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ITALIEN/383: Wachsende Kritik an Schürung einer Kriegshysterie (Gerhard Feldbauer)


Wachsende Kritik an Schürung einer Kriegshysterie

Ukrainisches Konsulat rekrutiert Söldner

von Gerhard Feldbauer, 4. März 2022


In Italien wächst die Kritik an der prinzipienlosen Schürung einer Kriegshysterie der Mainstream-Medien und der undifferenzierten Parteinahme für die NATO, darunter der Lieferung von Waffen an die Ukraine. Die Kontroversen bestünden "in erster Linie in Bezug auf Regierungsentscheidungen, insbesondere die, tödliche Waffen auf das Schlachtfeld zu schicken", erklärte der Generalsekretär der Gewerkschaft CISL, Luigi Sbarra, der von "schweren Vorurteilen und ideologischen Abweichungen spricht, die eine erhebliche Äquidistanz zwischen den Kriegsparteien implizieren". Das "Netzwerk für Frieden und Abrüstung" bekräftigte die "Prinzipien aktiver Neutralität und der Vermeidung jeglicher Denkweise sinnloser militärischer Abenteuer" und forderte, "Rüstungslieferungen, die keinen Frieden bringen, sondern den Konflikt verschärfen, zu stoppen".

"Aus Italien und Europa müssen politische Lösungen kommen, nicht militärische Hilfe." Der Gedanke, den Krieg durch die Lieferung von Waffen zu stoppen, sei wie der Wunsch, das Feuer löschen zu wollen, indem man mehr Benzin darüber gießt. "Waffen heben jede Möglichkeit des Friedens auf, sie können ihn nicht begünstigen", so das kommunistische Magazin "Contropiano", auch Sprachrohr von Linken wie der Partei Potere al Popolo (Die Macht dem Volke), in seinem Online-Portal.

Der Verein Associazione Ricreativa e Culturale Italiana (ARCI) appelliert, aus Italien, Europa, der internationalen Gemeinschaft müssen "politische Lösungen" kommen, "nicht militärische Hilfe". Den Menschen werde nicht, wie von der italienischen Regierung beschlossen, mit "Waffen und Kriegsinstrumenten" geholfen, sondern durch "die Öffnung humanitärer Korridore".

Aufsehen und Empörung hat am Donnerstag und Freitag das Bekanntwerden hervorgerufen, dass das ukrainische Konsulat in Mailand online "als Rekrutierungszentrum für Italiener, die gegen die russische Armee kämpfen wollten", tätig ist. "Die Türen des Generalkonsulats der Ukraine in Mailand stehen angehenden Legionären offen", hieß es in der Mitteilung, in der die dazu erforderlichen Kontaktdaten angegeben wurden. "Contropiano" erinnerte daran, dass Italien schon 1998 im NATO-Krieg gegen die Jugoslawische Föderation Rekrutierungszentren für UCK-Milizionäre im Kosovo zuließ. Es forderte die Regierung auf, unverzüglich die gegen italienische Gesetze verstoßenden Praktiken zu unterbinden - auch wenn der Online-Beitrag inzwischen gelöscht wurde.

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Quelle:
© 2022 by Gerhard Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung des Autors

veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick zum 12. März 2022

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