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AUSSEN/093: Georgien - EU stellt weitere 5 Mio. Euro humanitäre Hilfe bereit (KEG)


Europäische Kommission - Brüssel, den 22. August 2008

Georgien: Kommission stellt weitere 5 Mio. EUR an humanitärer Hilfe bereit


Die Europäische Kommission hat heute über ihren Dienst für humanitäre Hilfe (ECHO) für die vom Konflikt zwischen Georgien und der russischen Föderation betroffene Bevölkerung humanitäre Hilfe im Wert von 5 Mio. EUR bereitgestellt. Dieses neue Hilfepaket ergänzt die 1 Mio. EUR Soforthilfe, die die Kommission am 10. August kurz nach Ausbrechen des Konflikts freigegeben hat[1]. Experten von ECHO sind nach wie vor in der Region präsent, um den Bedarf zu evaluieren, die Maßnahmen mit Partnerhilfsorganisationen zu koordinieren und die Verwendung der Kommissionsmittel zu überwachen.

Louis Michel, EU-Kommissar für Entwicklung und humanitäre Hilfe, erklärte: "Die Europäische Kommission hat schnell gehandelt und unmittelbar nach Ausbrechen des Konflikts erste humanitäre Hilfe bereitgestellt. Nachdem die Vereinten Nationen einen dringenden Hilfsappell für Georgien lanciert haben und wir uns zusammen mit unseren Partnerhilfsorganisationen vor Ort ein Bild von der Entwicklung der humanitären Lage machen konnten, stellen wir nun weitere Mittel zur Verfügung." Er fügte hinzu: "Das größte Problem für unsere humanitären Hilfsleistungen ist allerdings nach wie vor der Zugang zu den von dem Konflikt betroffenen Gebieten. Ich appelliere daher an die russischen Behörden, dafür zu sorgen, dass die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen uneingeschränkten und sicheren Zugang zu den Hilfebedürftigen erhalten."

Die zusätzlichen Mittel der Kommission sind für Lebensmittelhilfe, Unterkünfte, Notversorgung mit Trinkwasser und sanitären Einrichtungen, Versorgungsgegenstände wie Hygienesets, Kleidung, Decken, Wasserkanister, Kochutensilien, medizinische Versorgung, Logistik sowie Schutzvorkehrungen insbesondere für Frauen und Kinder bestimmt. Zu den weiteren Einsatzbereichen zählen die Minenräumung sowie die Minenaufklärung und Bildungskampagnen über die Gefahr von Landminen, die vor allem an Kinder gerichtet sind.

Empfänger der Hilfe sind die von dem Konflikt betroffenen Bevölkerungsgruppen in Georgien, d.h. Binnenvertriebene aus der Region Südossetien, der Stadt Gori und der umliegenden Gebiete, die Einwohner der Stadt Tskhinvali, vor den Kämpfen in Abchasien geflohene Westgeorgier und die Rückkehrer sowie Südossetier, die in die Russische Förderation geflohen bzw. wieder nach Südossetien zurückgekehrt sind.

Die von der Kommission finanzierten Hilfsprojekte werden von Nichtregierungsorganisationen, spezialisierten UN-Agenturen und vom Roten Kreuz/Roten Halbmond durchgeführt. Von der 1 Mio. EUR, die die Kommission am 10. August für humanitäre Soforthilfe bereitgestellt hat, gingen 500.000 EUR an das Welternährungsprogramm für Lebensmittelhilfe, 300.000 EUR an den Dänischen Flüchtlingsrat für Notunterkünfte und dringende Versorgungsgegenstände, 200.000 EUR an die französische NGO Première Urgence für Nothilfegegenstände, insbesondere Hygienesets. Für die weiteren Hilfsmittel im Wert von 5 Mio. EUR kann die Kommission auf mehr als ein Dutzend potenzielle Partnerhilfsorganisationen zurückgreifen.

Außerdem hat die EU ihr Beobachtungs- und Informationszentrum (MIC) aktiviert, das die zentrale Schaltstelle für den Katastrophen- und Zivilschutzmechanismus der Gemeinschaft ist und die hierfür zuständigen Behörden aus 30 teilnehmenden europäischen Staaten miteinander verbindet. Die EU hat auf den Aufruf Georgiens hin massiv Hilfe mobilisiert, unter anderem aus der Tschechischen Republik, Estland, Lettland, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Österreich, Litauen, Polen, Schweden und der Slowakei. Der größte Teil der Hilfsmittel, wie Schutzausrüstungen, Medikamente und Notversorgungsgegenstände, wurde sofort ausgeliefert, Frankreich hat zudem Transportkapazitäten mit Österreich und der Slowakischen Republik gepoolt und einen gemeinsamen Europäischen Hilfsflug mit Zivilschutzausrüstungen und Hilfsgegenständen organisiert. Drei MIC-Experten aus Dänemark, Frankreich und dem Vereinigten Königreich wurden nach Georgien entsandt, um die Hilfe mit den ECHO-Experten zu koordinieren[2].

Weitere Informationen finden Sie unter:
http://ec.europa.eu/echo/index_en.htm

[1] Siehe IP/08/1256: EU-Kommission kündigt Soforthilfe für Zivilopfer des Konflikts zwischen Georgien und der Russischen Föderation an

[2] Siehe IP/08/1269 zum Georgienkonflikt.

© Europäische Gemeinschaften, 1995-2008


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Quelle:
Pressemitteilung IP/08/1270, 22.08.2008
Europäische Kommission (KEG), Brüssel
Internet: www.ec.europa.eu, www.europa.eu/rapid/


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. August 2008