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GAZA HUMAN/008: Fahrt des Gaza-Hilfskonvois mit dem Schiff nach Ägypten weiter verzögert (Kia Ora Gaza)


Kia Ora Gaza - Pressemitteilung, 19. Oktober 2010

Weiterfahrt des Gaza-Hilfskonvois mit dem Schiff nach Ägypten verzögert sich

Kia Ora Gaza Logo: 'Kiwi Aid to Gaza - kiaoragaza.net'. Laster mit dieser Aufschrift und Kiwi (Vogel) am Steuer durchbricht Sand-Stacheldrahtwall

Der Gaza-Hilfskonvoi, der gestern mit dem Schiff nach Ägypten weiterfahren sollte, sitzt im syrischen Hafen Latakia fest. Das Schiff, das angemietet wurde, um die 400 Konvoier und ihre 150 vollgepackten Fahrzeuge nach Latakia zu bringen, liegt in Latakia vor Anker. Aber die griechischen Schiffseigner haben neue Forderungen gestellt und ändern ihre Verhandlungsposition auf "unberechenbare Weise", berichtet Konvoi-Leiter Kevin Ovenden. Zum Beispiel forderte die Reederei plötzlich einen viel höheren Preis für Passagiere als zuvor vereinbart, erklärte dann später wiederum, daß das Schiff keine Passagiere aufnehmen könne. Die Schiffseigner und die Konvoi-Führung, die seit mehreren Tagen in Verhandlungen festsitzen, sind noch weit von einer Lösung entfernt.

Herr Ovenden wirft die Frage auf, ob "Kräfte, die gegen uns sind" hinter dem unberechenbaren Verhandlungsstil stecken, der nicht den gewohnten Geschäftspraktiken entspricht. Während Herr Ovenden nicht näher erläutert, wer sich hinter diesen "Kräften" verbergen könnte, hat Israel offenkundig ein großes Interesse daran, die Gaza-Hilfsmission aufzuhalten oder zu sabotieren. Welche extremen Maßnahmen Tel Aviv gegen Gaza-Solidaritätskonvois zu ergreifen bereit ist, wurde im vergangenen Mai deutlich, als israelische Kommandotrupps das Gaza-Hilfsschiff Mavi Marmara stürmten, neun zivile freiwillige Helfer erschossen und 50 weitere Menschen verwundeten.

40 Überlebende dieses tödlichen Angriffs auf die Mavi Marmara befinden sich beim derzeitigen Konvoi über Land dabei, an dem auch ein sechsköpfiges Kiwi-Team teilnimmt, das von Kia Ora Gaza gestellt wurde.

Die israelische Armee (IVA) droht auf mehr oder weniger verschleierte Weise, sie sei "auf die Flottille vorbereitet", und meint damit die Phase, in der sich der Konvois auf See von Syrien nach Ägypten befindet. "Die IVA ist auf die Flottille vorbereitet, auch wenn diese nach Al-Arish fahren soll, statt den Versuch zu unternehmen, Gaza zu erreichen", teilte eine IVA-Quelle der israelischen Tageszeitung 'The Jerusalem Post' am Sonntag mit. (Quelle: http://www.jpost.com/Home/Article.aspx?id=191714)

"Starke Kräfte wollen diesen Konvoi vom Weg abbringen und machen jetzt die entsprechenden Versuche", stellte Herr Ovenden gestern abend auf einer Großversammlung der freiwilligen Helfer im Konvoi-Lager in Latakia, Syrien, fest. "Wenn es einfach wäre, Hilfsgüter nach Gaza zu bringen, würde jeder nach Gaza fahren, und es gäbe keine Probleme damit", kommentierte Herr Ovenden.

Roger Fowler, der Leiter des Kiwi-Teams, meinte, das Treffen der Konvoier am vergangenen Abend "endete guten Mutes und mit neuer Entschlossenheit, unsere Hilfe trotz der Ungewißheiten, denen wir uns gegenüber sehen, nach Gaza zu bringen."

Die Leiter des Konvois sehen sich heute nach einer Schiffs-Alternative um, um ihre Freiwilligen und die Fahrzeuge nach Al-Arish zu transportieren. Von Al-Arish aus ist es nur eine kurze Fahrt durch ägyptisches Territorium zum einzigen Grenzübergang nach Gaza hinein, der nicht unter israelischer Kontrolle steht.


Die Kiaora Gaza Website bringt Konvoi-Tagesberichte über den aktuellen Stand.

Kontakt:
Grant Morgan
Co-organiser von Kia Ora Gaza
grantmorgan@paradise.net.nz
kiaoragaza.net


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Quelle:
Kia Ora Gaza
Pressemitteilung, 19.10.2010
PO Box 59-007, Auckland
Neuseeland
Internet: kiaoragaza.net
in einer Übersetzung des Schattenblick aus dem Englischen


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Oktober 2010