januar 2017, 19 bis 21 Uhr, Bremen, VHS Bremen, Faulenstr. 69, Vortrag / Diskussion mit Andreas Zumach (Journalist, Genf): "Syrien, Irak, Israel/Palästina - wie kann es weiter gehen?" Veranstalter: VHS Bremen

• bis 28. Januar 2017, Berlin-Mitte, Anti-Kriegs-Museum, Ausstellung Rudolph Bauer
Mehr Infos auf der Webseite:
http://www.rudolph-bauer.de/category/termine


• Treffen Bremer Friedensforum: jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4 (im Dezember anderer Ort!)

• Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache Bremer Friedensforum, Marktplatz bzw. Liebfrauenkirchhof (Wintermonate)

• Jeden dritten Freitag im Monat, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

• Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

Weitere Termine aus der Friedensbewegung:
http://www.friedenskooperative.de/termine.htm


IN EIGENER SACHE

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen an: info@bremerfriedensforum.de. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.
Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 10 vom 14. November 2016
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Telefon: 0049 - (0) 421-3 96 18 92
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
http://www.bremerfriedensforum.de
http://www.facebook.com/bremerfriedensforum


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. November 2016

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