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BUCHTIP/327: Das Erbe des Vulkans - Buch zum Europa Nostra Preisträger 2010 erschienen (idw)


Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM) - Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte - 05.07.2011

Das Erbe des Vulkans - Buch zum Europa Nostra Preisträger 2010 erschienen


Fünfzehn Jahre intensiver Forschung in der Vulkanlandschaft der Osteifel fasst Dr. Angelika Hunold in dem jüngst erschienenen Buch "Das Erbe des Vulkans. Eine Reise in die Erd- und Technikgeschichte zwischen Eifel und Rhein" zusammen. Dabei schildert sie nicht nur die Entstehung der Landschaft und erklärt den Vulkanismus. Sie widmet sich auch dem Leben und Wirken des Menschen in dieser besonderen Landschaft von den Anfängen bis in die Gegenwart.


Vulkanismus formte die Landschaft der Osteifel

Schlackenkegel-Vulkane, Lavaströme und der gewaltige Laacher-See-Ausbruch vor knapp 13 000 Jahren hinterließen wertvolle Rohstoffe, die der Mensch seit rund 7.000 Jahren zu nutzen weiß. So bauten schon die Römer Tuff und Basalt ab. Durch den Vulkanismus entstand eine einmalige Landschaft in der Naturphänomene und Zeugnisse alter Industrie eine überraschende Einheit bilden. Dabei wird stets deutlich, wie die natürlichen Grundlagen Wirtschaft und Gesellschaft der Region geprägt haben. Vulkanaufschlüsse, Steinbrüche und Bergwerke, aber auch andere archäologische Stätten und Bauwerke aus verschiedensten Epochen sind die Sehenswürdigkeiten des Vulkanparks. Mittlerweile dienen 19 Landschaftsdenkmäler und drei (demnächst vier) Infozentren dazu, die Ergebnisse der Forschungen in der Öffentlichkeit zu vermitteln.

Angelika Hunold, Archäologin im Forschungsbereich Vulkanologie, Archäologie und Technikgeschichte (VAT) des Römisch-Germanischen Zentralmuseums beschreibt sämtliche Denkmäler des Vulkanparks, wie beispielsweise das Römerbergwerk Meurin, welches wohl das einzige Bergwerk ist, das Besucher von oben betrachten können. Zudem informiert sie passend zu den Kapiteln in kleinen Exkursen beispielsweise über die Entstehung von Maaren oder den Ausbruchsmechanismus von Vulkanen und gibt Einblicke in die aktuelle archäologische Forschung. Dabei geht es unter anderem um die Frage, wie in den antiken Steinbrüchen und Bergwerken gearbeitet wurde; ein archäologisches Experiment half, eine Antwort darauf zu finden.

Berechnungen des abgebauten Gesteins führten zu einer ersten Vorstellung darüber, wie groß die Produktion in den bekannten Mühlsteinbrüchen von Mayen wirklich war. Dadurch wird dem interessierten Besucher nicht nur die Vulkanologie der Osteifel verständlich gemacht, sondern auch die archäologische Forschung der letzten 15 Jahre aufbereitet.


Forschung im Vulkanpark Osteifel

Ein erstes Konzept für den Vulkanpark Osteifel verfasste Dr. Konrad Weidemann, damaliger Generaldirektor des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) in Mainz, bereits 1994 mit dem Ziel, "dem Besucher erdgeschichtliche, kultur- und wirtschaftsgeschichtliche sowie kunstgeschichtliche Denkmäler zugänglich zu machen und vor Ort zu erklären".

Zwei Jahre später wurde mit der Gründung der Vulkanpark GmbH der Grundstock für die Umsetzung des Vulkanparks gelegt. Auf diese Weise begann das RGZM gemeinsam mit dem Landkreis Mayen-Koblenz auch den Forschungsbereich Vulkanologie, Archäologie und Technikgeschichte (VAT) in Mayen aufzubauen. Von Anfang an war Mayen der Sitz des Forschungsbereiches VAT. Während sich in den ersten Jahren zwei Vulkanologen und drei Archäologen knapp 75 m2 Büroraum teilten, arbeiten heute 16 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an den Themen des Vulkanparks. Die Räumlichkeiten haben sich stark vergrößert. Zusätzlich entsteht hinter dem Gebäude des Forschungsbereichs VAT ein Labor für Experimentelle Archäologie.

Mit diesem Buch, das in Zusammenarbeit des Verlages des RGZM und des Verlages Schnell & Steiner erschienen ist, werden die Früchte der Idee von 1994 erstmals von einer Wissenschaftlerin aus den Reihen des VAT zusammenfassend beschrieben.

Angelika Hunold:
"Das Erbe des Vulkans - Eine Reise in die Erd- und Technikgeschichte zwischen Eifel und Rhein".
Regensburg/Mainz 2011. Schnell und Steiner
ISBN: 978-3-7954-2439-8
RGZM ISBN: 978-3-88467-123-4
160 Seiten mit 203 Farbillustrationen, 24,95 €
Bestellinformationen:
www.shop.rgzm.de
www.schnell-und-steiner.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1371


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM) - Forschungsinstitut für
Vor- und Frühgeschichte, Christina Nitzsche, 05.07.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juli 2011