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OFFENER BRIEF/025: "Einladung zu Friedensgesprächen" - Offener Brief an die Bundesregierung (JFF)


Jüdische Forum für Frieden - Juni 2012

"Einladung zu Friedensgesprächen" - Offener Brief des JFF an die Bundesregierung



Mit einem Offenen Brief (Anlage) wendet sich das Jüdische Forum für Frieden wiederholt an die Bundesregierung mit der Bitte, Vertreter der nahöstlichen Konfliktparteien zu Friedensgesprächen unter Begleitung von anerkannten Friedensforschern einzuladen.

Das Gesuch des JFF mit den Appellen der israelischen Friedensaktivisten Uri Avneri und Reuven Moskovitz wird unterstützt von 69 Organisationen, die im beiliegenden Brief aufgelistet sind.

Eine kurze Vorstellung des Briefes wird am 17. Juni während einer Podiumsdiskussion "Israel und Palästina - Auswege aus der Sackgasse in Sicht" durch Jochi Weil im Rahmen des Internationalen Ökumenischen Bodensee-Kirchentags in Überlingen (http://www.bodensee-kirchentag.de/) erfolgen.

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Offener Brief an die Bundesregierung

6.6.2012

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
sehr geehrter Herr Minister Westerwelle,

am 25.9. vergangenen Jahres wandten wir - Vertreter des Jüdischen Forums für Frieden - uns an Sie und die Bundeskanzlerin mit der Bitte, die Bundesregierung möge die Initiative zu Nahost-Friedensgesprächen unter der Begleitung von erfahrenen Friedensforschern ergreifen. Leider ist der Brief unbeantwortet geblieben. Wir zitieren aus seinem Inhalt:

"Wir sind der Meinung, die Bundesregierung kann und sollte helfen, den Frieden in der Region durch verantwortliche Eigeninitiative zu fördern. (...) Wir bitten die Bundesregierung, Vertreter der Regierungen Israels, der Palästinensischen Autonomiebehörde und der Hamas-de facto-Regierung in Gaza zu Friedensgesprächen unter Begleitung von anerkannten Friedensforschern einzuladen. Reuven Moskovitz, ein durch das Naziregime Verfolgter, bemerkt dazu,

Wiederholt hat sich gezeigt, dass der Frieden im Nahen Osten nicht von den USA kommen kann. Es ist eine einmalige Gunst der Stunde, dass die Bundesrepublik Deutschland die Verantwortung für die vom Nationalsozialismus begangenen Untaten übernimmt und sich profiliert als Frieden schaffender Staat, der kompetent diese zwei verletzten Völker versöhnt.

Uri Avnery, der in Deutschland geborene israelische Friedensaktivist und ehemalige Knesset-Abgeordnete, ist der Meinung, "Die Israelis brauchen aktive Hilfe, um dem Frieden, der für uns alle so wichtig ist, eine Chance zu geben. Die Palästinenser sehen sich als 'die Opfer der Opfer'. Da die USA aus innenpolitischen Gründen leider außerstande sind, den Frieden im Nahen Osten zu fördern, sollte die Bundesrepublik diese Aufgabe übernehmen."

Mit freundlichem Gruß,

i.A. für das Forum

Judith Bernstein
Ruben Frankenstein
Edith Lutz

Unser Anliegen, das an Dringlichkeit zugenommen hat, wird unterstützt von:

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Quelle:
Jüdische Forum für Frieden, Juni 2012
E-Mail: info@juedisches-forum.de
Internet: www.juedisches-forum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juni 2012