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MELDUNG/024: Kaisertum im 1. Jahrtausend nach Christus (Stadt Magdeburg)


Pressemitteilung der Stadt Magdeburg - 10. Mai 2010

Auf der Suche nach der Weltherrschaft

Wissenschaftliche Tagung bereitet Magdeburger Ausstellung vor


Ottostadt Magdeburg. Magdeburg - Worauf gründeten die antiken und mittelalterlichen Kaiser ihren Anspruch auf Weltherrschaft? Wie gelang es ihnen, ihre Macht durchzusetzen? Welche Voraussetzungen waren notwendig, um die Idee des Kaisertums als Ordnungsform für viele Jahrhunderte in Europa ebenso wie in Asien aufrecht zu erhalten? Diesen und ähnlichen Fragen gingen Ende vergangener Woche renommierte Experten der unterschiedlichsten Fachrichtungen auf einer wissenschaftlichen Tagung im Kulturhistorischen Museum Magdeburg nach.

Der Fachkongress diente der Vorbereitung einer großen Sonderausstellung zum Kaisertum im ersten Jahrtausend nach Christus, die 2012 in Magdeburg präsentiert werden soll. Anlass für die Geschichtsschau sind zwei Jubiläen: 2012 jährt sich zum 1100. Mal der Geburtstag Ottos des Großen und zum 1050. Mal der Jahrestag seiner Kaiserkrönung. Das Kulturhistorische Museum Magdeburg, das der Zeit Ottos des Großen bereits 2001 eine Europaratsausstellung gewidmet hatte und die Auswirkungen seiner Kaiserkrönung in einer großen Schau zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation 2006 thematisiert hatte, möchte in der Jubiläumsausstellung 2012 die langen und berühmten Traditionen von Imperium, Weltherrschaft, Kaisertum und Weltherrschaftsidee in den Blick nehmen. Damit soll die große Ausstellungstrilogie um die Person Ottos des Großen vollendet werden.

Auf Einladung des Direktors der Magdeburger Museen, Prof. Dr. Matthias Puhle hatten drei ausgewiesene Fachleute, der Altertumswissenschaftler Prof. Dr. Hartmut Leppin (Frankfurt am Main) sowie die Mittelalterhistoriker Prof. Dr. Bernd Schneidmüller (Heidelberg) und Prof. Dr. Stefan Weinfurter (Heidelberg) die Tagung konzipiert. Sie diente dem Ziel, die globale Spannweite von Kaisertum und Imperium, Weltherrschaft und universellem Machtanspruch von der Antike bis zum frühen Mittelalter auszuloten.

Mit 120 Teilnehmern wurden im Kaiser-Otto-Saal Vorstellungen, Symbole, Konzepte, Zielsetzungen und Verwirklichungen imperialer Herrschaft intensiv diskutiert. "Der Fachkongress bot eine hochinteressante Verknüpfung althistorischer und mediävistischer, europäischer und asiatischer Forschungsansätze", so Professor Schneidmüller. Der Vergleich des europäischen Kaisertums mit den persischen, chinesischen oder arabischen Imperien eröffne der Forschung völlig neue Perspektiven. Auch Museumsdirektor Puhle sieht vielversprechende Impulse, die direkt in die Konzeption des großen Ausstellungsvorhabens einfließen werden.


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Quelle:
Pressemitteilung von Montag, 10. Mai 2010
Kontaktdaten: Stadt Magdeburg
Frau Dr. Cornelia Poenicke, Büro des Oberbürgermeisters
Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit und Bürgeranliegen, Pressesprecherin
Alter Markt 6, 39104 Magdeburg
Telefon: (03 91) 5 40 27 69, Fax: (03 91) 5 40 21 27
E-Mail: presse@magdeburg.de
Internet: www.magdeburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Mai 2010