Gemeinsame Pressemitteilung von Attac Deutschland, BUND Naturschutz in Bayern e.V., Deutsche Umwelthilfe, Greenpeace Deutschland, NaturFreunde Deutschlands und Verkehrsclub Deutschland
Vor IAA-Start:
NGO-Bündnis demonstriert mit 40-Meter-Aktionsbild für klima- und
naturschonende Mobilitätswende
München, 1.9.2023 - Für eine Mobilitätswende, bei der Klima und Natur nicht länger unter die Räder kommen, demonstrieren an diesem Sonntag, den 3. September, Hunderte von Menschen in München. Wenige Tage vor dem Start der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA bilden die Teilnehmer*innen einen knapp 40 Meter langen Schriftzug als Aktionsbild. Mit dem durchgestrichenen Wortteil "AUTO" im Schriftzug "AUTOBAHN" stellen sie sich gegen die Automesse und fordern eine Verkehrspolitik, die sich konsequent auf die Bahn konzentriert, statt auf große klimaschädliche Autos, wie sie die auf der IAA ausstellenden Konzerne noch immer überwiegend verkaufen.
Thomas Eberhardt-Köster, Attac Deutschland:
"Die Mobilität ist heute auf das Auto ausgerichtet, klimaschädlich und
sozial ungerecht. Dies liegt unter anderem an der Macht der Autokonzerne,
die ihre Profite auf Kosten der Natur machen und an den Politiker*innen,
die sie dabei unterstützen. Eine klimagerechte und soziale Verkehrswende
und eine Konversion der Produktion wird sich deshalb nur gegen die
Autokonzerne durchsetzen lassen."
Martin Geilhufe, Landesbeauftragter BUND Naturschutz in Bayern e.V.:
"Es ist bezeichnend, dass die IAA ausgerechnet in München stattfinden darf.
In Bayern liegt der Flächenverbrauch immer noch bei enormen zehn Hektar pro
Tag, dabei sollte er laut Koalitionsvertrag auf fünf Hektar halbiert
werden. Ministerpräsident Markus Söder will zudem, dass der Autobahnbau in
Bayern massiv beschleunigt wird. Die Autohörigkeit der Staatsregierung hat
groteske Züge angenommen und ist im Angesicht der Klima- und
Biodiversitätskrise völlig aus der Zeit gefallen."
Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe:
"Vor wenigen Tagen erst bestätigte der Expertenrat für Klimaschutz das
dramatische Versagen der Ampel-Regierung beim Klimaschutz im
Verkehrssektor. Nach wie vor hofiert die Bundesregierung eine Branche,
deren Produkte nicht zukunftstauglich sind, so sehr uns das die IAA auch
weismachen will. Wir fordern ein sofortiges Klimanotfallprogramm mit
wirksamen Sofortmaßnahmen - allen voran ein generelles Tempolimit sowie den
Stopp von klimaschädlichen Subventionen wie dem Dienstwagenprivileg!"
Marissa Reiserer, Greenpeace-Mobilitätsexpertin:
"Während auf der IAA Verkehrsvisionen inszeniert und neue Mobilität
gepredigt wird, lassen die Konzerne schamlos weiter schwere,
übermotorisierte Autos vom Band laufen, die Ressourcen verschwenden und mit
Verbrennungsmotoren die Klimakrise befeuern. Nicht wunder-grüne Automärchen
steuern uns zu einer sauberen Mobilität, sondern eine pünktliche Bahn und
bezahlbarer ÖPNV - überall. Dazu gehört natürlich auch ein dauerhaft
finanziertes 49-Euro-Ticket."
Michael Müller Görnert, verkehrspolitischer Sprecher des VCD:
"Wir brauchen die Verkehrswende für alle und dafür eine Veränderung in der
Politik. Statt klimaschädlicher Subventionen und der Bevorzugung des
Autoverkehrs durch das Dienstwagen- oder Dieselsteuerprivileg brauchen wir
den massiven Ausbau des Bus- und Bahnangebots sowie sichere Fuß- und
Radwege überall. Auch das Deutschlandticket muss gesichert und mit
vergünstigten Tickets für Menschen mit geringem Einkommen ergänzt werden!"
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Quelle:
Attac Deutschland
Münchener Straße 48, 60329 Frankfurt
Telefon: +49 69 900 281 -10, Telefax: +49 69 900 281-99
E-Mail: info@attac.de
Internet: www.attac.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 1. September 2023
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