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ATTAC/679: Klima-Aktionstag - Die Kuschelzeit ist vorbei


Attac Deutschland - Pressemitteilung vom 9. Dezember 2007

* Erfolgreicher Klima-Aktionstag: Die Kuschelzeit ist vorbei

* Attac fordert Gewerkschaften auf, sich der Bewegung anzuschließen


Als Erfolg bewertet das globalisierungskritische Netzwerk Attac die Demonstrationen in Neurath und Berlin zum globalen Klima-Aktionstag am Samstag. Etwa 10.000 Menschen sind dem Aufruf der Klima-Allianz gefolgt und haben zusammen mit weltweit Hunderttausenden für konsequenten Klimaschutz demonstriert. "Möchtegern-Klima-Kanzlerin Merkel sowie Auto- und Kohleminister Gabriel sollen wissen: Wir lassen uns ihre Klima-Heuchelei nicht länger gefallen. Die Kuschelzeit ist vorbei. Mit uns wird in Zukunft zu rechnen sein", sagte Chris Methmann vom Attac-Koordinierungskreis bei der Demonstration in Berlin. Ohne gesellschaftliche Massenmobilisierung, die Druck auf die Politik ausübe, werde es keinen konsequenten Klimaschutz geben. Erst in der vergangenen Woche hat die Bundesregierung ein Klimaschutzpaket vorgelegt, das die Automobil- und Energiewirtschaft so gut wie ungeschoren davonkommen lässt.

Die erste große Klimademo in Deutschland sei ein deutliches Signal an alle Parteien, den vielen Worten endlich Taten folgen zu lassen. "Allen voran SPD, CDU und FDP sind die Büttel der Energiekonzerne. Aber auch die Linken in Berlin sind sich als Helfer beim Bau eines Kohlekraftwerks nicht zu schade. Und in Kiel, wo eine schwarz-grüne Koalition regiert, ist auch ein Kraftwerk geplant. Wir erwarten den Kohleausstieg aller Parteien", sagte Chris Methmann.

Großen Anteil am Erfolg des Aktionstages hat die gesellschaftliche Breite der Mobilisierung. Der Klima-Allianz gehören mehr als 80 Organisationen an. Dazu zählen neben vielen Kirchen die großen Umwelt- und Entwicklungsverbände und andere Organisationen wie die Verbraucherinitiative, der Deutsche Alpenverein und Attac. Bisher ist jedoch keine Gewerkschaft oder Gewerkschaftsgliederung der Klima-Allianz beigetreten. "Wir wissen, dass wir die Gewerkschaften brauchen, um die Globalisierung unter sozial-ökologische Kontrolle zu bringen. Deshalb fordern wir von ihnen: Nehmt euren internationalistischen und gesellschaftspolitischen Anspruch ernst und schließt euch der Bewegung für Klimaschutz an! Hier entsteht mit eurer Unterstützung die gute Arbeit von morgen", sagte Sven Giegold, BUND-Vertreter im Attac-Rat, in Neurath.

Der globale Aktionstag ist die erste gesellschaftliche Massenmobilisierung der Umweltbewegung seit langer Zeit. Laut Attac ist dies ein wichtiger Schritt, um die mächtigen Beharrungskräfte in der Klima- und Energiepolitik überwinden zu können. Sven Giegold: "Mit jedem Unwetter und Hitzesommer, jeder Dürre und Hungersnot in den Ländern des Südens wird unsere Bewegung wachsen. Wir sollten von der Anti-Atom-Bewegung lernen: Die Bauplätze der Kohlekraftwerke und Flughäfen warten auf die ersten Besetzerinnen und Besetzer."


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Quelle:
Pressemitteilung vom 09.12.2007
Pressesprecherin Attac Deutschland
Frauke Distelrath
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Dezember 2007