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BERICHT/047: Aufbruchtage - Mit beschränkter Haftung ... (3) (SB)


Im Lichte sozial-ökologischer Geschichtsforschung

Session an der Universität Leipzig am 3. September 2014


Als vierter Referent der Session "Degrowth and history - Economics, sustainability, power" ergriff Prof. Dr. Joan Martinez-Alier das Wort. Der Ökonom und Wirtschaftshistoriker zählt dank seiner langjährigen Forschungsarbeit zu den herausragenden Kapazitäten der Degrowth-Bewegung. Er dankte seinen Vorrednerinnen und Vorrednern Matthias Schmelzer, Prof. Dr. Lorenzo Fioramonti und Dr. Iris Bowory, worauf er den zuvor thematisierten Brundtland-Report aufgriff. Wie er unterstrich, bleibe er bei seiner Auffassung, daß es sich dabei um eine Art keynesianisch-sozialdemokratische Reaktion auf das Umweltproblem, mithin eine Mischung aus Oxymoron und Greenwashing handle, zumal der Bericht 3 Prozent Wirtschaftswachstum für arme Länder fortschreibe. Das Konzept Nachhaltigkeit gleiche einer Leerformel, in die man alles Erdenkliche packen kann, was möglicherweise ja auch der Zweck sei, nämlich der wachsenden Kritik das Wasser abzugraben. Die Einwände von seiten des Umwelt- und Klimaschutzes seien von dem aufkommenden Neoliberalismus zum Schweigen gebracht worden, der aus heutiger Sicht als gescheitert bezeichnet werden müsse. Wie der Referent anmerkte, sei der Neoliberalismus von Friedrich August von Hayek bereits in den 1920er und 1930er Jahren vorgedacht worden.

Erste Warnungen vor gravierenden Umweltfolgen der herrschenden Produktionsweise reichen ins Jahr 1896 zurück, als der schwedische Chemiker Svante Arrhenius auf eine drohende menschengemachte Erderwärmung hinwies. Es folgten jedoch 90 Jahre politischen Schweigens, bis diese Problematik in den 1980er Jahren wieder verstärkt aufgegriffen wurde. Als die OECD 1979 in Paris die Umweltpolitik thematisierte, veröffentlichte Nicholas Georgescu-Roegen wegweisende Beiträge, die ihn aus heutiger Sicht zu einem Vordenker des Degrowth machten. Die ideologischen Protagonisten des Klimawandels, die dessen Gefahren herunterspielen, seien wohlbekannt. Indessen sei es einfach, rückblickend weise zu sein, doch komme es darauf an, konsequente Schlußfolgerungen daraus zu ziehen, so Martinez-Alier.

Das BIP könne in der historischen Forschung unter Umständen durchaus sinnvoll angewendet werden, wie das Beispiel Angus Maddisons belege, der den wirtschaftlichen Stand verschiedener Länder und Kontinente in früheren Jahrhunderten untersucht hat. So zeigte er unter anderem, daß China seinerzeit in dieser Hinsicht Westeuropa ebenbürtig war und Afrika aufgrund seiner tragischen Geschichte der Ausplünderung unausgesetzt darniederlag. Das ändere freilich nichts daran, daß das BIP in vielerlei anderer Hinsicht unbrauchbar sei.

Glücklicherweise gebe es heute eine andere Art von sozial-ökologischen historischen Untersuchungen. So thematisiere beispielsweise Rolf Peter Sieferle in seinem Buch "Der unterirdische Wald" den Bruch mit der kohlegestützten Ökonomie. Die jüngere Geschichtsforschung unter solchen Fragestellungen sei neu und aufregend, wenn man etwa an John McNeills "Something New Under the Sun" denke. Dieser legt darin eine Umweltgeschichte des 20. Jahrhunderts vor, in der er die biochemischen Kreisläufe von CO2 und Stickstoff, mithin die planetaren Grenzen der laufenden Verbrauchsprozesse aufzeigt, und somit unmittelbar relevant für die Degrowth-Bewegung ist. Robert Ayres und andere Autoren legen fundierte geschichtswissenschaftliche Forschungsansätze zur Umweltproblematik unter Einbeziehung sozialer Faktoren aus einer eher biophysikalischen Perspektive vor. Auch Charles Halls "Energy and the Wealth of Nations" sollte unbedingt in das Studium der Wirtschaftswissenschaften einbezogen werden, damit aus den Universitäten nicht massenhaft Fachidioten hervorgehen, so der Referent. Es gebe eine ganze Reihe geschichtswissenschaftlicher Arbeiten zu solchen Themen, die für Degrowth sehr hilfreich sein können, schloß Martinez-Alier seinen aus zeitlichen Gründen leider viel zu kurzen Vortrag.


Beim Vortrag - Foto: © 2014 by Schattenblick

Joan Martinez-Alier
Foto: © 2014 by Schattenblick

In der von ihm moderierten und unter Einbeziehung des Publikums geführten Diskussion wurden insbesondere Fragen wie die Durchsetzung eines wachstumskritischen Diskurses, die Bedeutung existierender sozialistischer Gesellschaftsentwürfe in Europa, der künftige Kurs Chinas zwischen Hebung des Lebensstandards und Umweltzerstörung sowie die Problematik des Messens als solche, da man auch bei vermeintlich alternativen Indikatoren der herkömmlichen Denkweise einer Quantifizierung und Optimierung folgt, aufgeworfen.

Matthias Schmelzer antwortete darauf, daß man zunächst einmal die Wirkmächtigkeit der Wachstumsideologie in der Gesellschaft realisieren müsse, um sie dann zu kritisieren. An dieser Diskussion sei die Degrowth-Bewegung intensiv beteiligt, da sie die vorherrschenden Postulate in Frage stelle. Wenngleich in den frühen 1970er Jahren vor dem Hintergrund eines wachsenden Umweltbewußtseins auch soziale Indikatoren formuliert worden seien, bezweifle er sehr, daß etwas Vergleichbares auf internationaler Ebene möglich sei. Bei der Durchsetzung des BIP, das zudem recht einfach konstruiert sei, existierten in den meisten betroffenen Ländern noch keine vergleichbaren statistischen Voraussetzungen. Wollte man heute sehr viel komplexere und qualitative Standards vereinbaren, wäre das nahezu unmöglich. Grundsätzlich stelle er in Frage, daß man über die Verbesserung der Indikatoren etwas Substantielles erreichen könne. Diese könnten zwar bestimmte Aspekte aufzeigen, doch sei es viel wichtiger, die Grenzen des Wachstums hervorzuheben. Immer neue Zahlen zu produzieren, halte er für bedenklich, zumal in der Gesellschaft ohnehin der Glaube an Zahlen und deren vermeintlich objektive Aussagekraft vorherrsche.

Nach den Worten Lorenzo Fioramontis ist das Messen zwar ein Problem, aber zugleich ein unvermeidliches. Maße seien in Handwerk und Produktion unverzichtbar, was gleichermaßen für soziale Fragen gelte. Man müsse jedoch eine Grenze ziehen und bestimmen, was man nicht messen kann. Hingegen sollte man nicht aufhören zu messen, wo dies sinnvoll und geboten sei. Im übrigen sei das BIP keineswegs eine einfache Bemessung, sondern sogar sehr kompliziert, weil es den Wert unterschiedlichster Produkte und Dienstleistungen zu bestimmen hat.

Was den Sozialismus betreffe, sei die dortige Bemessung der Ökonomie noch viel schlimmer als das BIP gewesen. So habe die Sowjetunion die industrielle Produktion forciert und darin die einzig relevante Entwicklung gesehen. Das BIP werde aus guten und schlechten Gründen kritisiert. Beispielsweise finde man in den USA Bestrebungen, Schule, Ausbildung, Regierung und Gehälter in nichtproduktiven Sektoren herauszunehmen und ausschließlich die Industrieproduktion als Parameter der Bemessung gelten zu lassen. Das käme einer Rückkehr zu den Zielen der Sowjetunion in den 1940er und 1950er Jahren gleich.

In China mache man sich vor allem Sorgen um die wachsenden Kosten der Umweltschäden. Nach Regierungsschätzungen reicht das gesamte erwirtschaftete Produkt von den späten 1970er Jahren bis heute nicht aus, um die angerichteten Schäden zu beheben. Die Menschen aus der Armut zu holen, gleiche einem Kredit, den man angesichts der immensen Kosten zur Sanierung der Umwelt nicht zurückzahlen kann und der mithin die erfolgreiche Armutsbekämpfung untergräbt. Ob die chinesische Führung über einen signifikanten Plan für die Zukunft verfügt, wisse er nicht, so Fioramonti.

Historisch gesehen war es Oliver Cromwell, der im 17. Jahrhundert eine erste Bemessung der Ökonomie Irlands vornahm, das er erobern wollte. Um den Feind zu beherrschen, wollte er dessen Reichtum erfassen. Heute mißt das BIP einige Dinge als produktiv und schätzt andere als unproduktiv ein. Er finde den Ansatz problematisch, Degrowth nur auf den globalen Norden zu beziehen, während der Süden mit dem Wachstum fortfahren könne, zumal das BIP-bemessene Wachstum auch dessen Länder zerstöre. Wir brauchen eine völlig andere Art von Wachstum, so Fioramonti.

Iris Borowy bekräftigte ihrerseits einen Bedarf an Meßwerten und führte dazu das Beispiel der Kindersterblichkeit an, die ohne entsprechende Daten nicht als Problem identifiziert werden könne. Jede Entscheidung im Leben sei problematisch, doch komme man nicht ohne sie aus, und das gelte auch für Zahlen. Maßgeblich sei die Förderung des Wissens darüber, was wir messen, damit wir intelligente Diskussionen darüber führen können. Es existierten längst zahlreiche Alternativen zum BIP, die bislang nicht zum Tragen gekommen seien, wie etwa der Human Development Index oder der Happy Planet Index. An guten Indizes herrsche kein Mangel, wohl aber an ihrer Akzeptanz.

Der Sozialismus sei ihres Erachtens definitiv kein Vorbild, weil die Umweltstandards solcher Länder verheerend ausfielen, wobei sie sich nicht sicher sei, ob das am Sozialismus oder daran liege, daß es sich um Diktaturen handle, so die Referentin. In Umweltfragen müsse man die Verursacher beim Namen nennen und dürfe dafür nicht verfolgt werden. In dieser Hinsicht sei der Kapitalismus erfolgreicher, was die Integration von Kritik betrifft. Die Umweltbilanz sei deswegen nicht gut, aber besser als im Kommunismus.

Nachhaltige Entwicklung werde häufig dafür kritisiert, daß man darunter alles mögliche verstehen kann. Dasselbe könnte man aber auch über Degrowth sagen. Das treffe zwar zu, sei aber eine unfaire Replik, weil große Ideen zunächst vage sein müßten. Solle eine Idee universell und über lange Zeiträume gültig werden, könne sie nicht allzu spezifisch sein, da man andernfalls Menschen ausschließe. Kategorien wie Gerechtigkeit, Liebe und Demokratie seien alle vage und könnten mit verschiedenen Inhalten gefüllt werden. Es sei aber wichtig, sie als etwas zu akzeptieren, nach dem man streben sollte. Jede Gesellschaft und jede Generation müsse diskutieren, was das für sie bedeutet.

Eine allzu starke Fokussierung auf Wachstum und BIP drohe von den zugrundeliegenden Problemen wie der Zerstörung der Umwelt und sozialer Ungleichheit abzulenken, die sowohl bei einem hohen als auch einem niedrigen BIP auftreten könnten. Die Frage sei doch, was für eine Gesellschaft wir wollen und wie wir dorthin kommen. Die Obsession für Wachstum und den Anstieg des BIP habe bei vielen Menschen dazu geführt, daß sie aus den Augen verlieren, wonach wir streben sollten. Diesen Fehler sollte die Degrowth-Bewegung nicht wiederholen.

An dieser Stelle gab Joan Martinez-Alier abschließend zu bedenken, daß die Degrowth-Bewegung seines Erachtens keineswegs obsessiv auf das BIP fixiert sei. Sie sage vielmehr, daß dieses Konstrukt überhaupt keine Rolle mehr spielt. Man spreche über Wachstum hinsichtlich physikalischer Größen wie Rohstoffe und Energie wie auch über kulturelle Aspekte.


Podium des Workshops zur Wachstums-Enquete-Kommission - Foto: © 2014 by Schattenblick

Angelika Zahrnt, Hermann Ott, Sabine Leidig, Matthias Zimmer
Foto: © 2014 by Schattenblick


Wachstums-Enquete-Kommission dreht sich im Kreis

In diesem Zusammenhang unterstreicht ein Seitenblick in den Workshop "Was hat die Wachstums-Enquete-Kommission des Bundestages gebracht und wie weiter damit?" am 3. September 2014 die Problematik der Suche nach ergänzenden Wohlstandsindikatoren. Unter Moderation von Angelika Zahrnt berichteten Prof. Matthias Zimmer (CDU), Sabine Leidig (Die Linke) und Hermann Ott (Grüne) über die Ergebnisse der Enquete-Kommission zu einem neuen Indikatorensystem.

Nach den Worten Matthias Zimmers müsse eine Alternative zum BIP unmittelbar eingängig sein, da sie sich andernfalls kaum vermitteln lasse. Drei Aspekte von Nachhaltigkeit (wirtschaftlich, ökologisch, sozial) flossen in den Indikator ein, doch komme man zu keiner vernünftigen Zahl, wenn man sie angemessen abbilden wolle. Folglich müsse man mehrere Indikatoren nebeneinander stellen, was jedoch schwer kommunizierbar sei und die Unterscheidung zu Indikatoren in anderen Ländern oder bei der OECD nahezu unmöglich mache. Zentrale Aufgabe der Enquete-Kommission war seines Erachtens ohnehin nicht der Indikator, der wohl bald wieder in der Schublade verschwinden werde, sondern die Problematisierung der Folgen von Wachstum.

Sabine Leidig sparte nicht mit Kritik, daß etwas anderes politisch auch nicht gewollt sei, weshalb durch immer neue Zutaten ein Gewirr herauskommen mußte. Ihre Partei beschränke sich auf die beiden Maßstäbe Verteilungsgerechtigkeit und Reduktion des ökologischen Rucksacks als Ausdruck dafür, daß die Politik in die richtige Richtung gehe. Dies sei jedoch in der Projektgruppe nicht mehrheitsfähig gewesen. Dabei gebe es längst differenzierte Nachhaltigkeitsindikatoren, an denen sich die Bundesminister orientieren könnten, wenn sie es denn wollten.

Auch Hermann Ott rügte das von CDU/CSU, SPD und FDP produzierte Indikatorenwirrwar, das die Grünen für überflüssig hielten. Während Die Linke ein "Trio der Lebensqualität" vorgeschlagen habe, hätten die Grünen als "Wohlstandskompaß" vier Indikatoren genannt, darunter neben dem BIP pro Kopf und einem ökologischen Fußabdruck auch als subjektiven Faktor einen Glücksindikator, zu dessen Ermittlung man Leute befragt, wie es ihnen geht. Ott ruderte bei seiner Kritik an der Kommissionsarbeit insofern zurück, als er sie nicht so sehr auf unterschiedliche politische Interessen der Mitglieder, als vielmehr eine Konfrontation unnachgiebiger Experten zurückführte, die kein Jota von ihren Vorstellungen abweichen wollten. Daran habe sich die Arbeitsgruppe 1 komplett zerlegt, die zwei unterschiedliche Berichte abgab, und das zog sich auch durch die Arbeitsgruppe 2, so Ott. Immerhin habe man über alle Fraktionen hinweg den Grundkonsens geteilt, daß drei Indikatoren (wirtschaftlich, ökologisch, sozial) erforderlich seien.

Wie das zusammengefaßte Ergebnis der Enquete-Kommission hinsichtlich eines neuen Indikatorensystems zeigt, war sie mit ihrem letztendlichen Grundkonsens wieder am Anfang angelangt und hatte sich somit unter beträchtlichem Aufwand lediglich im Kreis gedreht.


Bunte Badewanne voller Gewächse mit einem Schild 'Keine Angst vor weniger' - Foto: © 2014 by Schattenblick

... auch nicht vor dem, der das bemißt?
Foto: © 2014 by Schattenblick


Bemessen, vergleichen, verwerten ...

Sofern sich die Degrowth-Bewegung ihrem eigenen Verständnis nach entschieden von einem grünen Kapitalismus abgrenzt, zeichnet sich als eine der virulentesten Fragen hinsichtlich ihrer künftigen Entwicklung die fortgesetzte Überprüfung und Präzisierung dieser Grenzziehung ab. Wie attraktiv die Perspektive, sich nicht nur mit den herrschenden Verhältnissen zu arrangieren, sondern diese sogar in Gestalt einer ökologisch verbrämten Alternative innovativ voranzutreiben, für erhebliche Teile der parteipolitischen und außerparlamentarischen Umweltbewegung ist, liegt auf der Hand. Wenn selbst die Mitverantwortung für das Elendsregime Hartz IV und das Führen von Angriffskriegen kein zu hoher Preis für eine Regierungsbeteiligung sind, hat man die letzten Restbestände widerständiger Regung bereitwillig dem begehrten Platz an den Fleischtöpfen geopfert.

Wollte man eine historische Parallele bemühen, die zwangsläufig nur assoziativer Natur sein kann, so ließe sich ein Bogen von Roosevelts New Deal der 1930er Jahre zum Green New Deal der Gegenwart schlagen. In beiden Fällen galt es aus Sicht der Protagonisten, den in tiefer Krise scheiternden Kapitalismus durch eine Innovation zu retten, die alle Interessengruppen in der Gesellschaft vorgeblich am gleichen Strang ziehen ließ. Indem heute drängende Umweltprobleme gegen gesellschaftliche Widersprüche ausgespielt werden und eine alternative Ökonomie auf Grundlage der bestehenden Produktionsverhältnisse für möglich und notwendig erklärt wird, bereitet man einer bislang ungekannten Verfügung den Weg, die Kriege im Namen der Menschenrechte, Restriktionen im Zeichen des Umweltschutzes und Kontrolle bis in die intimste Körperlichkeit zum Zweck der Gesundheit in den Rang einer unhinterfragbaren Selbstverständlichkeit erhebt.

War zu Roosevelts Zeiten die Bemessung der Ökonomie mit dem BIP ein Schlüssel, die an ihre Grenzen stoßende Verwertung des Kapitals auf dem Wege der Kriegswirtschaft mit neuen Flügeln zu versehen, so herrscht gegenwärtig kein Mangel an ausgefeilten Indikatoren, die darüber hinausgehend sämtliche Lebensbereiche den Maßgaben administrativer Zurichtung unterwerfen. Sich an der vorgeblichen Verbesserung gesellschaftlicher Bewertungskriterien zu beteiligen, kann nur funktionieren, wenn die grundsätzliche Widerspruchslage ausgeblendet und deren Begrifflichkeit zugunsten vager Konstrukte entsorgt wird. Nicht von ungefähr werden Leerformeln wie Glück oder Liebe als höchste Ziele ausgewiesen, weil sie ganz nach Belieben interpretierbar sind. Der Katalog des Wünschenswerten ist nach oben offen und läßt sich als Index unabsehbar ergänzen und ausbauen. Geht man hingegen den Widrigkeiten auf den Grund, die man nicht länger hinzunehmen bereit ist, kommt man weder ohne mühsame Entschlüsselung der herrschenden Verhältnisse noch entschiedene Positionierung gegen dieselben aus.


Bisherige Beiträge zur Degrowth-Konferenz in Leipzig im Schattenblick unter
www.schattenblick.de → INFOPOOL → BÜRGER/GESELLSCHAFT → REPORT:


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7. Februar 2015


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