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MELDUNG/086: Internationale Faire Milch Konferenz - von Europa bis Afrika (EMB)


European Milk Board - Pressemitteilung vom 12. Oktober 2019

Internationale Faire Milch Konferenz: von Europa bis Afrika

Fair & engagiert - MilcherzeugerInnen ehren verantwortungsvolles Engagement mit Goldener Faironika


Die am 12. Oktober stattfindende 6. Internationale Faire Milch Konferenz steht in einem ganz besonderen Licht: Erstmalig treffen sich Milchbäuerinnen und -bauern aus Afrika und Europa, um erfolgreiche Milchprojekte gemeinsam zu feiern. Sie bedanken sich außerdem mit der Goldenen Faironika bei Politikern, Journalisten und Kollegen für deren außergewöhnliches Fairness-Engagement.

Da ist Fairebel - Die faire Milch in Belgien, die seit 10 Jahren mit fairen Milchpreisen für die hiesigen Milchbauern Geschichte schreibt. Da ist die Milch Fairefaso, mit der Erzeuger im afrikanischen Burkina Faso erfolgreich eine eigene Bauernmarke auf den Markt gebracht haben. Und da sind die Milcherzeugerkollegen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Österreich und der Schweiz sowie Mali, Niger, Senegal und dem Tschad die es in den vergangenen Jahren geschafft haben, eine große Solidarität mit den Konsumenten, aber auch untereinander aufzubauen. All das ist Teil der Fairen Milch Story, die im Jahr 2006 in Österreich begann und heute in Libramont gemeinsam fortgesetzt wird.

Erwin Schöpges, EMB-Vorsitzender und Verantwortlicher für das belgische Faire Milch Projekt, das in diesem Jahr die internationale Konferenz ausrichtet, ist sowohl von der Idee als auch der praktischen Umsetzung stark überzeugt. "Wenn Sie als Milchbauer sehen, wie der eigene Sektor und die Kollegen immer stärker unter Druck geraten, wirtschaftliche Existenzen praktisch vernichtet werden, dann wollen und müssen Sie gemeinsam etwas tun. Wir haben uns vor 10 Jahren dazu entschieden, uns beim EMB-Projekt der Fairen Milch in Belgien zu engagieren. Das war eine gute Entscheidung." Diese Entscheidung trägt Früchte und entwickelt sich weiter. "Wir wollen in Europa, aber auch außerhalb fair miteinander umgehen und haben daher heute auch eine Kooperation mit Fairtrade gestartet. Damit kommt neben Fairer Milch in Zukunft auch fair gehandelter Kakao in unser Schokogetränk."

Goldene Gefährtin

Bei der heutigen Preisverleihung im Rahmen der Fairen Milch Konferenz ging die Goldene Faironika -der Preis der MilcherzeugerInnen - an Bürger und Institutionen, die sich für einen fairen und nachhaltigen Umgang verdient gemacht haben. Für seine sorgsame Recherche und Berichterstattung erhielt beispielsweise die Zeitung Politico eine der begehrten Auszeichnungen. Maria Noichl, Mitglied des Europäischen Parlaments, bekam die sympathische goldene Kuh für ihren engagierten Einsatz für einen krisenfesten Milchmarkt. Der Schweizer Milchbauer Werner Locher erhielt den Preis von seinen BerufskollegInnen für sein unermüdliches politisches Wirken und sein starkes Engagement für faire und kostendeckende Milchpreise. Geehrt wurde zudem der ehemalige föderale Landwirtschaftsminister Willy Borsus, der sich stark mit dafür eingesetzt hat, dass die belgischen MilcherzeugerInnen über ihre Mitgliedschaft bei Faircoop einen fairen Preis mit einer gerechten Entlohnung bekommen. Die Goldene Faironika ging auch an die außenordentlich engagierten Milcherzeuger Herman Vissers aus Belgien und Adama Ibrahim Diallo aus Burkina Faso. Die Molkerei Luxlait bekam den Preis als zuverlässiger Partner der belgischen Faire Milch Genossenschaft Faircoop. Überreicht wurde die Goldene Faironika zudem der Organisation Agricall, die sich seit Jahren um die Unterstützung von LandwirtInnen und ihren Familien verdient gemacht hat.

Sieta van Keimpema, Vize-Vorsitzende des EMB, sieht in den Faire Milch Projekten und damit auch der Zusammenarbeit der MilcherzeugerInnen über Länder- und Kontinentgrenzen hinaus eine sehr wichtige positive Botschaft. "Nicht jeder gegen jeden, sondern miteinander für etwas sein. Das haben die MilcherzeugerInnen in den vergangenen Jahren in der fairen Milch, aber auch in ihrer politischen Arbeit gemeinsam und auch mit den Konsumenten praktiziert. Gemeinsam für kostendeckende Preise, für ein würdiges Leben der hart arbeitenden Milchbäuerinnen und -bauern aktiv zu sein, hat uns alle wachsen lassen." Jetzt müssten nur noch einige Entscheidungsträger auf EU-Ebene nachziehen und über sich hinauswachsen und endlich das Marktverantwortungsprogramm (MVP) zur Stabilisierung des Milchsektors installieren.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 12. Oktober 2019
European Milk Board (EMB)
Rue de la Loi 155C, Brüssel 1040
E-Mail: office@europeanmilkboard.org
Internet: www.europeanmilkboard.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Oktober 2019

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