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GUTE-NACHT/3552: Eine außergewöhnliche Bande - Teil 27 (SB)


Gute-Nacht-Geschichten

Eine außergewöhnliche Bande



Dem Regen folgt immer wieder Sonnenschein. So ist es auch heute. Es ist sogar so heiß, daß Erna sich die Badelatschen anzieht und die Wanderschuhe an ihren Rucksack anbindet. Dann räumt sie ihre sieben Sachen zusammen und ist reisefertig.

Willi, Paule und Hugo sind bereits startklar. Sie warten nur noch auf Erna und drängeln sie, sich zu beeilen. Dann geht es los, über Stock und Stein, über Moos und Blätter. Denn diesmal will Willi eine Abkürzung nehmen. "Wir haben gestern schon einen ganzen Tag verloren. Da wollen wir wenigstens heute ein Stück vorankommen."

Erna gefällt das gar nicht. Dauernd hat sie kleine Steinchen oder Dreck an den Füßen. Dann nach einer Weile hat sie es satt und hält an. "Was ist?", fragt Willi. "Ich ziehe mir nur meine Wanderschuhe wieder an, nachdem du uns hier die ganze Zeit durch das Gestein scheuchst", meint Erna. Die kleine Rast nutzen alle, um einen Schluck Wasser zu trinken.

"Kann es endlich weitergehen?", fragt Willi, "wir wollen schließlich noch ein gutes Stück vorankommen." - "Warum nur diese Eile", schimpft Erna. Aber Willi läßt nicht mit sich reden, und weil Erna nicht allein zurückbleiben will, mitten im Wald, sputet sie sich.

Bald aber neigt sich auch dieser Tag dem Ende zu. "Wir sollten eine Waldhütte aufsuchen. Es könnte nämlich auch noch Regen geben", schlägt Willi endlich vor. Nach einem weiteren kurzen Gang entdeckt Paule eine Hütte und weist in die Richtung. Mit einem Ziel vor Augen, geht es doch gleich um einiges schneller.

Es dauert nicht lange, da ist die Hütte erreicht. "Irgendwie sehen diese Hütten doch alle gleich aus", findet Paule. "Waldhütten im Doppelpack um einiges billiger", scherzt Willi.

"Irgendwie kommt mir hier auch alles so bekannt vor", sagt Erna. "Quatsch, wir sind doch längst 20 Kilometer weiter als heute morgen", mault Willi. Doch da hat er sich wohl geirrt. Denn in diesem Moment dreht sich Erna zu Hugo um, der ihre goldenen Schuhe in der Hand hält. "Was machst du mit meinen Schuhen?", fragt Erna und ist eher überrascht als sauer. Hugo antwortet nicht, aber er zeigt in eine Ecke. Erna erkennt nun und schimpft: "Wir sind überhaupt keinen einzigen Meter weitergekommen. Wir sind bloß im Kreis gelaufen. Die ganze Anstrengung hätten wir uns ersparen können. Morgen werden wir wieder auf den Wegen wandern. Dann kommen wir vielleicht auch mal nach Italien." Erna dreht sich um und packt ihre Decke aus. Betont freundlich wünscht sie Hugo eine:

Guten Nacht



zum 28. März 2012