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PORTRAIT/018: Rudolf Hilferding und der "organisierte Kapitalismus" (spw)


spw - Ausgabe 6/2013 - Heft 199
Zeitschrift für Sozialistische Politik und Wirtschaft

150 Jahre Diskursgeschichte der SPD-Linken
Rudolf Hilferding und der "organisierte Kapitalismus"

von Michael R. Krätke



In Berlin, fern vom heimatlichen Wien, schrieb der junge Rudolf Hilferding das Buch, das ihn bald zum berühmtesten marxistischen Ökonomen seiner Zeit machen sollte: "Das Finanzkapital", 1910 in Wien publiziert, wurde rasch zum meist gelesenen, meist zitierten, von Freund und Feind bewunderten Klassiker: Manche wollten darin eine kongeniale Fortsetzung des Marxschen "Kapital" sehen. Es war der bis dato ehrgeizigste und systematischste Versuch, die jüngsten Entwicklungen und Strukturveränderungen des Kapitalismus, die die Große Depression hervorgerufen hatte, auf den Marxschen bzw. marxistischen Begriff zu bringen. Der große und bleibende Erfolg dieser anspruchsvollen "Studie über die jüngste Entwicklung des Kapitalismus" ist leicht zu erklären. Es war die (meistens) gelungene Verbindung von Analyse und Erklärung des gegenwärtigen Kapitalismus mit der Fortschreibung und Ergänzung der Marxschen ökonomischen Theorie, was Hilferdings Arbeit auszeichnete. Hilferding ging tatsächlich "mit Marx über Marx hinaus", in der Geldtheorie, in der Analyse von Kredit und Finanzmärkten, in der Analyse der Konkurrenzphänomene, in der Krisentheorie, in der Analyse der Wirtschafts- und Finanzpolitik der kapitalistischen Staaten. [1]

Schon als junger Medizinstudent gehörte Hilferding zum Kreis der Austromarxisten. Otto Bauer, Karl Renner, Max Adler, Gustav Eckstein waren und blieben seine engsten Freunde, Karl Kautsky, der seine ersten Aufsätze in der Neuen Zeit drucken ließ, wurde sein Mentor. Zusammen mit Max Adler gab Rudolf Hilferding seit 1904 die Marx-Studien heraus, das erste gemeinsame Publikationsorgan der Austromarxisten. Mit diesen umfangreichen Jahrbüchern, die in loser Folge bis 1923 erschienen, wollten sie die neue, an Marx' und Engels' unvollendetes Werk anschließende Sozialwissenschaft, in ständiger Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen "bürgerlichen" bzw. akademischen Wissenschaft und auf der Höhe der Probleme der Zeitvorantreiben. Hilferdings erste größere Talentprobe, seine Auseinandersetzung mit der Marx-Kritik des damals führenden österreichischen Ökonomen, Eugen von Böhm-Bawerk (der einer seiner Lehrer an der Wiener Universität war), zeigte die Pointe dieser Art von sozialwissenschaftlich aufgeklärtem Marxismus: Er verteidigte die Marxsche Werttheorie, deren Feinheiten er genau sah, gegen die akademische Kritik. Sie war in seinen Augen die überlegene Werttheorie, besser, konsistenter, erklärungskräftiger als die klassischen und die neoklassischen (Grenznutzen)Theorien des Werts. Aber es gab da ein paar Probleme, nicht weniges, was Marx zwar gesehen und angedeutet, aber unbearbeitet gelassen hatte. Um Marx' Theorie zu verteidigen, musste man ihre ungelösten Probleme in Angriff nehmen - und dazu machte er Vorschläge. [2]

Karl Kautsky hatte geworben und gedrängt, August Bebel hatte ihn offiziell eingeladen - so war Hilferding 1906 nach Berlin gekommen, um an der neu gegründeten Parteischule der SPD Politische Ökonomie zu lehren. Seine Lehrtätigkeit wurde bald von der Ausländerpolizei unterbrochen, die es zu Recht als politische Tätigkeit betrachtete, wenn ein Marxist nicht-studierten Arbeitern die Marxsche Kritik der Politischen Ökonomie beibringen wollte; Rosa Luxemburg wurde seine Nachfolgerin. [3] Hilferding blieb in Berlin, wurde Auslandsredakteur beim Vorwärts, wenig später Chefredakteur der damals wichtigsten sozialdemokratischen Zeitung.

Hilferding war ein sehr politischer Ökonom. Für ihn stand der notwendige Zusammenhang von ökonomischer (privater) und politischer (auch staatlicher) Macht im Zentrum jeder Analyse kapitalistischer Entwicklung. Von Zusammenbruchstheorien hielt er ebenso wenig wie vom Gegenteil, den Harmonielehren. Im "Finanzkapital" hatte er die Tendenzen zur Überwindung der Anarchie der kapitalistischen Marktökonomie analysiert, die durch Aktiengesellschaften und deren Verflechtungen, durch Kartellierung, Konzernbildung und durch die Organisierung der Finanzmärkte unter der Vorherrschaft (internationaler) Großbanken bestimmt wurden. Bis zum logischen Ende gedacht, konnten diese Tendenzen zu einer vom Finanzkapital beherrschten und "bewusst geregelten" Ökonomie führen, wenn auch "in antagonistischer Form". Dadurch werde der sozialistischen Transformation vorgearbeitet. [4] Als er diese Tendenzen in der Kriegs- und Nachkriegszeit weiter studierte, kam er zu einem folgenreichen Schluss: Was bisher eine Möglichkeit, die Tendenz, oder der "Keim" zur "Umwandlung der anarchisch-kapitalistischen in eine organisiert-kapitalistische Wirtschaftsordnung" war, das kam jetzt zur Entfaltung. Der Kapitalismus transformierte sich und nahm mehr und mehr die neue Gestalt des "organisierten Kapitalismus" an. Diese neue Form des vom Kapital selbst "organisierten" und in einigen Teilen bereits "geplanten" Kapitalismus könne, je nachdem, wie und mit welchem Staat die herrschenden Kapitalistengruppen es zu tun hätten, zum "organisierten Staatskapitalismus" werden. Aber, so dachte Hilferding nach der Novemberrevolution weiter, unter den Bedingungen einer demokratischen Republik könne es auch anders gehen. Denn die politische Demokratie erlaube im Prinzip auch eine andere politische Machtverteilung als die durch die ökonomischen Machtverhältnisse der sozialen Klassen im Kapitalismus bedingte. Daher sei ein demokratischer Staat auch unter Umständen imstande, ganz anders in den Prozess der "Organisierung", der "Vergesellschaftung" und der "Planung" einer kapitalistischen Ökonomie einzugreifen, als ein autoritärer, despotischer Staat. Daher, so Hilferdings Überlegung Anfang der 1920er Jahre, stelle sich zum ersten Mal das Problem von Kapitalismus und Demokratie in aller Schärfe. Zum ersten Mal gebe es für die Sozialdemokratie "das Bedürfnis nach einer umfassenden Staatstheorie". Nur eine Analyse der Machtorganisation, der Machtmittel, der Eigeninteressen des Staates, eine erweiterte "Funktionslehre des demokratischen Staats" könne klären, ob und wie die Demokratie den Weg zum demokratischen Sozialismus, zur demokratisch organisierten und kontrollierten Wirtschaft eröffne. Dieses Programm, die politische Ökonomie des Kapitalismus im Blick auf die wachsende und veränderte Rolle des (demokratischen) Staates neu zu durchdenken, verfolgte Hilferding bis zu seinem Lebensende. [5] Hilferdings starke These, die Tendenz zum "organisierten Kapitalismus" bereite dem demokratischen Sozialismus den Boden, hat die Politik der Weimarer Sozialdemokratie bis zum Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 1929 entscheidend geprägt.

An die Stelle der "Neuen Zeit", der erfolgreichsten marxistischen Zeitschrift aller Zeiten, trat 1924 eine neue Theoriezeitschrift, Die Gesellschaft, mit Rudolf Hilferding als Herausgeber. Kein offizielles Parteiblatt, ein hochgeachtetes Forum für die europäische sozialistische Diskussion - mit einer beachtlichen Auflage von gut 4500 Exemplaren monatlich. Hilferding umriss ihr Programm: Die jüngste Entwicklung des Kapitalismus seit 1914 analysieren, ökonomisch wie politisch (innen-politisch, bezogen auf die Probleme der Weimarer Republik, und im Blick auf die internationale Politik, die Veränderungen in kapitalistischen Weltökonomie und Weltpolitik). Zur Klärung und Selbstbesinnung des Marxismus sollte sie beitragen, und zum Verständnis der welthistorischen Entwicklungen in der Sowjetunion und in anderen Ländern der Welt. Hilferding gelang es, einen großen Kreis von Autoren der europäischen Linken zu versammeln, in der Gesellschaft schrieben führende Labour-Intellektuelle (Laski, Cole, J.A. Hobson) ebenso wie Menschewisten (Abramowitsch, Dan, Nikolajewski, Schifrin), Philosophen wie Herbert Marcuse und Hannah Arendt, Soziologen wie Ferdinand Tönnies und Alfred Meusel, Historiker wie Friedrich Meinecke, Eckhard Kehr, Gustav Mayer und Arthur Rosenberg, Ökonomen wie Lujo Brentano und Emil Lederer. Seine austromarxistischen Freunde, Karl Renner voran, kamen oft zu Wort. Otto Bauer steuerte allerdings nur einen Artikel bei, dafür schrieb Albert Lauterbach, einer der talentierten jüngeren Austromarxisten des öfteren Repliken auf Renners Artikel. Karl Kautsky war häufiger und hochgeachteter Autor der Zeitschrift. [6]

Anders als Kautsky gehörte Rudolf Hilferding dem Parteivorstand der SPD als Beisitzer an, war seit 1922 auch Reichtagsabgeordneter und der wirtschafts- und finanzpolitische Sprecher der SPD im Reichstag. Das Heidelberger Programm von 1925 trug seine Handschrift, auf den Parteitagen 1924, 1925, 1927 hielt er die programmatischen Hauptreferate. Als Ökonom, als Journalist und (überaus fleißiger) Parlamentarier genoss Hilferding hohes Ansehen - und war zugleich vielen verhasst, als Jude, als Ausländer, als Reformist, als Intellektueller. [7] Zweimal wurde er Finanzminister in der Weimarer Republik, der erste Marxist und Sozialist in Deutschland in dieser Position. Das allzeit beliebte Klischee vom "unpraktischen", zu raschen Entscheidungen unfähigen Theoretiker hing ihm an, sehr zu Unrecht. Während seiner ersten Amtszeit, im Jahr der Hyperinflation 1923, hat er die Grundlage für die Währungsreform gelegt. Er hatte den Mut, eine vollständige Reform der Reichsbank zu verlangen. Ein demokratischer Staat müsse seine eigene Geldpolitik betreiben und könne die Nebenregierung einer auf ihre "Unabhängigkeit" pochenden Kaste von Zentralbankern nicht dulden. Er scheiterte, nicht an seiner Unentschlossenheit, sondern an seinen Widersachern im bürgerlichen Lager und im Beamtenapparat. Die kaiserlichen Beamten hassten den "sozialistischen Juden", die Konservativen fanden es gar nicht nett, dass Hilferding sich entschieden weigerte, aberwitzigen Geldreformplänen nachzugeben, die die Republik auf Jahrzehnte hinaus den Agrariern und den Bankiers ausgeliefert hätten. In seiner zweiten Amtszeit, im Koalitionskabinett unter dem sozialdemokratischen Kanzler Hermann Müller, erging es ihm ähnlich. In der turbulenten Anfangsphase der Weltwirtschaftskrise versuchte Hilferding, Deutschland vor einer Banken- und Kreditkrise, vor dem vollständigen finanziellen Absturz zu bewahren. Er scheiterte an seinen Gegenspielern, nicht zuletzt an der Reichsbank, die ihr eigenes Spiel spielte. Angst vor einer erneuten Hyperinflation hinderte ihn in den Krisenjahren 1931 bis 33 den Plänen für eine aktive Beschäftigungs- und Konjunkturpolitik zuzustimmen, die einige jüngere Gewerkschaftsökonomen vorgelegt hatten.

Im Exil schrieb er wieder - für den Neuen Vorwärts - über internationale Politik, über die Wirtschafts- und Finanzpolitik der Nazis, über die drohende Weltkriegsgefahr. Gleichzeitig gab er von 1933 bis 1936 die Zeitschrift für Sozialismus, die wichtigste Theoriezeitschrift der Exil-SPD heraus. Noch einmal gelang es ihm, alte und junge sozialistische Intellektuelle aus mehreren europäischen Ländern zu versammeln, um die Entwicklung des Kapitalismus hin zum autoritären, despotischen Staatskapitalismus zu analysieren und zu diskutieren. Zwei Projekte Hilferdings sind uns aus seinen letzten Jahren (ab Juni 1940 auf der Flucht) geblieben: "Das Finanzkapital" wäre nach den Erfahrungen mit der Weltwirtschaftskrise ganz neu zu schreiben, sagte er seinem Freund Boris Nikolajevski. Von den Vorarbeiten zu diesem Projekt ist leider nichts erhalten. Wir können nur Vermutungen darüber anstellen, die sich auf gelegentliche briefliche Äußerungen stützen. Vermutlich hätte er das Buch "internationaler" gefasst, das Weltwährungssystem, den Fall des Goldstandards, und die Beziehungen zwischen großer Industrie, Welthandel und Hochfinanz, zwischen verschiedenen "Industrien" und Sektoren der kapitalistischen Ökonomie im Kontext des Weltmarkts ins Zentrum gerückt. Erhalten ist dagegen das Fragment seiner letzten Arbeit, die er in einem Brief als "Kritik des Marxismus" bezeichnet hat. Benedikt Kautsky hat sie unter dem Titel "Das historische Problem" 1954 veröffentlicht. [8] Es ist eine selbstkritische Reflektion über das Problem des Verhältnisses von Ökonomie und Politik, für Hilferding eins der Kernprobleme des historischen Materialismus. In dieser Arbeit diskutiert er noch einmal die Grundlagen und fasst einige politik- und staatstheoretische Grundbegriffe neu. Er entdeckt und analysiert die "Autonomie" des politischen und staatlichen Handelns - alle ökonomischen Verhältnisse müssen in politische übersetzt werden. Er betont und bestimmt den Unterschied zwischen "bürgerlichen" Interessen, Interessen, Vorstellungen der "herrschenden Klasse" und "Staatsinteressen". Er nimmt die politische und Staatsklasse (die moderne Bürokratie) ernst und sieht klar das Problem des staatlichen Eigeninteresses oder des "Interesses des Staates an sich selbst". Er versucht in der Tat, die Marxsche Theorie, die Grundlagen des wissenschaftlichen Sozialismus neu zu durchdenken.

Hilferding gilt heute als Mann eines Buches, außer dem "Finanzkapital" ist nur wenig von seinem weit gespannten Werk bekannt. Eine Werkausgabe war ihm nie vergönnt, eine kleine Sammlung seiner wichtigen Aufsätze erschien 1982. [9] Nur in Japan gibt es eine regelrechte Hilferding-Forschung, die einiges zu Tage gefördert hat. [10] Biographien Hilferdings gibt es inzwischen. [11] In Amsterdam befindet sich ein kleiner Hilferding-Nachlass, seine erhaltene Korrespondenz ist in vielen anderen Nachlässen verstreut und bis heute unveröffentlicht. So bleibt einer der wichtigsten Köpfe der deutschen und europäischen Sozialdemokratie bis heute ein Unbekannter.


Dr. Michael R. Krätke ist Professor für Politische Ökonomie an der Lancaster University und Mitherausgeber der spw.


Anmerkungen

[1] Vgl. Rudolf Hilferding, Das Finanzkapital. Eine Studie über die jüngste Entwicklung des Kapitalismus, in: Marx-Studien. Blätter zur Theorie und Politik des wissenschaftlichen Sozialismus, Dritter Band, Wien 1910. Es wurde immer wieder neu aufgelegt (1920, 1923, 1927) bzw. herausgegeben (1947, 1955, 1968, 1972), und in viele Sprachen übersetzt; die erste französische Übersetzung erschien 1970, die erste englische Übersetzung erst 1981.

[2] Siehe Rudolf Hilferding, Böhm-Bawerks Marx-Kritik, in: Marx-Studien. Blätter zur Theorie und Politik des wissenschaftlichen Sozialismus, Erster Band, Wien 1904.

[3] Von ihr haben wir eine fragmentarische "Einführung in die Nationalökonomie", einige Vorlesungsmitschriften und -manuskripte. Von Hilferdings Vorlesungen ist leider nichts erhalten. Wie alle Austromarxisten war Hilferding in der Arbeiterbildung stark engagiert und gewohnt, vor interessierten Laien zu sprechen.

[4] Ein Grundgedanke, der sich in diversen Varianten bereits in Marx' "Kapital" und anderen Schriften findet.

[5] Hilferding hat diese These in vielen Aufsätzen, in Zeitungsartikeln, in öffentlichen Reden, in Vorträgen entwickelt. Am wichtigsten sind: Arbeitsgemeinschaft der Klassen?, in: Der Kampf, 8. Jg, H. 10, 1915 und Probleme der Zeit, in: Die Gesellschaft, 1. Jg., H.1, 1924 (beide wieder abgedruckt in: Cora Stephan (Hg), Zwischen den Stühlen, Berlin - Bonn 1982).

[6] "Die Gesellschaft. Internationale Revue für Sozialismus und Politik", die wichtigste Zeitschrift der Sozialdemokratie in der ersten Republik, ist leider noch nicht auf der website der Friedrich-Ebert-Stiftung zugänglich. Dafür gibt es einen vollständigen Nachdruck, 1968 im Verlag Sauer&Auvermann, Frankfurt a.M. erschienen. Hilferdings "Gesellschaft" war das Modell für die "Zeitschrift für Sozialforschung"

[7] Hilferding gehörte zu den Lieblingsfeinden Tucholskys. Er verhöhnte ihn bei jeder Gelegenheit, mal netter als "Hilferliesl", mal böser. Zum Beispiel so: "Herr Rudolf Hilferding gilt in Finanzkreisen als ausgezeichneter Mediziner. Von ihm gibt es ein Aufsehen erregt habende Werk: 'Das Finanzkapital'. Seine Bequemlichkeit hat ihn leider daran gehindert, das Buch zu lesen." (Kurt Tucholsky, Gesammelte Werke, Bd. 4, Reinbek bei Hamburg 1975, S. 56). Viele linke Intellektuelle halten es unbesehen mit Tucholsky. Ich dagegen stehe nicht an zu vermuten, dass es wohl eher der dem Wohlleben auch nicht abgeneigte Tucholsky war, der 'Das Finanzkapital' nicht gelesen hat.

[8] Vgl. Rudolf Hilferding, Das historische Problem (1940), wieder abgedruckt in: Cora Stephan, Zwischen den Stühlen, Bonn - Berlin 1982.

[9] Siehe die schon oben erwähnte Ausgabe von Cora Stephan (Hg), Zwischen den Stühlen. Bonn - Berlin 1982.

[10] Zu den wichtigsten Ergebnissen dieser Arbeit gehört die Bibliographie seiner Schriften, die Minoru Kurata erstellt hat (vgl. Minoru Kurata, Rudolf Hilferding. Bibliographie seiner Schriften, Artikel und Briefe, in: Internationale Wissenschaftliche Korrespondenz für die Geschichte der Arbeiterbewegung, 10 Jg., 1974, S. 327 - 346).

[11] Die erste biographische Skizze über Hilferding stammt von Alexander Stein (vgl. Alexander Stein, Rudolf Hilferding und die deutsche Arbeiterbewegung. Gedenkblätter, Hamburg 1946), die erste gründliche und bis heute lesenswerte Studie über Hilferdings Denken schrieb Wilfried Gottschalch (vgl. Wilfried Gottschalch, Strukturveränderungen der Gesellschaft und politisches Handeln in der Lehre von Rudolf Hilferding, Berlin 1962). Seither sind (neben kürzeren Skizzen, z.B. von Walter Euchner) zwei umfangreiche amerikanische Dissertationen über Rudolf Hilferding erschienen: F. Peter Wagner, Rudolf Hilferding: Theory and Politics of Democratic Socialism, New Jersey 1996, und William Smaldone, Rudolf Hilferding. The Tragedy of a German Social Democrat, Dekalb 1998 (deutsch 2000).

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Quelle:
spw - Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft
Ausgabe 6/2013, Heft 199, Seite 56-60
mit freundlicher Genehmigung der HerausgeberInnen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Januar 2014