Schattenblick →INFOPOOL →BÜRGER/GESELLSCHAFT → FAKTEN

STANDPUNKT/108: Ein Angriff auf die Palästinenser im Gaza ist ein Angriff auf uns! (MGDK)


Mütter gegen den Krieg e.V. in Berlin - Brandenburg - 16. Januar 2009

Ein Angriff auf die Palästinenser im Gaza ist ein Angriff auf uns!


Jedem, dem Humanität, Menschenrechte, Freiheit und Demokratie noch etwas bedeuten, muss sich gegen die grausame Aggression Israels gegen den Gaza wenden. Die Palästinenser wurden 1948 nicht gefragt, ob sie der Gründung des Staates Israel zustimmen oder nicht. Es wurde ihnen per UNO-Beschluss 181 "verordnet" und wer dem widersprach, der wurde ermordet oder mit Waffengewalt aus seiner angestammten Heimat vertrieben. Bisher wurde den Palästinensern die Gründung eines eigenen, überlebensfähigen Staates verwehrt.

Was nicht jedem bekannt sein dürfte :

Obwohl die UNO 56 % Palästinas gegen den ausdrücklichen Willen seiner Bevölkerung vorwiegend den europäischen Siedlern als Staat zugesprochen hatte, eroberten die Zionisten bereits vor der offiziellen Gründung des Staates Israel, am 14.5.1948, weitere 22 % palästinensischen Territoriums und deportierten systematisch die gesamte arabische Bevölkerung, die zu diesem Zeitpunkt 53 % der für einen Staat Israel vorgesehenen Teil Palästinas ausmachte.

Seit 1947 ist Israel, das von den USA militärisch unterstützt wird, auch beim Bau und der Modernisierung einer eigenen Atomwaffenindustrie, die billigste Speerspitze der USA bei der Sicherung billiger Rohstoffe, vor allem von Erdölquellen, im Nahen Osten. Sowohl Israel, als auch die USA traten bisher alle UNO-Resolutionen bezüglich der von Israel rechtswidrig besetzt gehaltenen Gebiete mit den Füßen.

So ist auch anzunehmen, dass die GAZA - Militäroperation gegenüber den Palästinensern vorher mit den USA abgestimmt wurde.

Bereits im Dezember 2008 lag seitens der von den Palästinensern gewählten Hamas, das Angebot vor, Israel anzuerkennen, wenn dieses die besetzten Gebiete als Staatsgebiet eines palästinensischen Staates anerkennen würde.

Warum verschweigt uns das die Regierung der Bundesrepublik Deutschland?!

Warum verschweigt sie uns, dass sich laut GKKE vom Jahre 2007 die genehmigten deutschen Rüstungsexporte nach Israel im Jahre 2006 19,5 Millionen Euro betragen haben (die nicht genehmigten und über Drittstaaten umgelenkten, sind aller Wahrscheinlichkeit viel höher!) Warum verschweigt uns die deutsche Bundesregierung, dass deutsche Rüstungsfirmen wie Diehl Munitionssysteme oder Rheinmetall DeTec engstens mit der israelischen Rüstungsindustrie besonders auf den Gebieten Kampfpanzer und U-Booten zusammenarbeiten?

Warum verschweigt uns die deutsche Bundesregierung, dass vor Jahren von Hamburg aus als Mähdrescher deklarierte Panzer auch jetzt bei der Gaza Operation Israels gegen die Palästinenser eingesetzt werden?

Wir meinen, dass es eine Schande ist, wenn man sich als Bundeskanzlerin bzw. als Parteienvertreter gleich welcher Partei in Deutschland durch eine Pro-Israel Erklärung mit einem militaristischen Regime gemein macht, das sowohl jahrelang UNO-Forderungen über den Abzug Israels aus den besetzten palästinensischen Gebieten missachtet, das illegal über Atomwaffen verfügt, das die primitivsten Menschenrechte der Palästinenser mit Füßen tritt, als auch das letzte Waffenstillstandsabkommen einseitig gebrochen hat. Übrigens sehen das auch Zehntausende Israelis so, die sowohl im Jahre 2003 als auch kürzlich aus Protest gegen das militaristische, menschenverachtende Verhalten der israelischen Regierung auf die Strasse gegangen sind.

In zynischer Form hingegen verweist unsere Regierung beim Überfall Israels auf den Gaza, der seitens der Zehntausenden von Israelis selbst als Völkermord bezeichnet wird, in diesem Fall auf den faschistischen Holocaust, den übrigens unsere Vorfahren verursacht haben.

Und mit den hehren Worten Freiheit und Menschenrechte auf den Lippen, sieht die deutsche Regierung tatenlos zu, wie das palästinensische Volk systematisch gequält, misshandelt, getötet wird!

Wir rufen alle, die noch einen Funken Menschenverstand besitzen, auf, sich am kommenden Sonnabend, dem 17.01.2009, 14.00 Uhr, am Neptunbrunnen (Nähe Rotes Rathaus) in Berlin einzufinden und sich an der von der deutschen Friedensbewegung aufgerufenen Solidaritätsdemonstration für die Palästinenser im Gaza zu beteiligen.


Sigrid Lauke, Brigitte Queck, Ursel Pahlka im Namen der
"Mütter gegen den Krieg Berlin - Brandenburg"


*


Quelle:
Mütter gegen den Krieg e.V. in Berlin - Brandenburg
      


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Januar 2009