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PREIS/086: Verleihung des Right Livelihood Award 2019 (Right Livelihood Foundation)


Right Livelihood Foundation - Pressemitteilung
Stockholm, 4. Dezember 2019

Heute live aus Stockholm: Verleihung des Right Livelihood Award 2019


An diesem Mittwoch werden die Preisträger*innen des Right Livelihood Award 2019, auch bekannt als "Alternativer Nobelpreis", für ihre visionäre und gleichzeitig praktische Arbeit ausgezeichnet. Verschiedene Preisträger*innen früherer Jahre und weltbekannte Künstler*innen werden zu den Feierlichkeiten erwartet, mit denen auch das 40-jährige Jubiläum dieser Auszeichnung begangen wird.

Die diesjährigen Preisträger*innen sind:

  • Menschenrechtsverteidigerin Aminatou Haidar (Westsahara):
    "für ihren unerschütterlichen gewaltlosen Widerstand, trotz Gefangenschaft und Folter, im Streben nach Gerechtigkeit und Selbstbestimmung für das Volk der Westsahara."
  • Juristin Guo Jianmei (China):
    "für ihre bahnbrechende und beharrliche Arbeit zur Stärkung der Frauenrechte in China."
  • Klimaaktivistin Greta Thunberg (Schweden):
    "weil sie politische Forderungen nach dringenden Klimaschutzmaßnahmen auf der Basis wissenschaftlicher Fakten inspiriert und ihnen Gehör verschafft hat."
  • Sprecher der indigenen Yanomami-Bevölkerung Davi Kopenawa und seine Organisation Hutukara Associação Yanomami (Brasilien):
  • "für ihre mutige Entschlossenheit, die Wälder und die Artenvielfalt des Amazonas sowie das Land und die Kultur seiner Ureinwohner*innen zu schützen."

Das Preisgeld für diese vier Auszeichnungen beträgt jeweils 1 Million SEK (EUR 96.000) und wird zur Unterstützung der erfolgreichen Arbeit der Preisträger*innen eingesetzt; es ist nicht zur persönlichen Verwendung bestimmt.

Die Verleihung des 40. Right Livelihood Award findet am Mittwoch, 4. Dezember 2019, 19.30 bis 21.15 Uhr (MEZ) im "Cirkus" in Stockholm statt. Diese öffentliche Veranstaltung kann im Livestream verfolgt werden. Es werden internationale Künstler*innen wie José González und Ane Brun auftreten. Ebenfalls auf dem Programm steht ein Gespräch mit dem live aus Moskau zugeschalteten Whistleblower Edward Snowden (Preisträger von 2014), moderiert von der Journalistin Amy Goodman (Preisträgerin von 2008).

Aminatou Haidar (Westsahara), wegen ihres friedlichen Kampfes für die Unabhängigkeit der Westsahara in den vergangenen drei Jahrzehnten auch bekannt als "Gandhi der Westsahara", sagte:

"Meine Erfahrungen sind sehr ähnlich wie die vieler meiner Landsleute - voll von Ungerechtigkeit, Menschenrechtsverletzungen, Demütigung, Verschleppung, Folter und Entbehrung, aber gleichzeitig auch geprägt von Widerstand, persönlichen Opfern, der Weigerung sich zu unterwerfen und der Entschlossenheit, die Rechte der Menschen und Völker zu verteidigen."

Davi Kopenawa (Brasilien), Sprecher der Yanomami-Bevölkerung, der den Preis zusammen mit der Organisation Hutukara Associação Yanomami erhält, sagte zu seiner Auszeichnung:

"Ich habe immer für die Rechte meines Volkes, der Yanomami, gekämpft. Daher freue ich mich sehr und fühle mich geehrt. Mit diesem Preis erhält unser Volk eine neue Waffe für seinen Kampf."

Greta Thunberg (Schweden), jugendliche Klimaaktivistin, die eine globale Jugendbewegung in Gang gesetzt hat, nimmt an der UN-Klimakonferenz (COP25) in Spanien teil und wird daher nicht bei der Preisverleihung in Stockholm dabei sein. Aktivist*innen von Fridays for Future Schweden werden sie dort vertreten.

Greta Thunberg sagte:

"Ich bin sehr dankbar dafür, unter denen zu sein, die diese ehrenvolle Auszeichnung erhalten. Aber natürlich gilt dieser Preis nicht mir allein. Der Right Livelihood Award ist eine riesige Anerkennung für Fridays For Future und die Klimastreik-Bewegung. Vielen, vielen Dank!"

Auch Guo Jianmei (China), Frauenrechts-Anwältin aus China, wird nicht persönlich an der Preisverleihung teilnehmen.

Guo Jianmei sagte zu ihrem Preis:

"Mein Anspruch als Juristin im gemeinnützigen Bereich ist ganz einfach - ich möchte dafür sorgen, dass das Licht des Rechts jede noch so kleine Ecke unseres Lebens erleuchtet. Ich fühle mich sehr geehrt durch diese Auszeichnung und die Anerkennung der jahrelangen engagierten Arbeit unseres Teams und unseres Netzwerks aus gemeinnützig arbeitenden Anwält*innen in ganz China."

Ole von Uexküll, Direktor der Right Livelihood Foundation, sagte:

"Die innovative Arbeit, die unsere Preisträger*innen jeden Tag verrichten, zeigt, dass wir unsere globalen Probleme lösen können. Die Lösungen existieren - und jetzt müssen wir alle dafür sorgen, dass sie in die Realität übertragen werden. Darum geht es beim Right Livelihood Award."

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Quelle:
Right Livelihood Foundation
Stockholmsvägen 23, Enskede, Stockholm 122 62, Sweden
Telefon: +46-(0)8-70 20 340 oder +46-(0)8-70 20 339, Fax: +46-(0)8-70 20 338
E-Mail: info@rightlivelihood.org
Internet: https://www.rightlivelihoodaward.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Dezember 2019

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