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ENTWICKLUNG/003: JWT in der Version 0.7 freigegeben (idw)


Universität Augsburg - 27.12.2009


JWT in der Version 0.7 freigegeben

Die neueste Version des Eclipse-Projekts "Java Workflow Tooling " wurde hauptsächlich von Augsburger Informatikern gemeinsam mit der Firma OpenWide entwickelt.

Augsburg/FL/KPP - Das Eclipse-Projekt "Java Workflow Tooling" (JWT) hat seine neueste Version veröffentlicht. JWT stellt Plug-Ins für die Modellierung, Simulation, das Monitoring sowie für die Laufzeit von Workflow und Prozessen zur Verfügung. Zielsetzung von JWT ist die Überwindung von Kommunikationsengpässen zwischen dem Geschäftsprozessmanagement und der IT-Seite. Mit JWT kann ein Geschäftsprozess zunächst aus der Sicht der Fachabteilung modelliert und später um IT-spezifische Implementierungsdetails für die Ausführungsplattform erweitert werden. Neuere Anwendungsgebiete von JWT finden sich im Bereich der Modellierung und Ausführung von Software-Entwicklungsprozessen, insbesondere im Automotive Umfeld, um eine integrierte Unterstützung aller Phasen im Lebenszyklus von Softwaresystemen zu erzielen. JWT ist Teil des jährlichen Release-Trains von Eclipse und war bereits Bestandteil von Eclipse Galileo.

Die wichtigsten Features des neuen Releases (Version 0.7), das primär von Forschern des Augsburger "Programmierung verteilter Systeme Labs" unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Bauer und von Mitarbeitern der französischen Firma OpenWide entwickelt wurde, zählen:


Metamodell

Das Metamodell von JWT wurde in ein eigenes Plug-In ausgelagert. Dadurch können Sichten-spezifische Informationen ebenso wie Daten zum Layout von Modellelementen in einer eigenen Datei gespeichert werden. Die verbleibenden Workflow-Dateien werden so wesentlich kleiner und sind dadurch bei Transformationen leichter zu verändern. So können existierende Modell-zu-Modell-Transformationen (z. B. von oder zu dem BPMN-Editor des Eclipse STP-Projektes oder zum Zwischenmodell des STP-Projektes, kurz STP-IM) ebenso wie Modell-zu-Text-Transformationen (beispielsweise die Generierung von XPDL- oder BPEL-Code) wesentlich vereinfacht werden.


Automatischer Layout-Mechanismus

Ein automatischer Layout-Mechanismus für Workflow-Modelle wurde hinzugefügt: JWT stellt nun eine Reihe von Layout-Algorithmen zur Verfügung mit welchen modellierte oder von anderen Formaten importierte Modelle automatisch arrangiert werden können. Dabei baut JWT auf Eclipse GEF Zest auf und bietet eine automatische Ausrichtung von Modellelementen an, z. B. horizontal, vertikal oder auch eine Baum- oder Kreisausrichtung.


Neuer Konverter

Bisher mussten ältere Versionen von JWT bei Änderungen am Metamodell immer mittels Java-Code angepasst werden. Durch einen neuen Konverter, der auf ATL-Transformationen aufbaut, können Veränderungen am Metamodell von JWT sehr schnell auch im Konverter nachgezogen werden. Dies erlaubt auch komplexere Änderungen des Metamodells in der Zukunft.


Performance signifikant erhöht

Neben den angesprochenen Änderungen hat das Projektteam die Behandlung von Aspekten zur Erweiterung des Metamodells verbessert, zahlreiche Fehler korrigiert und die Performanz von JWT signifikant erhöht.

Der Schwerpunkt des von Prof. Dr. Bernhard Bauer geleiteten Augsburger "Programmierung verteilter Systeme Lab" liegt auf dem Software und Systems Engineering verteilter Systeme mit dem Ziel der Industrialisierung und Automatisierung eines ganzheitlichen und nachhaltigen Software- und Prozesslebenszyklus sowie der Autonomie von Softwaresystemen. Bauers Arbeitsgruppe ist in verschiedene nationale und internationale Forschungs- bzw. Kooperationsprojekte eingebunden. Die meisten Projekte fallen in die Technologieklassen Modellgetriebene Softwareentwicklung, Semantik-basierte Softwareentwicklung und Methoden-Engineering sowie Semantische Technologien und Selbst-Adaption und Selbst-Organisation.


Offizielles Mitglied der Eclipse Foundation

Mit dem von Florian Lautenbacher verantworteten Java Workflow Tooling-Projekt ist es dieser Augsburger Forschungsgruppe bereits im vergangenen Sommer gelungen, offizielles Mitglied der Eclipse Foundation zu werden. Sie leitet und koordiniert die Projekte, Produkte und Dienstleistungen der Eclipse-Open-Source-Gemeinschaft, deren Ziel es ist, im Rahmen unterschiedlicher IT-Projekte eine Plattform für die Entwicklung von Software bereitzustellen (http://www.eclipse.org).

Weitere Informationen unter:
http://www.eclipse.org/jwt
- zu Java Workflow Tooling

http://www.ds-lab.org
- zu weiteren Projekten der Arbeitsgruppe Programmierung verteilter Systeme

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution58


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Augsburg, Klaus P. Prem, 27.12.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Dezember 2009