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MELDUNG/083: Welternährungstag 2017 - "Hunger ist auch eine Form von Krieg" (Quäker-Hilfe Stiftung)


Quäker-Hilfe Stiftung - Pressemitteilung vom 16. Oktober 2017

Welternährungstag 2017: "Hunger ist auch eine Form von Krieg"


Berlin, 16. Oktober 2017 - "Hunger trifft nicht alle gleich, er trifft die, die keine Macht haben" sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner gestrigen Fernsehansprache zur Woche der Welthungerhilfe. "Leider genügen sonntägliche Aufrufe dieser Art nicht. Hunger ist eine Form von Krieg gegen die Ärmsten der Armen - und Deutschland trägt als eines der reichsten Länder der Welt und als einer der größten Waffenexporteure eine große Mitverantwortung, dies zu ändern", sagte Manuela Kikillus, Geschäftsführerin der Quäker-Hilfe Stiftung, anlässlich des Welternährungstages am 16. November und des Welttages zur Beseitigung der Armut am 17. November in Berlin.

Am 12. Oktober hatte die Welthungerhilfe den "Welthunger-Index 2017" vorgestellt. Daraus ging hervor, dass die vorhandenen Fortschritte im Kampf gegen den Hunger durch bewaffnete Konflikte und die Folgen des Klimawandels wieder zunichte gemacht würden. Vor allem in den Ländern südlich der Sahara, in Südasien und den Kriegsregionen auf der Welt habe sich die Lage weiter verschlechtert. "Ernteausfälle in Afrika und Kriege in Syrien oder im Irak sind jedoch keine isolierten Ereignisse, die uns in Europa nichts angehen, sie sind letztlich oft einer verfehlten Politik auf allen Seiten zuzuschreiben", sagte Kikillus weiter. Daher gehe es nicht nur darum, die betreffenden Länder beim Aufbau von Strukturen zu unterstützen, die gute Regierungsführung ermöglichen würden, der Westen müsse vielmehr endlich anerkennen, dass Frieden und Sicherheit letztlich so unteilbar wie Menschenrechte seien, so Kikillus weiter.

Der Welthunger-Index bewertet jährlich die Lage in 119 Ländern und hatte seit dem Jahr 2000 zunächst deutliche Fortschritte vermelden können. Zugleich seien Länder wie der Südsudan, Somalia, Nigeria oder der Jemen akut von Hungersnöten bedroht. Die absolute Zahl der Hungernden sei weltweit auf den negativen Rekordwert von 815 Millionen Menschen gestiegen. Damit hungert jeder neunte Mensch auf der Welt.

Die Quäker, ihre Hilfsorganisationen und deren Partner sind weltweit in rund 20 Ländern aktiv. Sie unterstützen aktivierende Friedensarbeit, schaffen zivilgesellschaftliche Strukturen und bekämpfen den Waffenhandel. In Deutschland wurden die Quäker vor allem durch ihr Engagement für die Zivilbevölkerung nach den beiden Weltkriegen bekannt, u.a. die so genannten "Quäkerspeisungen" sowie medizinische Leistungen. 1947 erhielten sie dafür den Friedensnobelpreis.

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Quelle:
Quäker-Hilfe Stiftung
Lukas Franke, PR und Kommunikation
Planckstrasse 20, 10117 Berlin
E-Mail: presse@quaeker-stiftung.de
Internet: www.quaeker-stiftung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Oktober 2017

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