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BUNTE WELT/508: Jugendliche schlüpften in die Rolle von Forschern (Stadt Jülich)


Physik statt Ferien:
Jugendliche schlüpften in die Rolle von Forschern

Schülerlabor des Forschungszentrums Jülich veranstaltete Projektwoche zum GMR-Effekt


Forschungszentrum Jülich. Wie funktionieren Festplatten, und was hat der Physiknobelpreis damit zu tun? Diese Fragen können drei Oberstufenschüler aus dem Kreis Düren und vier Azubis aus dem Forschungszentrum Jülich nach einer Projektwoche vom 26. bis 29. Juli am Schülerlabor des Forschungszentrums Jülich aus dem Effeff beantworten. Vier Tage experimentierten sie, besichtigten Labors und sprachen mit Wissenschaftlern in Jülich und Aachen.

Im Zentrum der Projektwoche am Jülicher Schülerlabor JuLab stand der sogenannte Riesenmagnetowiderstands-Effekt, für dessen Entdeckung Ende der 80er Jahre der Jülicher Physiker Prof. Peter Grünberg gemeinsam mit dem Franzosen Albert Fert 2007 den Physik-Nobelpreis erhalten hat. Der auch GMR abgekürzte Effekt (von Giant Magnetoresistance) wird seit Mitte der 90er Jahre in Festplatten genutzt, um magnetische Bits und Bytes auszulesen und ermöglichte den Durchbruch zu Giga-Byte-Festplatten, die heutzutage in jedem PC im Einsatz sind.

Durch Experimente lernten die Jugendlichen die physikalischen Grundlagen des GMR-Effekts kennen. Nebenbei gewannen sie ein Gespür für die winzigen Größenordnungen, die bei nanoelektronischen Bauteilen für die Informationstechnologie eine Rolle spielen: Ein Nanometer verhält sich im Vergleich zu einem Meter wie eine Haselnuss zur Erdkugel.

Durch Gespräche und Versuche mit Forschern und Nachwuchswissenschaftlern des Forschungszentrums Jülich und der RWTH Aachen erhielten die Jugendlichen während der Projektwoche aus erster Hand einen Einblick in den Forscheralltag. So führten Kollegen von Prof. Grünberg die Teilnehmer durch die Labors, in denen der GMR-Effekt entdeckt wurde, und gaben einen Einblick in aktuelle Forschungsprojekte.

Mit seinen Angeboten will das Jülicher Schülerlabor Mädchen und Jungen für Naturwissenschaften begeistern. Ihrem Alter entsprechend lernen die Schüler im JuLab, wissenschaftliche Denk- und Arbeitsweisen zu entwickeln. Die Angebote des JuLab richten sich an naturwissenschaftlich interessierte Schüler, Schulklassen und Kurse der Jahrgangsstufen 4 bis 13, an Lehrer, Erzieher, Lehramtstudenten und Referendare sowie an Eltern mit ihren Kindern.

Weitere Informationen:
Forschungszentrum Jülich: http://www.fz-juelich.de/portal/presse/pressemitteilungen
Schülerlabor JuLab: http://www.fz-juelich.de/projects/schuelerlabor/



Das Forschungszentrum Jülich...

... betreibt interdisziplinäre Spitzenforschung zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Energie und Umwelt sowie Informationstechnologie. Kombiniert mit den beiden Schlüsselkompetenzen Physik und Supercomputing werden in Jülich sowohl langfristige, grundlagenorientierte und fächerübergreifende Beiträge zu Naturwissenschaften und Technik erarbeitet als auch konkrete technologische Anwendungen. Mit rund 4 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört Jülich, Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, zu den größten Forschungszentren Europas.


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Quelle:
Pressemitteilung von Freitag, 30. Juli 2010
Stadt Jülich
Bürgermeisterbüro
Große Rurstr. 17
52428 Jülich
E-Mail: cnoppen@juelich.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. August 2010