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HEINRICH BÖLL STIFTUNG/328: Heinrich-Böll-Stiftung auf der internationalen Degrowth-Konferenz in Leipzig


Heinrich-Böll-Stiftung - Berlin, den 29. August 2014

Strategien für eine Ökonomie des Gemeinsamen - Die Heinrich-Böll-Stiftung auf der internationalen Degrowth-Konferenz in Leipzig

Dienstag, 02. September, 14:30 Uhr bis Samstag 6. September 2014, 18:00 Uhr
Universität Leipzig, Augustusplatz 10, 04109 Leipzig



Am kommenden Dienstag, den 02. September, beginnt in Leipzig die 4. Internationale "Degrowth" -Konferenz in Partnerschaft mit und unter aktiver Beteiligung der grünnahen Heinrich-Böll-Stiftung.

Im Vorfeld der Konferenz betont Stiftungsvorstand Barbara Unmüßig die Dringlichkeit der Postwachstumsdebatte: "Die Suche nach Alternativen zum Wachstumsdogma erhält durch die Klima-, Finanz- oder Armutskrisen neuen Schub. Sämtliche Wachstumsstrategien verschärfen die globale Klima- und Ressourcenkrise. Sie befördern zudem viele Wirtschafts- und Armutskrisen in der Welt. Es ist erfreulich, wenn weltweit zahlreiche gesellschaftliche Laboratorien entstehen und neue Konzepte für eine Ökonomie des Gemeinsamen praktiziert und diskutiert werden. Die Heinrich-Böll-Stiftung unterstützt und begleitet diese vielfältigen gesellschaftlichen Initiativen und Suchprozesse seit vielen Jahren in aller Welt".

Zur Leipziger Konferenz hat die Heinrich-Böll-Stiftung 16 Referent/innen aus ihren Netzwerken und Arbeitszusammenhängen zu Gast, u.a. aus Mexico, Chile, Brasilien, Spanien, Nigeria, den USA, Norwegen und Deutschland.

"Als grünnahe Stiftung sind wir aktiver Teil dieser internationalen und vielfältigen Bewegung, die neue Antworten und Strategien sucht", so Unmüßig weiter. "Im Kern geht es um eine Wirtschaftsweise, die dem Menschen dient und mehr Lebensqualität schafft, die Natur und Umwelt aber nicht unwiederbringlich zerstört. Einen zentralen Ansatz stellen dabei Strategien für neue Ökonomien des Gemeinsamen, für die Wiederaneignung von Gemeinschaftsgütern dar. Anders - weniger - besser - das könnte ein neues Leitmotiv sein, für das wir gemeinsam politisch streiten müssen."


In Vorbereitung und Begleitung der Leipziger Konferenz hat die Heinrich-Böll-Stiftung die Mai-Ausgabe ihres Magazins böll.thema den verschiedenen Ansätzen, den Chancen und Grenzen einer Ökonomie des Gemeinsamen gewidmet [1].

Zuletzt initiierte Stiftungsvorstand Barbara Unmüßig mit einem Gastbeitrag für die Great Transition Initiative (GTI) des Bostoner Tellus Institute einen Austausch prominenter Expert/innen über kritische Aspekte der Inwertsetzung von Ökosystem- und Naturdienstleistungen (englisch) [2].

Zu diesem Thema wird Unmüßig in Leipzig am Donnerstag, den 04.09. um 11.00 Uhr im Rahmen einer Podiumsdiskussion sprechen (Hörsaal 3).

Bereits Anfang 2012 stellte die Stiftung in gemeinsamer Herausgeberschaft mit Silke Helfrich in einer Publikation mit Beiträgen von 90 internationalen Autorinnen und Autoren aus Theorie und Praxis ein modernes Konzept der Gemeinschaftsgüter ("Commons") vor, das klassische Grundannahmen der Wirtschafts- und Gütertheorie in Frage stellt und Ideen für eine neue Politik entwickelt.[3]

Auf der 4. Degrowth Konferenz diskutieren und entwickeln Interessierte und Expert/innen aus Praxis, sozialen Bewegungen, Wissenschaft und Kunst konkrete Schritte für eine Gesellschaft jenseits des Wachstumsparadigmas. Die Konferenz bietet Raum für wissenschaftliche Debatten, den Austausch zwischen Aktivistinnen und Aktivisten und wirtschaftlichen Vordenkerinnen und Vordenkern sowie künstlerische Ansätze zum Thema.

Degrowth-Konferenz mit u.a. :
- Sunita Narain (Generaldirektorin, Centre for Science and Environment, Indien)
- Barbara Unmüßig (Vorstand, Heinrich-Böll-Stiftung, Deutschland)
- Joan Martinez Alier, (Ökonom, Spanien/Katalonien)
- Naomi Klein (Journalistin und Publizistin, Kanada)
- Alberto Acosta (Ökonom und Politiker, Ecuador)
- Nnimmo Bassey (Vorstand Friends of the Earth, Nigeria)
- Ashish Kothari (Mitgründer, Kalpavriksh, Indien)

Veranstalter:
Universität Leipzig, DFG-Kolleg Postwachstumsgesellschaften der Universität Jena, Förderverein Wachstumswende e.V., Konzeptwerk Neue Ökonomie e.V. und Research & Degrowth Network
In Partnerschaft mit der Heinrich-Böll-Stiftung und anderen


[1] http://www.boell.de/de/2014/05/08/boellthema-besser-anders-weniger-oekonomie-des-gemeinsamen

[2] http://greattransition.org/publication/monetizing-nature-taking-precaution-on-a-slippery-slope

[3] http://www.boell.de/de/content/commons-fuer-eine-neue-politik-jenseits-von-markt-und-staat

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Quelle:
Heinrich-Böll-Stiftung
Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Michael Alvarez Kalverkamp, Pressesprecher
Telefon: +49-(0)30-285 34-202
E-Mail: alvarez@boell.de
Internet: www.boell.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. September 2014