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GUTE-NACHT/2700: Nicht nach Norden (SB)


Geschichte mit N

"Laß uns doch weiterspielen, bitte," bettele ich. Auf meiner Magnettafel liegen Buchstaben, aus denen Mama und ich gleichzeitig Worte bilden und sie aufschreiben. Wer die meisten Worte findet, hat gewonnen. "Einverstanden, Kicky." - "Gut, daß ich Ferien habe, nicht wahr." Mama lacht und nickt.

Auf der Magnettafel liegen zur Zeit folgende Buchstaben: n n a l i b c k.

Was kann ich damit für Worte legen? Mama denkt ebenfalls darüber nach. Dann schreibt sie ihr erstes Wort nieder, aber so daß ich es nicht lesen kann. Mir fallen nun auch die ersten Worte ein und ich notiere sie auf meinem Blatt Papier:
Nana, Ina, Anna, lila, Ali, Nina...

Jetzt fällt uns beiden kein weiteres Wort mehr ein und wir vergleichen unsere Zettel. Bei Mama ist zu lesen: Blick, Lack, Bann, Nil, lila ...

"Warum hast du keine Namen aufgeschrieben?" frage ich. "Ich dachte, das ist nicht erlaubt", antwortet Mama mir. Ich glaube aber, sie wollte es sich selbst ein bißchen schwerer machen.

Nun beginnt die nächste Runde. Die Buchstaben lauten: e s n r w t n i . Wir beide knobeln weiter. Ich finde: es, wer, Teer, Tee... Mama: Essen, Test, Ritt, Tenne, Teer, ...

"Mir fällt gar nichts mit n ein," schüttele ich den Kopf. Mama antwortet: "Da gibt es doch so einiges: Nest, nie, nee, nett, Niete und bestimmt noch mehr." Ich lache: "Die darfst du jetzt aber alle nicht mehr nehmen. Vorsagen gilt nicht." - "Oh, du. Aber jetzt ab ins Bett," scherzt Mama mit mir.

Im Bett denke ich wieder an Worte, die mit N beginnen. Dabei fällt mir folgendes Gedicht ein.


*


Nicht nah, nicht neu, nicht nirgendwo,
nicht Nabir, nicht Natter, nicht Nagetier,
noch niemals nirgendwo notiert,
noch nirgendwo negiert.
Natürlich, neulich, nebenbei,
nicht nagelneu, noch nabelbauchfrei,
nicht nach Norden,
noch nach Nordwesten...

2. August 2008

Gute Nacht