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MELDUNG/086: Zum internationalen Tag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober


Fian - Pressemitteilung vom 04.10.2013
Internationale Menschenrechtsorganisation für das Recht, sich zu ernähren

Pressemitteilung zum internationalen Tag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober

Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft - FIAN fordert die künftige Bundesregierung zur Unterstützung einer neuen Menschenrechtserklärung auf



Köln, 04.10.2013. Landarbeiter gehören weltweit zu den am schlechtesten bezahlten Berufsgruppen. Gleichzeitig sind sie vielfältigen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Ihr Recht auf Nahrung sowie weitere Arbeits- und Menschenrechte werden vielfach verletzt. Anlässlich des Internationalen Tags für menschenwürdige Arbeit fordert die internationale Menschenrechtsorganisation FIAN daher die künftige Bundesregierung auf, die Erarbeitung der Erklärung der Rechte von Kleinbauern/Kleinbäuerinnen und Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten, im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen zu unterstützen.

Von den weltweit rund eine Milliarde Beschäftigten in der Landwirtschaft arbeiten knapp 50 Prozent in lohnabhängigen Arbeitsbeziehungen. Rund 30 Prozent von ihnen sind Frauen. Trotz global steigender Produktivität der Agrarwirtschaft liegen die Löhne der Arbeiter/innen häufig unter dem Existenzminimum. Weniger als 20 Prozent der Landarbeiter/innen haben Zugang zu sozialer Sicherung. Wenn sie für ihre Rechte eintreten werden sie häufig kriminalisiert, in Ländern wie Kolumbien oder Brasilien sogar ermordet. "Diese andauernden Verletzungen grundlegender wirtschaftlicher und sozialer Rechte von Landarbeiter/innen dürfen nicht länger hingenommen werden", protestiert Gertrud Falk von FIAN Deutschland gegen diese Missstände. "Die Menschenrechte von Landarbeitern und Landarbeiterinnen müssen endlich international anerkannt werden."

Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat aufgrund dieser gravierenden Rechtsverletzungen im Oktober 2012 beschlossen, eine internationale Erklärung zu erarbeiten, in der die Rechte von Kleinbauern/Kleinbäuerinnen und Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten, dargelegt werden (Resolution A/HRC/RES/21/19). Die Europäische Union hat sich gegen diese Entscheidung ausgesprochen. "FIAN fordert die künftige Bundesregierung auf, das Verfahren im Menschenrechtsrat zu unterstützen und die Rechte von Landarbeiter/innen zu stärken.", insistiert Falk.


Weitere Informationen zu geplanten Erklärung der Rechte von Kleinbauern/Kleinbäuerinnen und Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten, finden Sie im Internet unter:

www.kleinbauernrechte-jetzt.de

FIAN (FoodFirst Informations- & Aktions-Netzwerk) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation für das Recht auf Nahrung mit Mitgliedern in 60 Ländern.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 4. Oktober 2013
Herausgeber: FIAN-Deutschland e.V., Briedeler Straße 13, 50969 Köln
Tel.: 221/702 00 72, Fax: 0221/702 00 32
E-Mail: fian@fian.de
Internet: www.fian.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Oktober 2013