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TIERGESCHICHTEN/006: Jannik und Pirat in der Stadt (SB)



Geschichten von Jannik und Pirat

Jannik und Pirat in der Stadt

Fortsetzung der Kalendergeschichte/003


Jannik und Pirat konnten in aller Ruhe vom Hofplatz gehen und wieder Richtung Wald laufen. Hier wollten sie die Nacht verbringen. Pirat wäre es viel lieber gewesen, wenn sie eine Scheune ausfindig gemacht hätten, ihm behagten die großen Bäume nicht; noch weniger ihre dunklen Schattenumrisse in der Nacht. Aber Jannik hatte ihm doch wieder Mut gemacht, sich nicht vor Bäumen zu fürchten, sondern sie vielleicht sogar als Beschützer anzusehen.

"Die Bäume werden bestimmt nicht loslaufen - und wenn doch, dann kümmere ich mich darum. Sie werden dir nichts tun, klar!?", warf Jannik sich stolz in sein Federkleid.

Pirat nickte und trottete tiefer in den Wald. Auf einer kleinen Lichtung trafen sie ein paar Rehe. Da diese nichts dagegen einzuwenden hatten, dass Jannik und Pirat auch ihr Lager hier aufschlagen wollten, machten es sich die beiden bequem. Jannik holte seine Gitarre aus dem Beutel und fing zu spielen an. Er liebte langsame, traurige Musikstücke - konnte aber auch ebenso wild und leidenschaftlich spielen, wie Pirat es so gern mochte. Da der aber sein Klavier nicht dabei hatte, zupfte Jannik leise Töne und sang ein Lied. Pirat hörte aufmerksam zu und wurde müde und müder. Schließlich legte Jannik die Gitarre beiseite. Wenige Augenblicke später waren beide eingeschlafen. Die Rehe begaben sich ebenfalls zur Ruhe und es ward ganz still im Wald. Ab und zu war noch ein Eulenruf zu hören, oder ein Uhu gab einen Laut von sich. Hier und dort raschelten Blätter am Boden, dann wieder welche in den Wipfeln.

Am nächsten Morgen schien die Sonne bereits, als die beiden erwachten. Pirat schüttelte sich und Jannik plusterte sich auf und schlug die Flügel auf und ab, gähnte herzhaft und sah zu Pirat hinüber: "Na, alle Bäume noch am Platz?"

"Glaube schon. Ich hab' so tief und fest geschlafen. Da hätte wohl ein Baum über mich klettern können. Ich hätte es nicht bemerkt!" Pirat musste selbst lachen, als er sich vorstellte, wie ein Baum über ihn hinweg klettert. "Jannik, weißt du eigentlich, wo wir als nächstes hingehen wollen?", machte Pirat sich Sorgen und überlegte laut weiter, "wir sollten das alles noch mal durchsprechen. Wir brauchen einen guten Plan! Wenn wir in eine große Stadt gehen würden, vielleicht können wir dort eine Unterkunft finden. Da reiht sich doch ein Haus an das nächste." Eigentlich wollte er nur endlich einen Ort haben, an dem ihn keiner stört. Dorthin wollte er dann sein Klavier bringen. Und dann: endlich wieder klavierspielen!

"Ich glaube nicht, dass das eine so gute Idee ist", antwortete Jannik nicht so recht überzeugt, "Menschen können ganz schön merkwürdig sein. Vielleicht geben sie uns gar kein Haus. Es könnte auch sein, dass sie uns verjagen. Aber wir können es ja versuchen. Wenn wir in der Stadt nichts finden, gehen wir wieder auf irgendeinen Hof oder in den Wald."

Damit war es beschlossen. Es war zwar kein besonders guter Plan, doch einen besseren hatten sie leider noch nicht. Hier stehen bleiben und warten, dass etwas passiert, wollten sie keinesfalls. "Weißt du, wir fragen den nächsten, der uns begegnet, ob er uns den Weg in die Stadt zeigen kann", schlug Pirat vor.

Sie mussten nicht lange warten. Ein Bauer kam mit einer Forke über der Schulter und einer Pfeife im Mund des Weges. Als er die beiden erblickte, blieb er stehen und kratzte sich am Kopf. Dabei schob er seine Mütze etwas nach hinten. Jannik hatte eine Karte aus dem großen Reisebeutel geholt, hielt sie in seinen Krallen und flog dem Mann damit vor die Nase. Er flatterte auf und ab und auf und ab. Der Bauer wunderte sich über dieses Schauspiel und griff schließlich nach der Karte. Er faltete sie ganz auseinander und legte sie auf einen Heuballen, der am Wegesrand lag.

"Na, kleiner Vogel, was möchtest du denn wissen? Ich weiß nämlich nicht recht, was du von mir willst. Vielleicht versuchst du es mir zu zeigen?" Jannik flog auf die Karte und deutete mit seinem Schnabel auf die dort eingezeichnete Stadt. Der Bauer überlegte, was das zu bedeuten hatte. Dann fragte er Jannik: "Wollt ihr etwa in diese Stadt dort?" Aufgeregt flatterte Jannik auf und nieder. Er hoffte, der Mann würde das als "Ja" verstehen.

"Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, möchtet ihr dort hin. Also, ihr beiden, heute Nachmittag fahre ich in die Stadt. Ich könnte euch mitnehmen. Aber du, Pferd, passt nicht in mein Auto. Ich fahre ganz langsam, dann kannst du nebenher laufen. Wenn euch mein Vorschlag gefällt, dann kommt einfach wieder genau an diese Stelle und wartet hier auf mich. Ich habe ein leuchtend rotes Auto. Davon gibt 's nicht viele. Also bis dann, ihr beiden. Seid ihr nicht am Platz, dann gehe ich davon aus, dass ihr eine andere Möglichkeit gefunden habt." Der Bauer setzte seinen Weg fort. Er verschwand durch ein offenstehendes Gatter auf eine Wiese. Pirat und Jannik sahen sich an.

"Der war aber nett", meinte Pirat, "und für einen Menschen auch ganz schön schlau, findest du nicht?" - "Ja, der war wirklich sehr verständig. Menschen können einen doch immer wieder überraschen. Wollen wir denn bis heute nachmittag auf ihn warten?" - "Doch, ja. Das sollten wir. Wer weiß, vielleicht kann er uns in der Stadt auch noch weiterhelfen. Oder er kennt jemanden, der genauso schlau ist wie er", meinte Pirat.

Da die beiden nicht mitten auf dem Weg stehen bleiben und warten wollten, gingen sie ein paar Schritte weiter. In der Nähe standen Bäume, die ihnen Schatten spendeten. Außerdem konnten sie sich dort ein wenig verstecken. Pirat fraß von dem leckeren Gras. Jannik schwang sich in die Lüfte und begab sich auf Futtersuche. "Komm rechtzeitig wieder", rief Pirat ihm hinterher. "Keine Sorge, habe alles im Blick!"

Viel geschah in der Zwischenzeit nicht. Pirat döste erst ein wenig und summte dann leise vor sich hin. Er merkte gar nicht, dass er abwechselnd seine Hufe im Takt auf und ab hob. Das war schon eine richtige Angewohnheit geworden. Immer wenn er Musik hörte oder selbst spielte, bewegte er sich dazu. In dem Moment kam Jannik zurück, setzte sich still auf einen Ast und beobachtete Pirat einen Augenblick lang. "Pirat, du kannst ja auch tanzen, wow, krass", freute sich Jannik und flog zwischen Pirats Ohren und lachte. "Oh ja, das mache ich meistens, wenn ich so vor mich hin singe."

Jetzt wurde Jannik wieder ernst. "Ich habe ein ungutes Gefühl", begann er seine Rede, "ich habe noch einmal nachgedacht. Die Idee, dass wir dort in der Stadt ein Haus für uns finden, ist vielleicht doch nicht so gut." - "Warum denn nicht?" wollte Pirat wissen. "Wenn wir dein Klavier holen und du dann in deiner gewohnten Lautstärke zu spielen beginnst ...", den Rest des Satzes ließ Jannik offen.

"Du meinst, die Menschen würden sich ärgern?" - "Ach, Pirat, ich weiß es auch nicht, wirklich. Ich wollte nur schon mal sagen, dass ich kein gutes Gefühl habe. Allerdings denke ich, wir sollten es trotzdem versuchen." - "Gut", stimmte Pirat zu, "dann lass uns jetzt zu der verabredeten Stelle gehen."

Kaum waren sie dort angelangt, hörten sie auch schon ein lautes Motorengeräusch. Es stammte von dem roten Auto, das einen Moment später neben ihnen hielt. Der Bauer stieg aus.

"Also, kleiner Vogel, wenn du willst, kannst du dich mit ins Auto setzen. Dein Freund wird laufen müssen. Er passt ganz sicher nicht in mein Auto. Aber ich fahre ganz langsam und er kann nebenher laufen."

Jannik blieb zwischen Pirats Ohren sitzen und nickte mehrfach mit seinem Kopf, so dass er fast mit seinem Schnabel auf Pirats Kopf geklopft hätte. Erfreulicherweise verstand der Bauer diese Geste. "Gut, kleiner Vogel, dann bleib' bei deinem Freund. Ich achte auf euch, dass ihr gut mithalten könnt."

Dann stieg er in sein Auto und fuhr ganz gemächlich los. Pirat lief in einem leichten Trab nebenher. Die beiden hatten Glück, denn die Stadt war wirklich nicht sehr weit entfernt. Es war noch hell, als sie ankamen. Der Bauer stellte seinen Wagen auf dem großen Marktplatz ab. Hier und da waren noch einige Stände aufgebaut. Obst und Gemüse lagen zum Verkauf aus, ein Stand mit Jacken und Socken, ein anderer mit Töpfen und Geschirr. Ein weiterer war voll gepackt mit Broten. Die Sonne stand schon tief, und die Marktleute packten ihre Sachen zusammen.

"Bald wird es hier ganz still werden", vermutete Jannik. "Hmmm, brrrr, hmmm", machte Pirat und er sah irgendwie unglücklich aus.

"So ihr Abenteurer", wendete sich der Bauer an die beiden, "ich weiß ja nicht, was ihr vorhabt, aber ich muss mich nun um meine Angelegenheiten kümmern. Hoffentlich konnte ich euch behilflich sein. Ich wünsche euch alles ..."

"Hey, Lars, wen hast du denn da mitgebracht? Der sieht ja prächtig aus!", brüllte ein großer, kräftiger Mann zum Bauern herüber und kam mit eiligen Schritten näher. "Hallo, Hein, wie geht's?", fragte ihn der Bauer.

"Alles gut, Lars. Aber sag', wo hast du denn den schmucken Gaul her?" - "Nee, Hein, das ist nicht meiner. Ich habe ihn nur mit in die Stadt genommen. Er und sein Freund", dabei zeigte er auf Jannik, "wollten hierher und ich habe ihnen den Weg gezeigt."

"Lars, das ist ein Pferd! Ich muss dir doch wohl nicht erzählen, dass Pferde immer jemandem gehören. Die können nicht einfach so in der Weltgeschichte herumlaufen", beharrte Hein.

Jannik und Pirat wurde ganz mulmig zumute. Das war bestimmt kein freundlicher Mensch. Angst kroch in ihnen hoch und sie blieben ganz beklommen stehen.

"Ach, Hein, lass gut sein. Ich werde sie nicht einsperren und auch nicht nach jemandem suchen, dem sie vielleicht gehören könnten. Von mir aus können sie tun und lassen was sie gerne möchten. Solange sie niemandem schaden, was soll 's also ...?"

Der andere Mann, der Hein hieß, regte sich richtig auf. Sein Gesicht färbte sich rot: "Das ist doch nicht dein Ernst! Dann werde ich mich jetzt mal darum kümmern. Im Wagen drüben habe ich noch ein Halfter und ein Seil. Ich hole sie eben, und dann versuche ich, das Pferd wieder zu seinem Besitzer zu bringen."

Bauer Lars antwortete nicht darauf. Als Hein ein paar Schritte fort war, sagte er zu Pirat: "Gutes Pferdchen, am besten läufst du jetzt ganz schnell aus der Stadt hinaus und versteckst dich im Wald. Morgen kommt ihr dann zu mir auf den Hof, aber erst wenn es dunkel ist. Ich habe schon eine Idee, wie ich euch helfen kann ... los, nun lauf schon, schnell! Gleich ist Hein zurück. Er kann sehr grob sein ... lauf, schnell ..."

Pirat drehte sich und wollte zum ersten schnellen Schritt ansetzen, da sah er eine Schlinge - eine Schlinge aus dickem, festem Seil, auf sich zuschnellen.


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"Schnuiii, schnuuii, schnuuii ...", das Geräusch war grauenhaft bedrohlich. Pirat bekam es mit der Angst zu tun. Jannik flatterte aufgeregt hin und her. Irgendwie schien es, als könnte Pirat sich vor lauter Schreck gar nicht mehr bewegen. Gebannt blickte er auf die Schlinge, die sich nun schon fast über seinem Kopf befand. Jannik sah es und wusste: jetzt musste er handeln. Er musste seinen Freund retten! Aber wie sollte er das anstellen?

In diesem Moment seiner Ratlosigkeit erblickte er einen langen, dünnen Zweig am Boden. Er hatte zwar noch keine richtige Idee, flog aber dennoch dorthin, nahm den Zweig in den Schnabel - und staunte, wie schwer der doch war. Trotzdem, er musste es schaffen. Jannik nahm alle Kraft und allen Willen zusammen und schließlich gelang es ihm, den Zweig mit in die Luft zu heben. Damit flog er über das Seil und ließ den Zweig fallen, direkt darauf. Ein Schnuuiii, schnuuii, plopp, plopp war zu hören und dann lag das dicke Seil am Boden.

Jetzt hieß es schnell handeln. Pirat stand immer noch da, als sei er eine Figur aus Stein. Jannik flog zwischen seine Ohren und klopfte mit seinem Schnabel auf Pirats Kopf. Endlich! Endlich bewegte Pirat seine Beine und schüttelte den Kopf kräftig hin und her um aufzuwachen. Beinahe wäre Jannik runtergefallen. Schnelles Flügelschlagen verhinderte seinen Sturz zu Boden. Dann schrie er so laut er konnte: "Lauf Pirat, lauf, was die Hufe hergeben, los!!!" Pirat rannte los und brüllte: "Jannik komm, schnell, Jannik komm!" Das hätte Pirat nun wirklich nicht zu sagen brauchen. Jannik flog sofort hinter ihm her und hatte ihn schnell eingeholt. Immer wieder drehte er eine Kreisbahn, um nach den Verfolgern Ausschau zu halten. Aber niemand war zu sehen. Das war gut. Pirat rannte und rannte. Seine Hufe klackten laut auf dem Straßenpflaster und schließlich erreichten Jannik und Pirat den Stadtrand, liefen einen Sandweg entlang über eine Wiese und in den Wald hinein.

Völlig außer Atem verfiel Pirat vom wilden Galopp in leichten Trab und verlangsamte seine Schritte mehr und mehr. Als er sich endlich traute, stehen zu bleiben, japste er und lief noch weiter im Kreis herum. Das war viel zu aufregend gewesen. Jannik setzte sich auf einen Ast und zwitscherte Pirat so beruhigend wie möglich zu. Als das nichts nutzte, stimmte er ein leises Lied an. Als Pirat es hörte, blieb er endlich stehen.

"Du meine Güte, Jannik, das war ja furchtbar. Was war denn das? Auf einmal war da dieses Seil, ich fürchtete mich, hatte Angst, dass es mich treffen und peitschen könnte!" - "Nicht nur das, das Seil war ein Lasso", erklärte Jannik. - "Ein was?" Pirat schüttelte sich und wiederholte seine Frage: "Ein Lasso, was ist denn das?"

"Also, in einem fernen Land gibt es Menschen, die fangen Rinder und Pferde mit Seilen ein. Diese haben große Schlingen am Ende. Wenn eine solche Schlinge über den Kopf eines Tieres fällt, dann wird sie ganz schnell zugezogen, dass dem Pferd oder dem Rind fast die Luft wegbleibt. Dieses Seil nennen sie dort Lasso."

"Oh, Jannik, das ist ja furchtbar, da wird mir ja jetzt noch ganz übel. Vielen Dank, dass du mich gerettet hast. Aber, nun, wir sind doch gar nicht in einem fernen Land, sondern hier in unserem Zuhause-Land. Wieso hat der Mann dann so ein Lasso benutzt?"

"Der Mann auf dem Markt hat bestimmt Geschichten aus dem fernen Land gehört und wollte wohl auch einmal Lassowerfen ausprobieren. Und so ein schönes Pferd wie du eines bist, kam ihm da ganz gelegen, um seine Künste zu erproben", erläuterte Jannik die ganze Situation.

Pirat bog seinen Hals hin und her und stellte sich vor, wie es sich anfühlt, wenn eine Schlinge zugezogen wird und er keine Luft mehr bekommt. Dann schnaubte er wütend und stampfte mit dem Vorderhuf wild auf den Boden. "Diese Menschen, was die sich einbilden, als gehöre ihnen jedes Tier, nur weil es kein Mensch ist, verflucht, ich bin so wütend. Ich will nie wieder einen Menschen sehen!"

Jannik schwieg, denn eigentlich hatte Pirat ja recht. Aber er selbst wusste, dass es unter den Menschen auch solche gibt, die den Tieren helfen.

Es dauerte eine Weile bis Pirat sich wieder beruhigt hatte. "Puuh, und wohin können wir jetzt gehen. Noch einmal möchte ich diesem Mann nicht über den Weg laufen!", rief Pirat etwas ungehalten.

"Bauer Lars hat uns doch gesagt, dass wir auf seinen Hof kommen können. Ich traue ihm und deshalb sollten wir uns genau dorthin auf den Weg machen. Zwar weiß ich auch noch nicht, wie wir ihn finden ..."

Jannik wollte noch weiter sprechen, wurde aber von Pirat unterbrochen: "Das Auto, das rote Auto, wir laufen jetzt in den Wald und verstecken uns dort bis morgen. Dann halten wir in der Umgebung Ausschau nach dem roten Auto. Der Bauer wird es sicherlich auf seinem Hof abgestellt haben. Dann warten wir bis es dunkel ist, ganz so, wie er es uns geraten hat, und schleichen uns dorthin!" - "Prima Idee, Pirat!", rief Jannik. Damit war es beschlossene Sache.

"Du, Pirat, hast du nicht Angst vor den Bäumen ...?", versuchte Jannik ihn zu necken. Doch Pirat antwortete ganz ernst: "Nein, nun nicht mehr. Jetzt scheinen sie mir eher wie Freunde zu sein. Wir können uns zwischen ihnen verstecken. Nein, ich fürchte mich im Moment eher vor den Menschen, davor, dass sie mich fangen wollen."

"Weißt du, Pirat, wenn wir vorsichtig sind, gut aufpassen und aufrichtige Verbündete unter den Menschen finden, vielleicht schaffen wir es sogar, dein Klavier zu holen und ein richtiges Konzert zu geben, so wie du es dir erträumst."

"Oh, ja, Jannik, das wäre prima. Und alle sind mit dabei, Biber, du und ich, das Klavier und die Gitarre!", freute sich Pirat. Jannik setze sich wieder auf seinen Lieblingsplatz zwischen Pirats Ohren und zwitscherte ein fröhliches Lied. Pirat stimmte mit Freuden ein und so führte ihr Weg tiefer in den Wald hinein. Das unsichere Gefühl blieb. Sie konnten einfach nicht wissen, was sie demnächst noch alles erleben würden. Aber sie waren zusammen und schon allein dadurch mutig genug um weiterzugehen.


25. Mai 2011