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MARKT/150: EU-Milchmengen-Reduzierung zu 98,9% ausgeschöpft (EMB)


European Milk Board - Pressemitteilung vom 28. September 2016

EU-Milchmengen-Reduzierung zu 98,9% ausgeschöpft

Deutliches Votum der europäischen Milcherzeuger für Lieferverzicht


Die gestern von der EU-Kommission veröffentlichten Zahlen zu den eingereichten Beihilfenanträgen für Milchmengenreduzierung verdeutlichen das große Interesse an der EU-Lieferverzichtsentschädigung. Insgesamt haben sich in der ersten Antragsrunde mehr als 52.000 Landwirte beteiligt und den zur Verfügung stehenden EU-Topf von 150 Mio Euro zu knapp 99% ausgeschöpft.

Die europäischen Milcherzeuger haben sich damit klar für Mengenreduzierung ausgesprochen. Das Milchmengenüberangebot der letzten Monate hat die Milchpreise europaweit nach unten gedrückt und Milcherzeuger reihenweise in das finanzielle Aus getrieben. "Die hohe Beteiligung am EU-Reduktionsprogramm zeigt, dass Europas Milcherzeuger an der Produktionsseite ansetzen wollen", so Romuald Schaber, Präsident des European Milk Board. Dies widerspreche deutlich den Behauptungen von Agrarexperten, Teilen der EU-Kommission, der Bauernverbände und Verarbeitungsindustrie, wonach die Milcherzeuger immer mehr produzieren wollen und eine gezielte Reduktion des Angebotes nicht möglich sei.

Gerade auch die starken Milchproduzenten-Länder wie Irland, die Niederlande, Deutschland, Frankreich und Belgien weisen eine hohe Beteiligung am Mengenreduzierungsprogramm auf. "Die Notwendigkeit auf die Bremse zu drücken, kann nicht deutlicher ausgedrückt werden", so Schaber weiter. "Der Lieferverzicht ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Bedauernswert ist, dass die Maßnahme erst sehr spät eingeführt wurde und die Produktionsmengen nicht zeitgleich europaweit gedeckelt sind. Notwendig wäre, dass auch Geld für die zweite Reduktionsperiode bereitgestellt wird, um gegebenenfalls die Mengen weiter zu reduzieren."

Um in Zukunft ähnlich schwerwiegende Milchkrisen zu verhindern, ist das Installieren eines Marktverantwortungsprogramms, wie vom EMB vorgeschlagen, notwendig. So könnten die Milcherzeuger zukünftig frühzeitig und präventiv auf drohende Marktverwerfungen reagieren.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. September 2016
EMB asbl - European Milk Board
Rue du Commerce 124, bte 4, 1000 Brussels
Telefon: +32 (0)2 808 1935, Fax: +32 (0)2 808 8265
E-Mail: office@europeanmilkboard.org
Internet: www.europeanmilkboard.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. September 2016

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