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MELDUNG/017: Vier Balzan Preisträger 2010 geehrt (PR&D)


PR&D - Public Relations für Forschung & Bildung - 19. November 2010

Vier Balzan Preisträger 2010 geehrt - Deutscher Theaterwissenschaftler erhält 1 Million Schweizer Franken


Rom, 19. November 2010 - Der italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano überreichte heute, dem 19. November, die Balzan Preise 2010. Die Preisträger wurden in einer feierlichen Zeremonie im Palazzo del Quirinale in Rom geehrt. Ausgezeichnet wurden: Manfred Brauneck (Deutschland, Universität Hamburg), für Geschichte des Theaters in all seinen Ausdrucksformen,
Carlo Ginzburg (Italien, Scuola Normale Superiore di Pisa, Accademia Nazionale dei Lincei), für Geschichte Europas (1400-1700),
Jacob Palis (Brasilien, Instituto de Matemática Pura e Aplicada, Rio de Janeiro), für Mathematik (reine oder angewandte), und
Shinya Yamanaka (Japan, Center for iPS Cell Research and Application, Kyoto University, The J. David Gladstone Institutes, San Francisco) für Stammzellen: Biologie und potenzielle Anwendungen.

Die Verleihungszeremonie fand in Anwesenheit der Präsidenten der Internationalen Balzan Stiftung "Preis", Bruno Bottai, und "Fonds", Achille Casanova statt. In feierlichem Rahmen wurden alle Preisträger vom Präsidenten des Preiskomitees Salvatore Veca vorgestellt. In einer kurzen Ansprache drückten sie ihren Dank über den Preis aus.

Die Preisverleihungszeremonie findet jährlich im November statt. Dabei wechselt der Verleihungsort aufgrund der schweizerisch-italienischen Doppel-Nationalität der Internationalen Balzan Stiftung im Jahresrhythmus zwischen Rom und Bern. In Rom erfolgt die Zeremonie in Anwesenheit des italienischen Staatspräsidenten und in Bern in Anwesenheit eines Mitgliedes des Bundesrates, üblicherweise des Vorstehers des Eidgenössischen Departments des Innern.

Manfred Brauneck erhielt den Balzan Preis 2010 für Geschichte des Theaters in all seinen Ausdrucksformen "für seine umfassende Darstellung von zweieinhalb Jahrtausenden europäischer Theatergeschichte sowie für seine Forschungen über Strömungen und Fakten weltweiter Ausprägungen theatralischer Aktivitäten". Auf dem Gebiet der Geschichte Europas (1400-1700) wurde Carlo Ginzburg geehrt "für seine außergewöhnliche Fähigkeit, Vorstellungskraft, wissenschaftliche Genauigkeit und literarisches Talent miteinander zu verbinden, um die Überzeugungen des einfachen Volkes im frühzeitlichen Europa zu erklären und zu veranschaulichen".
Der Balzan Preis 2010 für Mathematik (reine oder angewandte) wurde an Jacob Palis überreicht "für seine grundlegenden Beiträge im Bereich der Mathematischen Theorie Dynamischer Systeme".
Der Preis für Stammzellen: Biologie und potenzielle Anwendungen wurde an Shinya Yamanaka vergeben "für die Entdeckung einer Methode zur Transformation ausdifferenzierter Zellen in Zellen mit Eigenschaften von embryonalen Stammzellen".

Jeder der Preise 2010 wurde von der Internationalen Balzan Stiftung mit einer Million Schweizer Franken (ca. EUR 750.000) dotiert. Diese Preissumme platziert den Balzan Preis weltweit unter die höchsten Auszeichnungen in den Bereichen Wissenschaft und Kultur. Jeder der Preisträger ist aufgefordert, die Hälfte des Preisgeldes zur Förderung von Forschungsprojekten junger Wissenschaftler in dem jeweiligen Wissenschaftsgebiet zu verwenden. Sowohl die Gewinner als auch die Preisgebiete aus den Bereichen Geistes-, Sozialwissenschaften und Kunst, sowie Physik, Mathematik, Naturwissenschaften und Medizin werden vom Preisverleihungskomitee ausgewählt. Dieses ist ein unabhängiges Gremium der Internationalen Balzan Stiftung "Preis", dem Salvatore Veca vorsteht und das sich aus 20 führenden Akademikern aus zehn europäischen Ländern zusammensetzt.

Am Vortag, Donnerstag, den 18. November, wurde das Interdisziplinäre Forum der Balzan Preisträger im Palazzo Corsini der Accademia Nazionale die Lincei durchgeführt. Auch frühere Balzan-Preisträger, Mitglieder des Balzan Preisverleihungskomitees und der Accademia Nazionale dei Lincei nahmen daran teil.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 19. November 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. November 2010