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GUTE-NACHT/2891: Der Geist in Pantoffeln und Teddys Auftrag (SB)


Gute Nacht Geschichten


"Hab ich es doch gleich gewußt", denkt Mutter, als sie mit Paddy und Großmutter noch einmal nach den Fußspuren auf dem Dachboden schaut. Es sind überhaupt keine Fußspuren da und auch keinerlei Anzeichen davon, daß sie je hier gewesen sind. Mutter findet, daß sich Paddy so allerhand zusammen dichtet, wovon sie überzeugt ist, es sei so. "Doch das ist ja nichts Neues. Paddy hat eben viel Phantasie. Aber was ist mit meiner Mutter los? Sieht sie auch schon Hirngespenster", überlegt Mutter und muß unwillkürlich lachen: "Es heißt doch Hirngespinster. Jetzt bin ich wohl schon selber von Geistern und Gespenstern umgeben. Dieses neue Museum hat uns alle ganz schön verwirrt."

Mutter zuckt ob der fehlenden Fußspuren nun mit den Schultern und schlägt vor: "Laßt uns etwas von dem restlichen Geburtstagskuchen essen." Aber Großmutter sagt: "Du glaubst uns nicht, daß die Spuren da waren. Aber sie waren es. Möchte bloß wissen, wer uns da einen Streich spielt." - "Vielleicht der frühere Besitzer", mutmaßt Mutter ohne daran zu denken, daß dieser ja schon das Zeitige gesegnet hat. Dann fällt es ihr wieder ein, und sie sagt knapp: "Entschuldigung."

Bei Kaffee, Kakao und Kuchen gibt Paddy ihre neuesten Theorien von sich: "Vielleicht gibt es hier mehrere Geister auf unserem alten Bauernhof. Bisher haben sie uns in Ruhe gelassen. Doch das neue Gespenstermuseum hat sie vielleicht verärgert. Sie sind bestimmt nicht damit einverstanden und wollen uns Angst einjagen."

"Nur gut, daß du keine Angst vor ihnen hast", scherzt Mutter. "Nimm das nicht so leicht", gibt Großmutter zu bedenken, "wenn hier irgendjemand ein und aus geht, während wir fort sind, z.B. beim Einkaufen, kann das üble Folgen haben. Es könnte doch sein, daß hier Kinder aus dem Dorf spielen und ihnen etwas geschieht, während wir nicht da sind. Wir sollten auf alle Fälle die Augen offen halten."

"Sollen die Großen ihre Augen ruhig am Tag offen halten", beschließt Paddy für sich, sie wird das mit der Nacht übernehmen und der Frage nachgehen, ob es hier Geister gibt oder nicht. Deshalb zieht sie sich jetzt schnell zurück, um für die Zeit um Mitternacht schon ein bißchen vorzuschlafen. Den beiden Müttern erzählt sie nichts von ihrem Vorhaben.

Paddy geht hinauf in ihr Zimmer, nimmt ihren Teddy und sagt: "Du weckst mich, wenn Mama oder Oma kommen. Verstanden!" Zärtlich flüstert sie ihm ins Ohr: "Gute Nacht!"

25. März 2009

Gute Nacht