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GUTE-NACHT/2548: Maulwurf Hans hofft auf ein Wiedersehen (SB)


Der Maulwurf, der sich verirrte (9)

Maulwurf Vetter Franz und Maulwurfsfrau Gerlinde waren an diesem Morgen schon früh unterwegs. Gerlinde war so aufgeregt, daß sie beinahe die Regenwurmkuchen vergessen hätte. Zuerst gruben sich die beiden ein Stück unter der Erde voran. Dann beschlossen sie über der Erde weiterzuwandern, um die vielen Maulwurfshaufen gleich zu entdecken, an denen Vetter Franz schon einmal vorbei gekommen war.

Die Schüler und Schülerinnen aus Fräulein Janziks Klasse waren an diesem Morgen in bester Ferienstimmung. Doch bevor es ab in die Ferien ging, wurde das Maulwurfs-Abschiedsfest gefeiert. Barbara hängte ihr Bild vom Maulwurf "Grabing" auf, und Evi klebte ihre Zeichnungen von einem Maulwurfshaufen und den unterirdischen Gängen gleich daneben. Helga hatte in eine große Schüssel Erde aufgehäuft, um zu zeigen, wie so ein Maulwurfshaufen in der Natur aussieht. Rundherum hatte sie etwas Moos gelegt, und aus der Mitte des Maulwurfshügels lugte ein kleiner Plastik-Maulwurf hervor. Horst, der Farmer, hatte sich mit Maulwurfsfallen beschäftigt, die die Bauern benützen, um Maulwürfe zu vertreiben.
Walter hatte Bücher mitgebracht. Er schlug die Seiten auf, auf denen etwas über Maulwürfe geschrieben stand und legte die Bücher offen auf einen Tisch. Michael brachte seine Gitarre mit. Er hatte einen Maulwurfsong komponiert. Etwas ganz Witziges hatten sich Gundi und Gundi ausgedacht. Die beiden Freundinnen kamen als Maulwürfe verkleidet und geschminkt. Doris brachte einen Kuchen mit. Ihre Mutter hatte ihn gebacken und nannte ihn "Maulwurfshaufen". Es war ein schwarzer Kuchen mit vielen kleinen Erhebungen darauf wie kleine Maulwurfshügel.
Der dicke Klaus meinte, ihm sei nichts eingefallen. Auch der dünne Klaus hatte keinen sichtbaren Beitrag zum Thema dabei. Aber er sagte, er sei mit einer Idee gekommen, gestern hätten er und Heinz ein Feld entdeckt, auf dem viele Maulwurfshaufen waren. Dort könnte man den Maulwurf "Grabing" doch heute freilassen. Bis auf Heinz, der Klaus böse ansah, weil Klaus die Idee nicht selbst gekommen war, fanden die anderen Kinder die Idee gut. Aber auch Barbara freute sich nicht. Sie hätte den kleinen Kerl gerne behalten. Doch sie sah ein, daß das dem Maulwurf selber sicher nicht gefallen würde.

Maulwurf Hans saß noch immer in seinem mit Erde gefüllten Aquarium und hörte den Lärm. Gern hätte er sich tiefer in die Erde zurückgezogen. Doch das ging ja nicht. Immer stieß er auf diese glatten Wände. Hans grübelte und grübelte, wie konnte er sich nur befreien?

Währenddessen waren Gerlinde und Vetter Franz beim Feld der Maulwürfe angelangt. Dort fragten sie den ersten Maulwurf, der ihnen begegnete, nach Maulwurf Hans. Doch leider ohne Erfolg.

Die Vorbereitungen für das Maulwurfsfest waren erledigt und die ersten Gäste eingetroffen. Die Geschwister und die Eltern der Klasse von Fräulein Janzik waren eingeladen. Sie kamen gern. Der Maulwurfskuchen und die Maulwurfskekse wurden gegessen. Letztere hatte Fräulein Janzik selbst gebacken. Es waren Haferflockenmakronen. Dazu gab es Kakao, Saft und Wasser aus der nahen Quelle des Geismarbrunnens. "Das paßt doch gut", meinte Gisela, die das Wasser an diesem Morgen mit ihrem Vater frisch von der Quelle geholt hatte.

Der Trubel wurde immer lauter. Das gefiel Maulwurf Hans gar nicht. Manchmal lugte er um die Ecke eines Ganges. Aber er sah nur das helle Licht, das in den Gang hineinfiel. Er hatte ja noch immer keine Brille und sah alles verschwommen. Und dann begann auch noch die Erde zu beben...


Wißt ihr, was das Beben zu bedeuten hat?
Richtig, die Kinder tragen das Aquarium
hinaus und werden Maulwurf Hans bald freilassen.
Darüber erfahrt ihr beim nächsten Mal mehr!



Erstveröffentlichung am 17. August 1998

7. Februar 2008

Gute Nacht