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GUTE-NACHT/3285: Der kleine Nachtwächter beim Umzug (SB)


Gute Nacht Geschichten

Wie versprochen hat der kleine Nachtwächter Rebell, den schwarzen Hund, gleich am Morgen beim Tierarzt abgeholt. Ach wie hat er sich gefreut und der kleine Nachtwächter gleich mit.

Am Abend wollte Rebell den kleinen Nachtwächter gleich wieder auf seinem Rundgang begleiten. "Daraus wird nichts. Du mußt dich noch schonen, hat der Doktor gesagt." Enttäuscht blickt Rebell hinter dem kleinen Nachtwächter her, als dieser das Haus verläßt. Er stürmt schnell noch zum Fenster und blickt durch die Scheibe.

Vorsichtshalber hat der kleine Nachtwächter sich nicht noch einmal umgedreht. Er kann gar nicht in traurige Hundeaugen blicken.

Die Laterne in der einen und die Taschenlampe in der anderen Hand zieht der kleine Nachtwächter los durch die Straßen. "So ohne den schwarzen Hund ist es doch ganz schön einsam", kann er nur feststellen.

Da hört er plötzlich Lieder und sieht Licht um die nächste Hausecke herum scheinen. "Was ist denn hier bloß los?", fragt sich der kleine Nachtwächter. Doch da fällt sein Blick auf die Hauswand neben ihm. Dort ist ein Plakat angeklebt. Der kleine Nachtwächter leuchtet mit seiner Taschenlampe auf das Plakat und liest: "Großer Laternenumzug!" Da weiß der kleine Nachtwächter Bescheid und er ist froh, Rebell zuhause gelassen zu haben. Bisher ist er mit ihm noch nie in einer größeren Menschenansammlung mitmarschiert. Wie würde er sich wohl bei all dem Lärm, den vielen Kindern und den Lichtern fühlen. Vielleicht bekäme er es mit der Angst zu tun, würde fortrennen und niemals wiederkehren?

Ein Stück geht der kleine Nachtwächter mit dem Laternenumzug mit und singt auch die St. Martinslieder. Dann aber wendet er sich um und eine einzelne Laterne zieht nun wieder allein durch die Nacht.

3. November 2010

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