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MELDUNG/050: Uwe Johnson kehrt nach Rostock zurück (idw)


Universität Rostock - 11.07.2012

Uwe Johnson kehrt nach Rostock zurück



Am 17. Juli 2012 wird in Rostock der Grundstein für eine Uwe Johnson-Werkausgabe gelegt. Die Peter Suhrkamp Stiftung, die Johannes und Annitta Fries Stiftung, die Universität Rostock, die Uwe Johnson-Gesellschaft sowie der Suhrkamp Verlag unterzeichnen einen Letter of Intent, der dem gemeinsamen Vorhaben einen Rahmen gibt.

Uwe Johnson, geboren 1934 in Cammin (dem heutigen Kamien Pomorski, Polen), gestorben 1984 im britischen Sheerness-on-Sea, erzählt in seinen Büchern, vor allem in dem Epos "Jahrestage", über hundert Jahre deutscher Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Ereignisse in Mecklenburg.

Der Unternehmer Dr. Ulrich Fries hat das Uwe Johnson Archiv von der Peter Suhrkamp Stiftung übernommen und ermöglicht dadurch, dass es künftig der Universität Rostock und der Uwe Johnson-Gesellschaft zur wissenschaftlichen Erschließung zur Verfügung steht. Er gründet zu diesem Zweck die "Johannes und Annitta Fries Stiftung". Die Vorbereitungen für die Werkausgabe sind bereits im Gange. Ein entsprechendes Langzeitvorhaben wurde bei der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften beantragt. Das Deutsche Literaturarchiv Marbach unterstützt das Vorhaben in editorischen und konservatorischen Belangen und wird sich nach Abschluss der Ausgabe mit Rostock die Pflege des Uwe Johnson Archivs teilen.

"Rostock ist auch deshalb ein angemessener Ort für das Uwe Johnson Archiv, weil das Eintreten des jungen Studenten für die Wahrheit in den politischen Auseinandersetzungen an dieser Universität zu Beginn der fünfziger Jahre ihn unfreiwillig zum Schriftsteller werden ließ," so Dr. Raimund Fellinger von der Peter Suhrkamp Stiftung.

Rostock hat sich in den letzten Jahren zum Zentrum der Johnson-Forschung entwickelt. 2009 wurde an der Universität eine Uwe Johnson Stiftungsprofessur eingerichtet, 2010 gründete sich dort die Uwe Johnson-Gesellschaft. Mit der Unterbringung des Archivs an der Universität Rostock werden die Bemühungen um Werk und Autor fortgesetzt. "Wir werden in Rostock einen Platz schaffen, an dem sich Leser begegnen können und die Forschung einen komfortablen Platz hat", sagte Dr. Fries stellvertretend für die Johnson-Gesellschaft. Darin weiß er sich mit dem Rektor der Universität und dem Oberbürgermeister der Stadt einig. Auch das Land Mecklenburg-Vorpommern will die Vorhaben der Johnson-Gesellschaft fördern. Neben der Werkausgabe und einer permanenten Ausstellung entsteht auch ein langfristiges Schulprojekt. Die Koordination liegt in den Händen von Prof. Holger Helbig, der die Professur mit Johnsons Namen innehat: "Wenn das Archiv nun nach Rostock kommt und hier aufbewahrt und aufgearbeitet wird, schließt sich ein Kreis in der deutsch-deutschen Geschichte."

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution210

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Rostock, Ingrid Rieck, 11.07.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juli 2012