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MELDUNG/014: Oskar Negt übergibt Vorlass an das Archivzentrum der Goethe-Universität (Goethe-Uni)


Goethe-Universität Frankfurt - 2. November 2010

Philosoph Oskar Negt übergibt Vorlass an das Archivzentrum der Goethe-Universität

Weiteres wichtiges Element für den Aufbau eines zentralen Archivs der Geschichte der Frankfurter Schule


FRANKFURT. Der international renommierte Sozialphilosoph Prof. Oskar Negt (geboren 1934) übergibt seinen wissenschaftlichen Vorlass dem Frankfurter Archivzentrum. Damit unterstreicht der bis heute aktiv tätige Philosoph aus Hannover seine alte Verbundenheit mit der Goethe-Universität. Negt, der 2006 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet wurde, gehört zum engeren Kreis der Frankfurter Schule. Er studierte zunächst ein Semester Rechtswissenschaft in Göttingen und anschließend in Frankfurt Philosophie und Soziologie - vor allem bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Bis zu seiner Berufung an die Technische Universität Hannover im Jahr 1971 war er Assistent von Prof. Jürgen Habermas.

Die Übergabe des Vorlasses ergänzt nicht nur in hervorragender Weise die bereits vorhandenen Bestände von Horkheimer, Leo Löwenthal oder Herbert Marcuse, sondern sie stellt auch ein weiteres wichtiges Element für den Aufbau eines zentralen Archivs der ersten und zweiten Generation der Frankfurter Schule dar. Den Vorlass, den Negt in mehreren Stufen an das Archivzentrum übergeben wird und der sich zu großen Teilen noch in seiner Wohnung in Hannover befindet, umfasst unter anderem Konzepte und Manuskripte zu seinen zahlreichen Büchern sowie Korrespondenzen mit Wissenschaftlern, aber auch einzigartige und bislang unveröffentlichte Tonbänder aus den 1970er Jahren. Im Archivzentrum werden die Archivalien im Laufe der kommenden Monate mittels einer speziellen Datenbank systematisch aufgearbeitet und damit der interessierten Wissenschaft zugänglich gemacht. Sämtliche Archivalien zur Frankfurter Schule, wie die Nachlässe Horkheimers, Marcuses, Löwenthals oder Alexander Mitscherlichs sowie weitere Archivbestände können im Archivzentrum montags bis freitags jeweils von 9.30 bis 16.30 Uhr nach Voranmeldung und im Rahmen der Benutzungsordnung eingehend untersucht werden.


Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 von Frankfurter Bürgern gegründet, ist sie heute eine der zehn drittmittelstärksten und größten Universitäten Deutschlands. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Parallel dazu erhält die Universität auch baulich ein neues Gesicht. Rund um das historische Poelzig-Ensemble im Frankfurter Westend entsteht ein neuer Campus, der ästhetische und funktionale Maßstäbe setzt. Die "Science City" auf dem Riedberg vereint die naturwissenschaftlichen Fachbereiche in unmittelbarer Nachbarschaft zu zwei Max-Planck-Instituten. Mit über 55 Stiftungs- und Stiftungsgastprofessuren nimmt die Goethe-Universität laut Stifterverband eine Führungsrolle ein.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 264 vom 2. November 2010
Herausgeber: Der Präsident
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Redaktion: Stephan M. Hübner, Pressereferent. Abteilung Marketing und Kommunikation
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. November 2010