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MELDUNG/049: Frege-Preis 2015 für Wolfgang Spohn (idw)


Universität Konstanz - 25.04.2014

Frege-Preis 2015 für Wolfgang Spohn

Konstanzer Philosoph erhält Auszeichnung der Gesellschaft für Analytische Philosophie



Der Konstanzer Philosoph Prof. Dr. Wolfgang Spohn wird mit dem Frege-Preis 2015 der Gesellschaft für Analytische Philosophie (GAP) ausgezeichnet. Mit dem Frege-Preis ehrt die GAP alle drei Jahre "einen deutschsprachigen Philosophen für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Analytischen Philosophie". Der Preis wird auf dem 9. Internationalen Kongress der GAP im September 2015 in Osnabrück überreicht.

Wolfgang Spohn zählt zu den international führenden Wissenschaftlern im Bereich der formalen Erkenntnistheorie. Bekannt wurde er insbesondere durch die Rangtheorie ("Ranking Theory"), die er über drei Jahrzehnte hinweg entwickelte und in seinem Buch The Laws of Belief. Ranking Theory and its Philosophical Applications (OUP 2012) darlegt. Die Rangtheorie befasst sich mit der Repräsentation von Überzeugungen und Überzeugungsgraden, also mit der Frage, ob und wie stark wir etwas für wahr oder falsch halten. Sie liefert damit eine Alternative zur Wahrscheinlichkeitstheorie, die nur das Für-Wahrscheinlich-, aber nicht das Für-Wahr-Halten behandeln kann. Vor allem vermag es die Rangtheorie, den dynamischen Wandel der Überzeugungen und Überzeugungsgrade theoretisch zu erfassen. Damit liefert die Rangtheorie einen Lösungsansatz für das Induktionsproblem. Dieses stellt die Grundsatzfrage, inwieweit wir von Einzelfällen auf ein allgemeines Gesetz schließen können, oder allgemeiner, wie wir aus der Erfahrung lernen sollten - ein Grundproblem der Erkenntnistheorie.

Für seine umfassende Konzeption der Rangtheorie im Buch The Laws of Belief wurde Wolfgang Spohn 2012 als erster Wissenschaftler außerhalb des englischsprachigen Raums mit dem Lakatos-Preis ausgezeichnet, dem international renommiertesten Preis für Wissenschaftsphilosophie. Wolfgang Spohn ist Professor für Philosophie und Wissenschaftstheorie an der Universität Konstanz und Sprecher der Forschergruppe "Was wäre wenn? Zur Bedeutung, Epistemologie und wissenschaftlichen Relevanz von kontrafaktischen Aussagen und Gedankenexperimenten".

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1282

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Konstanz, Julia Wandt, 25.04.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. April 2014