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GUTE-NACHT/2336: Familie Schwalbe - Die weite Welt (SB)


Familie Schwalbe - Die weite Welt

Es ist der vierte Tag, daß die Schwalbenkinder zu hören sind. Doch nicht nur das. Jetzt sind sie auch ab und an zu sehen. Sie schieben ihren kleinen Kopf über den Nestrand und schauen heraus. Vater Menschlein hat fünf kleine Schwalbenköpfchen gezählt. Ihre Stimme ist von Tag zu Tag kräftiger geworden. Vater Menschlein scheint es, als piepsten die Kleinen jedes Mal, wenn die Haustür geöffnet wird.


*


In dem kleinen Nest sitzen die Schwalbenkinder, eines neben dem anderen. Sie piepsen, um nur ja Bescheid zu geben, daß sie ordentlich Hunger haben. Dann breiten sie ab und an ihre Flügel auseinander und fragen sich wohl: "Wann können wir denn nun endlich hinter euch Großen hinterherfliegen. Wir wollen auch die weite Welt sehen." - "Da gibt es nicht viel zu sehen", sagen Vater und Mutter Schwalbe. "Ihr müßt schließlich eure Augen offen halten, für alles was ein leckerer Bissen werden könnte. So einfach fliegen euch die Insekten schließlich nicht ins offene Maul. Wer läßt sich schon kampflos fangen?"

Am Abend dann, wenn alle Mägen gefüllt sind und die Dunkelheit hereinbricht, kehren die Eltern zum Nest zurück und setzen sich rechts und links auf den Nestrand nieder. Sie schützen ihre Kleinen vor der kalten Nacht und können nun ihren Kindern Geschichten von der weiten Welt, die sie schon bereist haben, erzählen.

29. Mai 2007

Gute Nacht