Schattenblick → INFOPOOL → BÜRGER/GESELLSCHAFT → MEINUNGEN


AUFRUF/053: Atomwaffen sind schrecklich, aber was kann ich tun? (Pressenza)


Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin

Atomwaffen sind schrecklich, aber was kann ich tun?

Von PAX, 21. August 2018


Amsterdam, Die Niederlande - 21.08.2018. Tatsächlich sind Atomwaffen die schlimmsten Waffen, die jemals erschaffen wurden. Sie wurden dazu gebaut, ganze Städte auszulöschen. Das Rote Kreuz und die Vereinten Nationen haben bestätigt, dass, wenn sie auf ein besiedeltes Gebiet abgeworfen werden, es keinerlei Hilfe gibt [1], und es auch nichts gibt, was irgendjemand tun könnte, um den Schaden zu begrenzen. Das einzige, was wir für unsere eigene Sicherheit tun können, ist sicherzustellen, dass sie niemals eingesetzt werden. Und die einzige Art und Weise, um sicherzustellen, dass sie niemals eingesetzt werden, ist sie abzuschaffen, und zwar alle.

Aktuell sind die Länder, die Atomwaffen besitzen, gerade dabei, diese zu erneuern und zu verbessern [2]. Um diese Upgrades durchzuführen, benutzen viele Länder private Firmen. Unternehmen wie Lockheed Martin, Northrop Grumman oder BAE Systems produzieren wichtige Komponenten für Atomwaffen. Sie sind Teil des Militär-Industrie-Komplexes, vor dem Dwight D. Eisenhower die Welt in den 1950ern gewarnt hat.

Unternehmen wollen Gewinne machen. Dasselbe gilt für Banken und Fondsgesellschaften. Der Unterschied ist, dass Banken das Geld ihrer Kunden benutzen, um zu investieren und so ihre Profite zu generieren. Das ist unser Geld. Und das ist auch genau, wo unsere Macht liegt.

Banken wollen keine Kunden verlieren, und sie wollen auch kein schlechtes Images haben. Wenn wir also viel Lärm um ihre Investitionen in eine mögliche Apokalypse und den Untergang der Welt, wie wir sie kennen, machen, dann sehen Banken ganz schnell sehr schlecht aus.

In einigen Ländern sind Atomwaffen bereits komplett illegal, aber leider nicht in allen. Manche Banken, wie zum Beispiel BNP Paribas, benutzen das als Ausrede, um ihre Investitionen in Atomwaffen zu rechtfertigen, und meinen das sei in Ordnung. Ist es nicht. Es gibt eine moralische und ethische Grenze dessen, was akzeptabel ist und was nicht. Atomwaffen sind inakzeptabel und es wird Zeit, die Banken auf unsere Seite zu holen. Wie kann es sein, dass BNP Paribas erklärt, es sei nun angebracht, aus dem Geschäft mit Tabak [3] und Fracking [4] auszusteigen, und gleichzeitig weiterhin in Atomwaffen investiert?

Deshalb ruft ICAN am 26. September zusammen mit Partnern auf der ganzen Welt zu einem Aktionstag auf, der BNP Paribas ins Visier nimmt. Macht alle mit und geht mit auf die Straßen, werdet laut in den sozialen Netzwerken, werdet aktiv - um BNP Paribas dazu zu bewegen, aus dem Geschäft mit Atomwaffen auszusteigen.

Es gibt viele Möglichkeiten, teilzunehmen, alle Informationen dazu findet Ihr auf bnp-divest.org


Anmerkungen:

[1] Erklärung des Roten Kreuzes anlässlich der Konferenz zu humanitären Auswirkungen von Atomwaffen in Oslo:
https://www.regjeringen.no/globalassets/upload/ud/vedlegg/hum/hum_malich.pdf

[2] Erklärung der Women's International League for Peace and Freedom anlässlich der NPT Prepcom 2017 in Wien:
http://www.reachingcriticalwill.org/images/documents/Disarmament-fora/npt/prepcom17/statements/3May_WILPF.pdf

[3] http://www.investmenteurope.net/regions/france/bnp-paribas-sets-roadmap-tobacco-divestment/

[4] https://www.bloomberg.com/news/articles/2017-10-11/bnp-paribas-to-halt-shale-oil-financing-in-climate-change-pledge


Der Text steht unter der Lizenz Creative Commons 4.0
http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

*

Quelle:
Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin
Reto Thumiger
E-Mail: redaktion.berlin@pressenza.com
Internet: www.pressenza.com/de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. August 2018

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang