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MELDUNG/020: Aufruf des Cuxhavener Wrackmuseums zum Untergang der "Cimbria" 1883 (Stadt Cuxhaven)


Stadt Cuxhaven - Pressemitteilung von Montag, 19. April 2010

HAPAG-Dampfer "Cimbria" sank mit einem Cuxhavener an Bord

Aufruf des Cuxhavener Wrackmuseums


Cuxhaven. Jeder kennt die Geschichte der "Titanic", doch nicht viele wissen, dass sich Ende des 19. Jahrhunderts ein ähnliches Drama in der Nordsee bei Borkum abgespielt hat.

Als damals am 19. Januar 1883 die "Cimbria" nach einer furchtbaren Kollision mit dem Dampfer "Sultan" unterging, starben über 400 ihrer Passagiere und Crewmen. Eine Welle des Entsetzens und der Trauer ging durch die Medien und die Gesellschaft. Augenzeugen berichteten von dramatischen Szenen, die sich in den wenigen Minuten des Überlebenskampfes an Bord abgespielt hatten. Unter den Opfern waren dabei hauptsächlich Auswanderer aus dem Osten, die ihr Glück in Amerika suchen wollten, einige Prominente - und ein junger Mann aus Cuxhaven!

Edmund Adolph Olbers war damals 20 Jahre jung und suchte als Sohn einer kinderreichen Familie vermutlich sein Glück in der weiten Welt. Doch fand er nur ein viel zu frühes Ende in den eisigen Fluten der Nordsee. Allzu wenig wissen wir heute noch über ihn: Der Sohn einer Seemannsfamilie hatte 10 Geschwister und wohnte in der Neuen Reihe im Haus Nr. 69. Sein Bruder Hugo Alexander Olbers besaß später eine Bäckerei in dem Haus daneben, der Nr. 71, und sein Bruder Gustav Richard OIbers ein Speditionsunternehmen in der Nordersteinstraße Nr. 64.

Im Wrackmuseum zeugen heute noch Fundstücke aus dem Wrack der "Cimbria" von der damaligen Katastrophe. Auch im neuen Museum "Maritime Lebenswelten", in dem ab 2012 die Exponate des Wrack- wie des Fischereimuseums zusammengeführt werden, wird die Geschichte des HAPAG-Dampfers eine wichtige Rolle spielen. Im Mittelpunkt der Ausstellung sollen dann die Menschen stehen, die von und mit der See lebten oder ihr, wie im Fall der "Cimbria", zum Opfer fielen. Deshalb ist nicht nur die Geschichte des Unglücksdampfers von Interesse für die Ausstellungsplaner, sondern auch die Frage, wer denn dieser junge Cuxhavener überhaupt war, der sich auf ihrer letzten Reise an Bord der "Cimbria" befand.

Gesucht werden daher weitere Informationen und Fotos zu Edmund Olbers, seiner Familie und seinem Geburtshaus. Wer Nachfahren der Familie kennt oder Fotomaterial besitzt, den bittet die Stadt Cuxhaven/Fachbereich Kultur/Abteilung "Museen und Stadtarchäologie" unter folgender Nummer um eine kurze Meldung im Wrackmuseum: 04721/23341 (Frau Tiltmann).


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Quelle:
Pressemitteilung von Montag, 19. April 2010
Kontaktdaten: STADT CUXHAVEN
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Rathausplatz 1, 27472 Cuxhaven
Tel.:04721/700665, Fax: 04721/700909
E-Mail: presse@cuxhaven.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. April 2010